Es ist vor jedem Formel-E-Rennwochenende dasselbe. Die BMW i Andretti Motorsport Fahrer António Félix da Costa und Alexander Sims reisen zusammen mit ihren Renningenieuren nach München in den Hauptsitz von BMW Motorsport, um dort einen Test zu absolvieren - und das nicht in einem realen Rennfahrzeug auf der Strecke, sondern im Simulator. Dort bereiten sie sich auf die Stadtkurse im Formel-E-Kalender vor und arbeiten sich gemeinsam mit den Ingenieuren des Teams akribisch durch alle denkbaren Szenarien, die am Rennwochenende eintreten könnten. Set-up-Varianten, Wetter, Safety Car, Energiemanagement, ATTACK MODE: Die Simulationen lassen im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten keine Eventualität aus.
"Es ist unglaublich wertvoll - speziell für mich als Rookie - im Simulator die Strecken kennenzulernen und ein Gefühl für die Geschwindigkeiten zu bekommen", sagt Sims, der beim Saisonauftakt im Dezember in Ad Diriyah sein Debüt in der Formel E feierte. "Genauso wertvoll ist es aber auch, das Energiemanagement zu simulieren und verschiedene Strategien für das Rennen auszuprobieren."
Realitätsnahe bei Software und Hardware
Während einer solchen Rennsimulation wird auf jedes Detail geachtet. Im Mittelpunkt steht dabei das in der Software abgebildete Fahrzeug, das von den BMW Motorsport Ingenieuren selbst programmiert wird. Es simuliert alle Parameter der Fahrdynamik so realitätsnah wie möglich. Die Software ist zwar auf den Einsatz für den Rennsport zugeschnitten, aber gleichzeitig mit allen anderen Simulator-Umgebungen innerhalb der BMW Group kompatibel und bietet so wertvolle Synergien zwischen Motorsport und Serienentwicklung.
Neben der Software bildet auch die Hardware relevante Bereiche der Realität detailgetreu nach. Die direkte Umgebung des Fahrers, also Sitzposition im Cockpit, Bedienelemente und alles andere, was er sieht und berührt, entspricht 1:1 der Realität. Dasselbe gilt für die Ingenieure. Auch ihre Arbeitsumgebung im Simulator ist so wie an der Rennstrecke. Wie die Software werden auch alle Elemente der Hardware von den BMW Motorsport Ingenieuren selbst gebaut. Der Fokus liegt dabei immer auf maximaler Funktionalität.
Simulator bei der Entwicklung unersetzlich
Neben der Rennvorbereitung ist der Simulator für die Entwicklung der verschiedenen Fahrzeugkonzepte bei iBMW Motorsport unerlässlich - also auch für den BMW iFE.18. So konnten die Ingenieure gemeinsam mit den Fahrern Dinge testen, die man bei realen Testfahrten entweder überhaupt nicht oder nur mit sehr großem Aufwand an Zeit und Ressourcen hätte ausprobieren können. Speziell für das Formel-E-Projekt ist ein Simulator essenziell.
Der Stellenwert der virtuellen Realität ist auch in anderen Rennprojekten von BMW Motorsport zunehmend gestiegen, und so erfreut sich der Fahrsimulator hoher Auslastung. Er wurde von Beginn an auf Multifunktionalität ausgelegt und kann für die Simulation aller BMW Rennfahrzeuge eingesetzt werden. Es dauert nur wenige Stunden, um den Simulator von Formel-E zum Beispiel auf DTM-Konfiguration umzubauen - und schon ist er bereit für virtuelle Testfahrten.
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