Christian Jeske, Marketing Director Membrain.

Christian Jeske ist Marketing Director bei Membrain. Auf der maintenance meets hält er einen Vortrag zum Thema "KI auf dem Vormarsch – Brauchen wir überhaupt noch Instandhalter?" (Bild: Membrain)

Künstliche Intelligenz kann nahezu in jedem industriellen Bereich und in jeder Branche zum Einsatz kommen, wo datenbasiert gearbeitet und gefertigt wird. Worin begründet das besondere Interesse an der Anwendung im Kontext der Fertigungsindustrie? Ein Aspekt: Fachkräftemangel!

Christian Jeske: Neben dem Fachkräftemangel wird die Fertigungsindustrie aktuell außerdem noch mit weiteren Faktoren wie gestiegene Anforderungen, gestörte Lieferketten sowie eine gestiegene Nachfrage konfrontiert. Letztlich sind Themen wie Digitalisierung (inklusive KI) und Automatisierung die einzigen zielführenden und strategischen Ansätze und somit alternativlos, um in einer globalisierten und wettbewerbsintensiven Weltwirtschaft zu bestehen. Nur so können Prozesse optimiert, Kosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gesteigert werden.

Wichtig ist jedoch dabei zu betonen, dass der Bereich KI noch ganz am Anfang seiner Entwicklung steht. Zwingende Voraussetzung ist hierfür eine valide Datenbasis (für Datenmodelle). Diese wird dann von KI-Modulen autonom analysiert, um auszuführende Aufgaben kontinuierlich zu optimieren und das unabhängig von sich ändernden äußeren Einflüssen. Somit lassen sich viele standardisierte Aufgaben autonom steuern. Im Ergebnis sorgt das für freie Ressourcen bei vorhanden Fachkräften. Diese können sich dann anspruchsvolleren Aufgaben mit höherer Wertschöpfung widmen und sorgen so für effizientere Abläufe.

Kommen Sie zur maintenance meets! nach München

Maintenance Meets in München
(Bild: Easyfairs)
  • Wann: 28. September: 11:00 – 15:15 Uhr & 29. September: 9:30 – 13:15 Uhr
  • Wo: SV-Verlagsgebäude, Hultschiner Str. 8, 81677 München

Das Konferenz- und Networking-Event für die industrielle Instandhaltung maintenance meets! hält an zwei Tagen eine Vielfalt an topaktuellen Themen bereit und fungiert als hochkarätiges Informationszentrum für den Wissensaustausch innerhalb der Instandhaltungs-Community – also ein MUSS für alle Instandhalter.

Zentrales Thema der maintenance meets! ist die Bedeutung von KI für die Instandhaltung. Das dies mehr als ein Trend ist, zeigen heute schon Methoden wie Predictive Analytics und Predictive Maintenance im Maschinen- und Anlagenbau: die ersten Schritte in Richtung KI und Machine Learning. Zudem vorhersagen nicht wenige Experten, dass KI-Technologien und KI-Applikationen sogar den Fachkräftemangel in der Instandhaltung lösen können. Seien Sie also dabei, wenn es um die Zukunft der Instandhaltung geht.

Die Veranstaltung von Easyfairs und dem Fachmagazin Instandhaltung im SV-Hochhaus fokussiert sich auf Networking, Innovationen und Trends und bringt dabei Unternehmen und Experten aus der Instandhaltung sowie Anwender aus allen relevanten Industriezweigen zusammen. Wir freuen uns über die freundliche Unterstützung der MFA - Maintenance and Facility Management Society of Austria.


Hier kommen Sie direkt zur Anmeldung: https://bit.ly/45DN3le

Im Zuge der Digitalisierung entstehen zahlreiche neue Herausforderungen für Unternehmen der Fertigungsindustrie, dazu gehören sicher auch neue Anforderungen an Verfügbarkeit, Sicherheit und Effizienz der Maschinen und Anlagen: Trifft hier genau die KI auf die Instandhaltung?

Jeske: Künstliche Intelligenz (KI) kann für das Hauptziel der Instandhaltung eine möglichst hohe Maschinenverfügbarkeit, ein entscheidendes Werkzeug sein. Mithilfe von KI werten Predictive Maintenance-Modelle viele Variablen aus, die den aktuellen Status einer Anlage visualisieren, geben Vorhersagen auf der Grundlage von Nutzungstrends und informieren Wartungsteams, um präventiv Ausfallzeiten zu minimieren und die Effizienz der Instandhaltungsprozesse zu verbessern.

Hierbei gilt, dass Wartungsmaßnahmen immer genau dann durchgeführt werden, wenn sie wirklich benötigt werden. Dies ist besonders wichtig in der Fertigungsindustrie, wo Stillstandzeiten mit erheblichen Kosten verbunden sind. Entscheidender Faktor ist jedoch eine Datenbasis mit möglichst hoher Qualität. Denn nur so können qualitative Vorhersagen über Ereignisse garantiert werden und somit auch letztlich eine kontinuierliche Verbesserung der Instandhaltungsprozesse.

In diesem Zusammenhang fallen immer wieder Begriffe Predictive Analytics und Predictive Maintenance: Wie funktionieren denn diese Konzepte in der Praxis, welche Vorteile weisen sie gegenüber früherer Instandhaltungsmaßnahmen auf und welcher Zusammenhang besteht zwischen der beiden Instandhaltungsausprägungen und der KI?

Jeske: Predictive Analytics und Predictive Maintenance sind Konzepte, die in der Praxis dazu dienen, die Instandhaltung von Maschinen und Anlagen zu optimieren, indem sie auf datengetriebene Prognosen und Analyse setzen. Predictive Analytics bezieht sich auf die Anwendung von fortgeschrittenen statistischen und analytischen Techniken auf historische und Echtzeit-Daten, um zukünftige Ereignisse und Trends vorherzusagen. In der Instandhaltung werden Daten von Sensoren, Maschinen und anderen Quellen gesammelt und analysiert, um Abweichungen von normalen Betriebszuständen frühzeitig zu erkennen.

Predictive Analytics ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Probleme in ihren Anlagen oder Ausrüstungen frühzeitig zu identifizieren. Dies ermöglicht eine proaktive Planung von Instandhaltungsmaßnahmen, um ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren, die Lebensdauer der Maschinen zu verlängern und die Gesamteffizienz zu steigern.

Im Vergleich zu Predictive Analytics ist Predictive Maintenance eine spezifische Anwendung von Predictive Analytics in der Instandhaltung. Es nutzt die Vorhersagen aus der Analyse von Daten, um den Zeitpunkt für Wartungsarbeiten genau zu planen. Anstatt Wartung aufgrund eines festen Zeitplans oder nach Ausfallereignissen durchzuführen, wird die Wartung dann durchgeführt, wenn sie am dringendsten ist.

Predictive Maintenance bietet gegenüber traditionellen, zeitgesteuerten Wartungsansätzen mehrere Vorteile. Sie reduziert die Anzahl der unnötigen Wartungseingriffe, senkt die Instandhaltungskosten, minimiert ungeplante Ausfallzeiten und verlängert die Lebensdauer der Maschinen und Anlagen. Die Membrains IoT-Plattform bietet leistungsstarke Werkzeuge, um diese neuen Technologien schnell und kostengünstig Unternehmen im Fertigungsbereich zur Verfügung zu stellen.

(Bearbeitet von Anja Ringel und Sabine Königl.)

Podcast: KI-Start-up-Gründerin über Predictive Maintenance

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