Wie kann der Mittelstand auch in Zukunft eine tragende Rolle in der Industrie spielen? Warum sind Start-ups so wichtig? Und wie gelingt eigentlich eine reibungslose Nachfolge? Über alle diese Themen haben Julia Dusold und Anja Ringel im Podcast Industry Insights mit Vanessa Weber gesprochen. Sie leitet das Familienunternehmen Werkzeug Weber aus Aschaffenburg (Bayern) in vierter Generation und ist überzeugt: Der Mittelstand hat das Know-how, um die deutsche Industrie voranzubringen. Aber: „Wir müssen die PS auf die Straße bringen“, so Weber.
Seit ihrem Einstieg in das Unternehmen hat Weber einiges umgekrempelt, erzählt sie. So ist der Familienbetrieb inzwischen kein reiner Werkzeughändler mehr. Vielmehr wolle man einen „Blumenstrauß an Dienstleistungen rund um das Produkt“ anbieten, sagt Weber. Dazu zählen auch die Eigenmarke „Weber Premium Tools Line“ im Bereich Zerspanung und individuelle 3D-Druck-Projekte für Kunden.
Dass sich Vanessa Weber einmal mit diesen Themen auseinandersetzen wird, war zu Beginn nicht geplant. Eigentlich habe sie etwas Künstlerisches machen wollen, erinnert sie sich. Praktika bei Werbeagenturen konnten sie aber nicht überzeugen. Ihr Leben verändert hat dann ein Biergartenbesuch mit 18 Jahren. Ihr Vater habe sie bei ihrem Lieblingsessen Hähnchen mit Pommes ohne Vorwarnung gefragt, ob sie nicht den Familienbetrieb übernehmen wolle.
Wie Weber reagiert hat und wie die Nachfolge abgelaufen ist, erfahren Sie im Podcast:
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Nachfolge im Familienbetrieb: Vanessa Weber gibt Tipps
In Industry Insight gibt Weber auch Tipps für Nachfolge im Mittelstand. Ein wichtiger Punkt dabei: Externe Hilfe von Mentoren, die auch zwischen den Generationen vermitteln. Denn man müsse trennen zwischen „Familie ist Familie“ und „Job ist Job“.
Auch Netzwerken habe ihr geholfen, ihren Platz im Unternehmen zu finden, so die Unternehmerin.
Das ist Vanessa Weber
Vanessa Weber ist nicht nur Geschäftsführerin des Familienunternehmens Werkzeug Weber. Zusammen mit Kollegen aus der Branche hat sie auch das Start-up PVH Future Lab gegründet. Sie ist außerdem Bloggerin, Autorin und Keynote-Speakerin.
Die Unternehmerin setzt sich zudem mit der Vanessa Weber Stiftung für Bildung und Nachhaltigkeit ein und engagiert sich für Klimaschutz. Xing zählt sie zu den Top Minds 2020 und hat ihr den Sonderpreis Mittelstand verliehen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sie 2019 als „Vorbildunternehmerin“ ausgezeichnet.
Das ist das Start-up von Vanessa Weber
Inzwischen leitet Weber nicht nur ihr eigenes Unternehmen, sondern ist auch Start-up-Gründerin – und das mit Konkurrenz aus der eigenen Branche. Es gebe viele spannende Themen, aber sie und ihre Kollegen hätten realisiert, dass ihnen als einzelne Firmen die finanziellen Mittel sowie Ressourcen fehlen, um sie zu realisieren. Die Lösung: Die Unternehmer haben alle in das PVH Future Lab investiert, um zusammen ihre Branche einen Schritt weiter zu bringen.
Und wie sieht die Zukunft aus? Gar nicht so schlecht, denkt Weber. Nur: Der europäische Wirtschaftsstandort muss noch einiges nachholen.
Sie sind neugierig geworden? Die ausführlichen Antworten gibt es in der zweiten Folge unseres Industrie-Podcasts.