Volkswagen will bei seinen Lieferanten mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen und sich von Zulieferern trennen, die die Vorgaben des Autobauers nicht erfüllen. "Es gibt einen Vorstandsbeschluss auf Konzernebene: Wir werden Nachhaltigkeit ab 1. Juli als verpflichtendes Vergabekriterium etablieren", sagte der Leiter Strategie Beschaffung, Marco Philippi, der 'Automobilwoche'. "Jeglichen Verstoß gegen Menschenrechte und Sorgfaltspflichten wird VW nicht tolerieren. Die denkbaren Sanktionen reichen bis hin zu einem Ausschluss aus der Lieferkette."
Risikopotenzial Elektromobilität
Als Risikopotenzial haben die Wolfsburger die E-Mobilität ausgemacht. "Transparenz, etwa rund um eine Kobalt-Lieferkette, ist unabdingbar", sagte Philippi. In der Datenbank des Konzerns stehen mehr als 40 000 Zulieferer. Daher werde VW risikobasiert vorgehen. Zunächst sollen zwei Drittel des Beschaffungsvolumens erfasst werden. "Dann werden wir das Rating sukzessive über die Marken und Regionen ausrollen."
Volkswagen werde zunächst Kriterien in den Bereichen Umwelt und Soziales prüfen, danach bei Compliance und Anti-Korruption. Werden Ziele verfehlt, soll vor Ort genauer nachgeprüft werden. "Erfüllt man in einem der Bewertungsprozesse oder Themenblöcke Umwelt/Soziales oder Korruption nicht die Mindeststandards, kann man dies nicht ausgleichen", kündigte Philippi an.
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