Aluminiumrollen wie diese werden in Deutschland immer weniger produziert. Wandert die Aluminiumindustrie in andere Länder ab, ist die industrielle Produktion und der Wohlstand hierzulande gefährdet.

Aluminiumrollen wie diese werden in Deutschland immer weniger produziert. Wandert die Aluminiumindustrie in andere Länder ab, ist die industrielle Produktion und der Wohlstand hierzulande gefährdet. (Bild: Pavel Losevsky -stock.adobe.com)

Die Aluminiumproduktion in Deutschland ist im zweiten Quartal erneut deutlich gesunken, wie aus einer Meldung des Branchenverbands Aluminium Deutschland (AD) hervorgeht. Bei den Primäraluminiumhütten ging das Produktionsvolumen um knapp die Hälfte zurück, im weiterverarbeitenden Halbzeug-Bereich lag der Rückgang im zweistelligen Prozentbereich.

AD-Präsident Rob van Gils betonte: "Der Exodus der Industrie hat bereits begonnen und nimmt immer mehr Fahrt auf."  Damit stehen die industrielle Wertschöpfung und der Wohlstand in Deutschland auf dem Spiel. Die Bundesregierung müsse dringend gegensteuern. "Es geht nicht um Dauersubventionen, sondern um eine Brücke", so van Gils. Denn mehr als 60.000 Jobs in der Aluminiumindustrie seien in Gefahr.

"Wir begrüßen die Ankündigung des Bundeskanzlers, durch strukturelle Maßnahmen die Energiepreise in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken", so der AD-Präsident. "Aber wir können nicht darauf allein setzen. Die Zeit drängt und wenn große Teile der Industrie weg sind, kommen sie nicht mehr zurück. Mit allen Konsequenzen für industrielle Wertschöpfung und Unabhängigkeit des Landes."

Produktion der deutschen Aluminiumindustrie (in Tonnen)

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Die Herstellung von Rohaluminium ging im zweiten Quartal um 14 Prozent auf rund 748.000 Tonnen zurück. Nach dem ersten Halbjahr liegt der Output bei gut 1,5 Millionen Tonnen (-13 Prozent). Dabei sank die Herstellung von Primäraluminium im Zeitraum von Januar bis Juni um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – die Hütten produzierten rund 98.000 Tonnen. Vor der Energiekrise stellten sie fast dreimal so viel her.

Der weiterverarbeitende Aluminium-Halbzeugbereich verzeichnete mit knapp 595.000 Tonnen im zweiten Quartal ebenfalls ein deutliches Minus (-12 Prozent). Dabei lag der Rückgang sowohl bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen (-16 Prozent) als auch bei den Produzenten von Walzprodukten (-11 Prozent) im zweistelligen Bereich. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 1,2 Millionen Tonnen Halbzeuge in Deutschland hergestellt (-10 Prozent).

Deutschland wird als einziges Industrieland in diesem Jahr nicht wachsen, gibt van Gils zu bedenken. "Die Produktions- und Investitionsbedingungen müssen deutlich verbessert werden", so Van Gils weiter. "Die aktuell schwache Konjunktur macht uns zu schaffen." Die Nachfrage aus wichtigen Kundenbranchen wie der Bauwirtschaft und dem Maschinenbau sei weiter rückläufig. Auch der Aufschwung scheint weiter weg denn je.

Quelle: Aluminium Deutschland

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