Die Software AG ist hinsichtlich der Marge für das neue Jahr eher zurückhaltend

Die Software AG ist hinsichtlich der Marge für das neue Jahr eher zurückhaltend. - (Bild: Software AG)

2017 hatte das TecDax-Unternehmen vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sowie bereinigt um Sonderposten noch 31,8 Prozent vom Umsatz verdient. Das Unternehmen hält aber am oberen Ende der Spanne auch einen Wert von 32 Prozent für möglich.

Analysten rechnen laut dem vom Unternehmen erhobenen Stimmungsbild im Schnitt mit einer operativen Marge von 31,8 Prozent auch für 2018. Dies könnte die zuletzt gut gelaufene Software-AG-Aktie unter Druck bringen. Vorbörslich lag sie auf der Handelsplattform Tradegate rund ein Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Vortag.

Im traditionell starken Schlussquartal konnten die Darmstädter in beiden großen Geschäftsbereichen trotz Gegenwinds vom stärkeren Euro zulegen. Der Gesamtumsatz legte um 2 Prozent auf 268,4 Millionen Euro zu, wobei der Wechselkurseffekt 5 Prozentpunkte kostete. Die Software AG erzielt den Großteil ihrer Erlöse in den USA.

Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 9 Prozent auf 98,4 Millionen Euro, die Marge kletterte um 2,5 Prozentpunkte auf 36,7 Prozent. Unter dem Strich ging der Nettogewinn im vierten Quartal wegen höherer Steuerbelastungen um 4 Prozent auf 48,2 Millionen Euro zurück. Auf Jahressicht erreichte das Unternehmen knapp die Finanzziele.

Integrationssoftware erfüllt Erwartungen nicht

In der zum Wachstumsträger erklärten Sparte mit Integrationssoftware (DBP) blieb das Unternehmen aber zum Jahresende erneut etwas hinter den Erwartungen von Experten zurück. Im wichtigen Lizenzverkauf konnte die Software AG nicht zulegen, weil der Euro bremste.

Im laufenden Jahr geht die Software AG in der Digitalsparte DBP von einem wechselkursbereinigten Wachstum von 3 bis 7 Prozent aus - dabei ist das schneller wachsende Geschäft mit der Vernetzung von Maschinen und mit Software zur Miete aus dem Internet (Cloud) ausgeklammert. Dieses soll um 70 bis 100 Prozent wachsen. In der Datenbanksparte (A&N) dürften die Umsätze hingegen um 2 bis 6 Prozent zurückgehen.

"Durch unseren Vorstoß in die Bereiche Internet of Things und Industrie 4.0 haben wir 2017 damit begonnen, neue Marktanteile zu erschließen und erste Früchte dafür zu ernten", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Streibich. "Diesen Kurs werden wir 2018 fortsetzen und unsere Marktposition ausbauen." Unter anderem mit den Maschinenbauern DMG Mori, Dürr und Carl Zeiss hatte die Software AG im vergangenen Jahr eine Allianz für die Vernetzung von Maschinen gegründet.

Aktienkurs steigt

Der Konzern muss sein Management allerdings bis Mitte des Jahres neu sortieren. Streibich habe mit 65 Jahren die interne Altersgrenze erreicht und höre nach Ablauf seines Vertrags im Sommer dieses Jahres auf, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf eine entsprechende Bestätigung durch das Unternehmen. Einen Nachfolger hat der Aufsichtsrat noch nicht ernannt.

"Für die Zukunft sind wir bestens aufgestellt", sagte Streibich der Zeitung. In den zurückliegenden Jahren sei es gelungen, den Konzern mit dem Digitalgeschäft strategisch neu aufzustellen und den Börsenwert zu vervielfachen. Zudem habe Software AG "eine Spitzenposition" im Zukunftsmarkt mit dem Internet der Dinge erreicht, also bei der Vernetzung von Maschinen, Fahrzeugen und anderen Geräten.

Zuletzt war der Aktienkurs der Software AG bis auf fast 50 Euro gestiegen - ein Niveau, das die Aktie seit den Zeiten des Dotcom-Booms Anfang der 2000er-Jahre nicht mehr erreicht hatte. Im Herbst 2014 war das Papier dagegen noch für rund 18 Euro zu haben.

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dpa