Die mittelständische Zulieferindustrie in Deutschland hat im vergangenen Jahr nach Branchenangaben weniger Menschen beschäftigt. Ende 2023 waren in Deutschland 920.000 Menschen in Betrieben der mittelständischen Zulieferindustrie beschäftigt. Dies entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie am Montag in Berlin mitteilte.
Die angespannte Wirtschaftslage führt zu keiner Besserung der Lage, sondern im Gegenteil zu einer Verschlechterung. So ist die Beschäftigung im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent gesunken, was deutlich stärker ist als der Durchschnitt im Jahr 2023.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Christian Vietmeyer, äußerte sich wie folgt: „Die deutschen Zulieferer haben ein schwieriges Jahr 2023 hinter sich und befinden sich im Frühjahr 2024 in einer kritischen Phase”. Derzeit gebe es keine Auftragspolster und die Perspektive auf baldige Nachfrageimpulse fehle. Dies führe dazu, dass etwa die Abkühlung bei der E-Mobilität viele mittelständische Zulieferer in Bedrängnis bringe. Die Investitionen in die Entwicklung neuer Technologien haben sich demnach als nicht nachhaltig erwiesen, da die Hersteller die angekündigten Mengen nicht im erwarteten Umfang abnehmen.
Die Arbeitsgemeinschaft vertritt nach eigenen Angaben rund 9000 mittelständisch geprägte Zulieferunternehmen, die Teile aus Metall, Kunststoff, Kautschuk oder Textilien herstellen. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Autohersteller, Maschinen- und Anlagenbauer sowie die Elektroindustrie. Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von 240 Milliarden Euro erzielt, was einem Rückgang von 3,2 Prozent entspricht.
dpa