Neben tiefen Einblicken in die aktuelle Bedrohungslage und Hintergrundinformationen zu bestimmten Angriffsarten enthält der Bericht auch Empfehlungen für proaktive Abwehrstrategien. Der neueste Threat Intelligence Report des ATO (Advance Threat Operations)-Teams von Ontinue zeigt einmal mehr, wie schnell sich die Landschaft der Cyberbedrohungen verändert: Bei Veröffentlichung der letzten Studie im Frühjahr 2024 waren es noch insbesondere die IT- und die Baubranche, die im Fadenkreuz von Hackern standen. Deren Fokus richtet sich nun auf ein vermeintlich leichteres Ziel.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Reports in der Übersicht:
- Steigende Cyberattacken auf die Fertigungsbranche und die Industrie: Der Anteil der Hackerangriffe auf Fertigungsbetriebe und Industrieunternehmen ist in der ersten Jahreshälfte 2024 auf rund 41 Prozent des Gesamtangriffsvolumens gestiegen, während sie im Vorjahr noch lediglich 20 Prozent ausmachten. Das entspricht einem Anstieg um 105 Prozent in diesen Wirtschaftssektoren. Demgegenüber steht ein bemerkenswerter Rückgang der Cyberattacken auf den Tech- und IT-Services-Sektor. Die Experten des ATO-Teams schreiben dies einer verbesserten Reife der Cybersecurity-Maßnahmen der Tech- und IT-Unternehmen zu.
- Mehr Cyber-Operationen aus China: Der Threat Intelligence Report weist auf eine deutliche Zunahme der von China ausgehenden Cyber-Operationen hin. Grund dafür sind vermutlich die anhaltende Umstrukturierung des Militärs und der Cyberstreitkräfte des Landes. Diese staatlich gesponserten Kampagnen konzentrieren sich zunehmend auf die Informationskontrolle und nutzen Zero-Day-Exploits, was die Zuordnung weiter erschwert und die globale Bedrohungslage eskalieren lässt.
- Schwerfälliges Patch-Management bleibt problematisch: Allein im ersten Quartal 2024 wurden 8.967 CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) veröffentlicht, weitere 13.400 stehen noch zur Publikation aus. Dennoch hinken viele Unternehmen bei der Installation von Patches hinterher, was sie anfällig für Angriffe macht, die bekannte Schwachstellen ausnutzen. Alarmierend ist, dass fünf der zehn wichtigsten Sicherheitslücken in diesem Jahr aus dem Jahr 2023 stammen. Dies zeigt, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, mit neuen Bedrohungen Schritt zu halten.
Größte Gefahr: Ransomware und LOLSites
Das größte Schadenspotenzial für die meisten Unternehmen geht nach wie vor von Ransomware aus, und daran wird sich in absehbarer Zeit wohl auch nichts ändern. Besonders Hackerkollektive wie Lockbit, die sich auf diese Angriffsart spezialisiert haben, gehören zu den gefährlichsten und erfolgreichsten Cyberkriminellen. Sie rufen neue Akteure wie die Hunters International auf den Plan, die die Bedrohungslage verschärfen. Auch die Gruppe Clop wird aller Voraussicht nach im Laufe des Jahres wieder mit neuen Angriffswellen durchstarten.
Abgesehen von Ransomware gibt es auch eine Reihe neuer Bedrohungen, die Unternehmen genau beobachten sollten. Der Threat Intelligence Report nennt unter anderem die Zunahme sogenannter LOLSites, die Microsoft-eigene Domänen ausnutzen, um Sicherheitskontrollen zu umgehen. Auch kompromittierte SharePoint-Seiten werden immer häufiger für Phishing genutzt. Darüber hinaus stellen Infostealer wie der Raccoon Stealer und PlugX RAT weiterhin ein erhebliches Risiko für Behörden und KRITIS-Betriebe dar.
Was ist ein Ransomeware-Angriff?
Bei sogenannten Ransomware-Angriffen dringen Angreifer in Systeme ein, übernehmen die Kontrolle und sperren die Opfer aus. In der Regel werden die Daten verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder zugänglich gemacht.
Wie macht sich Ransomeware bemerkbar?
Dass man Opfer einer Ransomeware-Attacke wurde, zeigt sich normalerweise dadurch, dass der Bildschirm blockiert ist und die Dateien und Ordner auf dem Computer verschlüsselt sind. Oft wird auch ein Erpresserbrief angezeigt, der sich nicht mehr schließen lässt.
Unternehmen müssen mehr tun
Die Ergebnisse des Threat Intelligence Report des ATO-Teams von Ontinue unterstreichen die Notwendigkeit für Unternehmen, einen proaktiven Ansatz für die Sicherheit zu wählen. Durch rechtzeitiges Einspielen von Patches und ein effektives Patch-Management, die sichere Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung und die Förderung einer Kultur des Sicherheitsbewusstseins können Unternehmen die von diesen hoch entwickelten Bedrohungen ausgehenden Risiken eindämmen.
„Wir empfehlen Unternehmen eine mehrschichtige Verteidigungsstrategie“, erklärt Thierry Aubry, Head of Sales DACH & Nordics bei Ontinue. „Im Idealfall kombinieren IT-Teams Netzwerksegmentierung, regelmäßige Back-ups und gut getestete Reaktionspläne für Zwischenfälle, um die Auswirkungen von Ransomware und anderen Cyberbedrohungen zu minimieren. Gerade Angriffe wie auf den Batteriehersteller VARTA Anfang des Jahres zeigen, welches gravierende Ausmaß Hackerattacken für die Wirtschaft haben können. Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, bietet Ontinue eine Überwachung der IT-Landschaft rund um die Uhr. So erkennen Unternehmen Bedrohungen so schnell wie möglich und können unmittelbar auf sie reagieren.“
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Über Ontinue:
- Ontinue, der Experte für KI-gestützte Managed Extended Detection and Response (MXDR), ist ein rund um die Uhr verfügbarer Sicherheitspartner mit Hauptsitz in Zürich.
- Um die IT-Umgebungen von Unternehmen durchgehend zu schützen, ihren Sicherheitsstatus zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern, kombiniert Ontinue KI-gesteuerte Automatisierung und menschliches Fachwissen mit dem Microsoft-Sicherheits-Produktportfolio.
- Durch die intelligente, Cloud-basierte Nonstop SecOps-Plattform reicht Ontinues Schutz vor Cyberattacken weit über die grundlegenden Detection- und Response-Services hinaus.
Quelle: Ontinue