Daher müssen nicht nur zeitliche Vorgaben erfüllt werden, auch der gesamte gewerbliche Betrieb sollte nicht gestört werden. Architektonische Gegebenheiten müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Das Beispiel Omega Haus in Offenbach zeigt, welche Anforderungen ein Objekt in dieser Größe darstellt.
Das Omega Haus wurde 1995 erbaut und befindet sich im Gewerbegebiet Kaiserlei zwischen Offenbach und Frankfurt. Es besteht aus einer neungeschossigen Rotunde, die einen Innenhof umschließt und die die Form des griechischen Buchstaben Omega hat. An die Rotunde angeschlossen sind noch vier siebengeschossige Flügelbauten mit modernen Büroflächen. Insgesamt bietet das Omega Haus etwa 40.000 m2 Bürofläche und gehört in den Besitz der Landesbank Hessen / Thüringen.
Nach einer grundlegenden Modernisierung der Gebäudeautomatisation, die das Objekt auf den neuesten Stand der Energieeffizienz brachte, sollten sämtliche Außenjalousien, insgesamt 1 900 Stück mit eine Gesamtfläche von 3.500 m2, gereinigt werden. Im Rahmen einer Architektenausschreibung erhielt das Unternehmen W&E Sonnenschutztechnik GmbH & Co. KG aus Frankfurt den Auftrag.
Das Zeitfenster, um den gesamten Auftrag abzuwickeln, sollte maximal vier Wochen betragen. Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort konnte nicht mit Hubsteigern gearbeitet werden. Die Entscheidung fiel daher auf mobile Fassadenbefahranlagen. Diese konnten mittels eines auf dem Dach installierten Fassadenaufzugs mit Ausleger bewegt werden und ermöglichten so den optimalen Zugang von außen an die Jalousien. Die 80-mm-Außenjalousien mit feststehender Seitenführung wurden seit dem Einbau das erste Mal gereinigt.
Auf einen Blick: Effiziente Objektreinigung
Außenjalousien sollten, laut Empfehlung des VDS-Verband Deutscher Sonnenschutzreiniger e.V., alle 2 bis 3 Jahre gereinigt werden. Es dient zur Werterhaltung dieser, in der Anschaffung meist kostenintensiven Anlagen, da die Lamellen durch Schmutz in Verbindung mit UV-Einstrahlung langfristig geschädigt werden. Auch Zug- und Leiterbänder einer Jalousie halten deutlich länger. Durch das mobile Büsten-Walzen-System werden nicht nur die Lamellen der Jalousie in einem Arbeitsgang von oben/unten gereinigt, sondern auch Zug- und Leiterbänder. Das ist besonders wichtig, da die Bänder sonst durch langfristige Verschmutzung hart und brüchig werden und dadurch reißen können. Ein Austausch der Bänder kann nur erfolgen, wenn die Jalousie komplett ausgebaut wird. Die regelmäßige Reinigung verlängert diesen Prozess maßgeblich und führt so zu Einsparungen in Wartung und Reparatur.
Mobile Bürsten mit hoher Leistungsstärke
Sie waren noch in einem technisch guten Zustand. Gereinigt wurde mit dem mobilen Bürsten-Walzensystem AJR professional von SPS-Cleaning-Systems, das mittels Elektromotor angetrieben wird und somit für den Einsatz an großen Objekten bestens geeignet ist aufgrund der hohen Leistungsstärke bei gleichzeitiger Laufruhe und einfacher Handhabung. Der Wasserverbrauch dieses elektrobetriebenen Systems ist mit etwa 4,8 l/min sehr gering, was den Einsatz an großen Fassaden begünstigt.
Um völlig rückstandsfrei zu reinigen, wurden vor das Reinigungssystem noch VE-Wasserpatronen geschaltet (VE = voll entmineralisiert). Damit war sichergestellt, dass nach dem Abtrocknen der Lamellen keine Kalkflecken auf der Oberfläche zurückblieben. Vier Systeme der AJR professional kamen gleichzeitig zum Einsatz. Gearbeitet wurde parallel in zwei Gondeln der mobilen Fassadenbefahranlage. Die zeitlichen Abläufe konnten so deutlich optimiert werden.
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Besondere bauliche Gegebenheiten an der Fassade waren die schmalen Jalousien mit einer Breite von nur 85 cm. Das erforderte ein häufiges Umsetzen der Reinigungsgeräte. Zudem wechselten sich in der senkrechten Achse des Gebäudes Jalousien und andere Sonnenschutzanlagen wie Senkrechtmarkisen teilweise ab. Das musste ebenfalls zeitlich mit einkalkuliert werden, da hier die Gondeln der Fassadenbefahranlage entsprechend versetzt werden mussten. Die Nettoquadratmeterleistung der Reinigung betrug abzüglich dieser Umsetzungsarbeiten etwa 20 m2 pro Stunde. So konnte das Gesamtvolumen des Auftrags in nur drei Wochen abgewickelt werden.
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