Sebastian Betzin, CTO, generic.de software technologies.

Sebastian Betzin, CTO von Generic.de Software Technologies, ist einer der Sprecher auf dem nächsten Maschinenbau-Gipfel Salon am 19. November. Das Thema: "Datenökosysteme - Wie der Datenaustausch die Wettbewerbsfähigkeit des Maschinenbaus steigert." (Bild: Generic.de Software Technologies)

Welche Rollen spielen Daten als Ressource im Maschinen- und Anlagenbau?

Sebastian Betzin: "Daten spielen im Zeitalter von KI und maschinellem Lernen natürlich eine zunehmend wichtigere Rolle, weil sie die Grundlage für maschinelles Lernen sind. Schon vorher hatten sie eine wichtige Funktion, nämlich den Zustand von Maschinen, Services und Prozessen zu analysieren und Vorhersagen über deren Zustand zu treffen. Das ist für Predictive Maintenance unabdingbar. Zudem helfen Daten, Rückschlüsse für Forschung und Entwicklung zu ziehen und Kundenprozesse zu optimieren, um so Mehrwerte für die Kunden zu schaffen."

Was sind denn überhaupt die Voraussetzungen, um alle möglichen Geschäftsdaten zu sammeln, zu analysieren und zu nutzen?

Betzin: "Technologisch müssen wir uns hier mit modernen Softwaretechnologien befassen, insbesondere mit Cloud-Technologien. Diese bieten Skalierbarkeit und Verteilbarkeit, und Datenschnittstellen spielen eine wesentliche Rolle. In der Vergangenheit hat oft jeder seine eigenen Daten isoliert gehalten, was nicht hilfreich ist. Wir brauchen ein Umdenken und müssen Daten mit allen Beteiligten im Prozess und an der Maschine teilen. Das erfordert moderne Architekturen und Schnittstellen."

maschinenbau-Gipfel Salon
(Bild: mi-connect)

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Der Maschinenbau-Gipfel ist richtungsweisend und impulsgebend für die gesamte Branche. Damit Sie nicht ein ganzes Jahr auf spannende Diskussionen verzichten müssen, laden wir Sie zu unserem Networking-Format "Maschinenbau-Gipfel Salon" mit anschließendem Catering ein – live vor Ort oder digital.

 

Der nächste Maschinenbau-Gipfel Salon findet am 19. November in Präsenz oder digital in unserer Community-App statt. Das Thema: "Datenökosysteme - Wie der Datenaustausch die Wettbewerbsfähigkeit des Maschinenbaus steigert."

 

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Welche Bedeutung haben Datenstandards wie OPC UA und MQTT für den sicheren Austausch von Daten in einem Datenökosystem?

Betzin: "OPC UA und MQTT sind wichtige Standards, aber sie sind nicht die einzigen. Das Internet funktioniert nur dank eines einheitlichen Datenstandards, wie HTTP, REST und JSON. Diese Technologien haben sich durchgesetzt und sollten auch in Maschinen Einzug halten. OPC UA und MQTT sind Beispiele für moderne Schnittstellen. Es gibt viele sichere Protokolle und Standards, die mit diesen Technologien zusammenarbeiten. Es ist wichtig, auf offene Standards zu setzen, damit andere Akteure sich leicht einbringen können."

Warum sind Unternehmen aller Branchen - inklusive des Maschinenbaus – aktuell bestrebt, Datenökosysteme aufzubauen?

Betzin: "Es geht eigentlich um beides. Der Maschinenbau muss sich durch Mehrwerte gegenüber dem Kunden abheben, weil Wettbewerber aus anderen Regionen ähnliche Qualitätsprodukte anbieten. Innovative Geschäftsmodelle und Mehrwerte an und um die Maschine sind der Schlüssel, und dafür brauchen wir Daten und Datenökosysteme. Im ersten Schritt geht es um Wettbewerbsfähigkeit, im zweiten Schritt um Mehrwerte."

Mit Manufacturing-X haben VDMA, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft eine gemeinsame Initiative gestartet. Wie ist hier der Stand?

Betzin: "Nach einem ein wenig schleppenden Start, ist es nun gut angelaufen. In der Vergangenheit saßen Hersteller oft auf ihren eigenen Daten und es gab wenig Kooperation. Jetzt sind die Hersteller gezwungen, Daten miteinander zu teilen, was organisatorische und regulatorische Hürden mit sich bringt. Es braucht dazu auch ein Umdenken, damit alle Beteiligten profitieren."

Wie kann der Datenaustausch, wie können Datenökosysteme schließlich die Wettbewerbsfähigkeit von Fertigungsunternehmen kurzfristig steigern und langfristig sichern?

Betzin: "Kurzfristig lässt sich der Mehrwert durch Effizienzsteigerung von Maschinen und die Verhinderung von Ausfallzeiten realisieren. Langfristig geht es darum, Mehrwerte für Kunden in Form neuer Services und Vorhersagemöglichkeiten zu bieten. Auch Wertschöpfungsnetzwerke spielen dabei eine Rolle, weil Maschinen aus verschiedenen Komponenten bestehen, und wenn alle Daten geteilt werden, können alle Beteiligten davon profitieren. Das Ziel muss es sein, einen optimierten Nutzen für den Kunden zu gewinnen."

Podcast: Olaf Sauer (Fraunhofer IOSB) über Manufacturing-X

Welche Lösungen und Dienstleistungen bietet Generic.de im Kontext von Datenökosystemen an?

Betzin: "Wir bieten seit 25 Jahren individuelle Softwarelösungen an und helfen unseren Kunden dabei, die für sie perfekt passende Anwendung zu entwickeln. Das kann auch im Rahmen von Datenökosystemen geschehen, indem wir schauen, was der Kunde benötigt um bestmöglich arbeiten zu können."

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