Das Hauptwaffensystem der Aufklärungstruppe des Heeres erhält eine an den neusten Stand der Technik angepasste Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung (BAA) III.
"Mit dieser Modernisierung steht der Bundeswehr künftig eine an die Einsatzerfordernisse der Landes- und Bündnisverteidigung angepasste Fähigkeit zur Aufklärung und Identifikation zur Verfügung", so der zuständige Projektleiter im BAAINBw. Die Optimierung betreffe die 30 Spähwagen Fennek 1A2 und die 50 Joint Fire Support Team (JFST) Fennek und beinhalte eine Umlaufreserve, welche die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge für die Ausbildung, Übungen und einsatzgleichen Verpflichtungen deutlich erhöhe.
Ende Juni wurden die für diese Beschaffung erforderlichen Haushaltsmittel durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Rahmen einer sogenannten 25-Millionen-Euro-Vorlage freigegeben. Die Finanzierung erfolgt über das Sondervermögen Bundeswehr und den regulären Verteidigungsetat. Zwischen 2027 und 2029 sollen die neuen BAA inklusive der Umlaufreserve geliefert und in die Fahrzeuge integriert werden. Die Umlaufreserve wird der Bundeswehr im Anschluss als Ersatzteilerstbedarf zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zu Fennek 1A2:
- Der Fennek 1A2 ist eine Variante des Fennek-Spähwagens, einem leichten, gepanzerten Aufklärungsfahrzeug, das von der deutschen Firma Krauss-Maffei Wegmann und der niederländischen Dutch Defence Vehicle Systems entwickelt wurde.
- Der Name "Fennek" leitet sich von dem kleinen Wüstenfuchs ab, was auf die Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit des Fahrzeugs hinweist.
- Der Fennek 1A2 zeigt die fortschrittliche Technologie und die vielseitige Einsatzfähigkeit moderner militärischer Aufklärungsfahrzeuge und spielt eine wichtige Rolle in den Streitkräften Deutschlands und der Niederlande.
Ausstattung:
- Der Fennek 1A2 ist mit einer FLW 200 fernbedienbaren Waffenstation ausgestattet, die verschiedene Waffen wie Maschinengewehre und Granatmaschinenwaffen aufnehmen kann.
- Er verfügt über eine CG-20 IED-Störvorrichtung, die Schutz vor improvisierten Sprengsätzen bietet.
- Zur Beobachtung und Zielerfassung sind ein Wärmebildgerät, eine hochauflösende Kamera und ein Laserentfernungsmesser integriert.
- Der Fennek 1A2 bietet STANAG-4569 Level 3 Schutz, der gegen panzerbrechende Munition des Kalibers 7,62 Milimeter ausgelegt ist.
- Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über eine eingebaute Minenabwehr und Splitterschutz.
Das Hauptaufklärungsmittel des Fenneks ist die BAA, welche ein Wärmebildgerät, eine Tagsichtkamera und ein Laserentfernungsmesser beinhaltet. Die gesamte Anlage ist mittels einer dreh- und neigbaren Plattform auf einem ausfahrbaren Mast montiert. Neben der Optimierung der BAA ist die Integration eines Lasertarget-Designators, der lasergelenkte Munition ins Ziel leiten kann, geplant. Mit der Modernisierung der BAA verfügt ein Großteil der Fennek-Flotte zukünftig über einen einheitlichen Stand der Aufklärungstechnik.
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Der Fennek wird seit 2003 in der Bundeswehr genutzt. Mit seinen Sensoren sowie weiteren auf dem Fahrzeug mitgeführten Aufklärungssystemen kann die dreiköpfige Besatzung bei Tag, Nacht und schlechter Sicht Informationen über mögliche gegnerische Kräfte sammeln.
Mobilität und Leistung des Fenneks 1A2:
- Angetrieben von einem 177 Kilowatt starken Deutz BF 6M2013C 6-Zylinder-Dieselmotor erreicht der Fennek eine Höchstgeschwindigkeit von 115 Kilometer pro Stunde, obwohl die Geschwindigkeit auf 90 Kilometer pro Stunde elektronisch begrenzt ist.
- Die Reichweite beträgt etwa 1000 Kilometer auf der Straße und 450 Kilometer im Gelände. Eine Reifendruckregelanlage ermöglicht die Anpassung des Reifendrucks an verschiedene Untergründe während der Fahrt.
Einsatzgebiete des Spähfahrzeugs:
- Der Fennek wird hauptsächlich für Aufklärungsmissionen eingesetzt. Dank seiner fortschrittlichen Sensoren und Kommunikationssysteme kann er umfassende Informationen über die Umgebung und Feindbewegungen sammeln und an verbündete Einheiten weiterleiten.
- Der Fennek 1A2 wird auch von Joint Fire Support Teams genutzt, um die Koordination von Luft- und Artillerieunterstützung zu verbessern.
Quelle: Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr