Aktie fällt deutlich

Autozulieferer unter Druck: Schaeffler rutscht ins Minus

Trotz Zuwächsen im Geschäft mit Elektromobilität verzeichnet Schaeffler im zweiten Quartal Umsatzrückgang, Gewinnrückgang und einen Nettoverlust.

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Schaeffler ist stärker unter Druck als gedacht.
Schaeffler ist stärker unter Druck als gedacht.

Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler ist im zweiten Quartal deutlicher unter Druck gekommen als ohnehin schon befürchtet. Zwar konnten die Franken nach der Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco im Geschäft mit der wieder besser laufenden Elektromobilität zulegen. In der klassischen Autozulieferung sowie im angestammten Geschäft mit Wälz- und Kugellagern bremste das schwache Wirtschaftsumfeld den Sdax-Konzern aber, auch der schwache Dollar belastete. Umsatz und operatives Ergebnis blieben hinter den Erwartungen zurück, unter dem Strich setzte es gar einen Verlust. Die Aktie verlor an Wert.

Das Papier fiel am Vormittag um 4,5 Prozent auf 4,69 Euro. Damit reduzieren sich die in diesem Jahr bisher erzielten Kursgewinne auf fast elf Prozent. Analystin Vanessa Jefferies von der US-Investmentbank Jefferies führte die enttäuschende Entwicklung des operativen Ergebnisses vor allem auf die Wälz- und Kugellagersparte zurück. Die Bestätigung der Unternehmensprognose sei angesichts des Gegenwinds von den Wechselkursen hilfreich.

Der Umsatz fiel im Jahresvergleich auf vergleichbarer Basis um 5,7 Prozent auf 5,92 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Vor Wechselkurseffekten wäre es nur ein Minus von 2,2 Prozent gewesen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging um 15,8 Prozent auf 205 Millionen Euro zurück. Die entsprechende Marge sank um 0,4 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet.

Schaeffler: Starke Belastung durch die Wechselkurse

Vorstandschef Klaus Rosenfeld sprach in einer Analystenkonferenz von einer starken Belastung durch die Wechselkurse und auch durch Zölle. Finanzchef Claus Bauer führte das Abschneiden in der Antriebs- und Chassis-Sparte - also der klassischen Autozulieferung - auch darauf zurück, dass Schaeffler bei den großen Autobauern Volkswagen und Stellantis stark vertreten sei und damit auch vom generellen Marktumfeld in Europa beeinflusst werde.

Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 40 Millionen Euro nach 33 Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor. Das Finanzergebnis fiel schwächer aus und die Steuern schlugen ebenfalls stärker zu Buche. Die Jahresprognosen für 2025 bestätigte Vorstandschef Rosenfeld. Der Umsatz soll zwischen 23 und 25 Milliarden Euro landen. Die bereinigte operative Marge erwartet das Management zwischen 3,0 und 5,0 Prozent.

Am 16. September richtet Schaeffler einen Kapitalmarkttag aus, auf dem die mittelfristigen Ziele nach der Übernahme von Vitesco vorgestellt werden sollen. Dann wird bereits der neue Finanzchef Christophe Hannequin als Nachfolger von Claus Bauer die Zahlen präsentieren. Er übernimmt am 1. September.

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FAQ – Schaeffler im zweiten Quartal 2025

  1. Warum ist Schaeffler im zweiten Quartal 2025 in die Verlustzone gerutscht?

    Der Konzern litt unter einem schwachen Marktumfeld in Europa, rückläufigem Geschäft in der Wälz- und Kugellagersparte, dem schwachen US-Dollar sowie Zollbelastungen. Hinzu kamen ein schwächeres Finanzergebnis und höhere Steueraufwendungen.

  2. Wie hat sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr entwickelt? Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 5,7 Prozent auf 5,92 Milliarden Euro. Wechselkursbereinigt hätte das Minus bei 2,2 Prozent gelegen.

  3. Welche Rolle spielte die Übernahme von Vitesco? Durch die Integration von Vitesco konnte Schaeffler im Bereich Elektromobilität zulegen. Dieser Zuwachs konnte jedoch die Schwäche im klassischen Autozuliefer- und Industriegeschäft nicht vollständig kompensieren.

  4. Wie reagierte der Aktienkurs auf die Quartalszahlen? Die Schaeffler-Aktie verlor am Tag der Veröffentlichung rund 4,5 Prozent und notierte bei 4,69 Euro. Damit schmolzen die Kursgewinne seit Jahresbeginn auf fast elf Prozent.

  5. Welche Prognosen gibt Schaeffler für 2025? Das Management rechnet mit einem Umsatz zwischen 23 und 25 Milliarden Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von 3,0 bis 5,0 Prozent. Die Prognose wurde trotz des Quartalsverlusts bestätigt.