Während das Pandemiejahr 2020 die Hersteller von Fördertechnik und Intralogistik stark ausgebremst hat und im Jahr 2021 eine Erholung eingesetzt hatte, konnten acht von zehn Konzerne mehr oder weniger deutliche Zuwächse beim Umsatz für das Jahr 2022 verbuchen. Dabei stieg das Segment der elektrifizierten Warenbeförderer stärker als der Verkauf von dieselbetriebenen Gegengewichtsstaplern. Hier liegt die Lithium-Ionen-Technologie in der Neuanschaffung vor den Blei-Säure-Batterien. Bei der Konstruktion neuer Fahrzeuge gehen die Hersteller inzwischen immer kreativere Wege: Der Wegfall großer und schwerer Batterieblöcke im Stapler führt dazu, dass nicht mehr die Energiequelle als zentrales Element gesehen wird. Aspekte wie Ergonomie und Sicherheit geraten mehr in den Vordergrund, die vergleichsweise kleineren und leichteren Akkus können anders und weniger störend im Fahrzeug verbaut werden.
Gabelstapler-Hersteller setzen auf Akkus statt auf Diesel
Bei der Nutzung der Li-Ionen-Technologie ergeben sich in der Ladepraxis große Vorteile: Lithium-Ionen-Akkus können schneller geladen und ohne großen Aufwand getauscht werden, sodass die Flurförderzeuge gleichmäßiger ausgelastet werden können. Angenehmer Nebeneffekt: Auch das Lademanagement kann nun einfacher darauf ausgelegt werden, teure Lastspitzen zu vermeiden.
Immer häufiger kommen aber mittlerweile auch Gabelstapler mit Brennstoffzelle zum Einsatz, wobei hier noch nicht von großen Umsatzmengen gesprochen werden kann.
Auf geht's zum nachfolgenden Ranking der Top 10 Flurförderzeughersteller:
Wissenswertes rund um Elektromobilität und Batterien
Sie interessiert, was es Neues zu den Themen Elektromobilität und rund um das Thema Batterien gibt? Dann können Ihnen die nachfolgenden Beiträge helfen:
- Recycling von Batterien lohnt sich, vor allem bei hohen Rohstoffpreisen. Zudem fordert die Gesetzgebung bei der Produktion neuer Akkus den Einsatz verwendeter Materialien. Doch was wird aus dem Second Life?
- Während Batterien nur manuell zerlegt werden, ist das nachgelagerte Recycling bereits automatisiert. Doch Forscher der RWTH Aachen arbeiten daran, auch die Demontage mittels Robotern zu automatisieren. Was dabei schon möglich ist und was noch nicht.
- Der Ausschuss bei der Batteriefertigung ist in Europa viel zu hoch. Aber auch die Kosten können reduziert werden. Hier kommen Lösungsvorschläge dafür, wie Trocknung, Formierung und Ausschussrate gewinnbringender umgesetzt werden können.
- Forscher am KIT haben ein Verfahren entwickelt, im Zuge dessen beim Recycling von Lithium-Ionen-Batterien mechanische Prozesse chemische Prozesse induzieren sollen. Das bringt eine höhere Ausbeute an Lithium bei niedrigerem Aufwand sowie mehr Nachhaltigkeit.
- Forscher der RWTH Aachen wagen einen Blick in die Zukunft, aus welchen Materialien die Batterie von morgen bestehen wird. Hier folgt ein Überblick, welchen neuen Technologien mehr Zukunftschancen eingeräumt werden und welchen weniger.
- Mercedes-Benz realisiert eine Recyclinganlage für E-Auto-Batterien. Das mechanisch-hydrometallurgische Verfahren steigert die Recyclingquote auf über 96 Prozent.
- Im Bereich der Elektromobilität besteht enormer Bedarf an Batterie-Tests. Dafür sind vielseitige, energieeffiziente und platzsparende Prüfräume nötig. Ein spezielles Prüflabor für Batterietechnologie ermöglicht dabei mehr Effizienz.
- Elektromobilität: Feststoffbatterien sollen übliche Lithium-Ionen-Batterien künftig in fast allen Leistungsparametern übertreffen. So weit ist die Technologie. Lesen Sie dazu den Beitrag "Mehr Spannung: Festkörperbatterie vs. Lithium-Ionen-Batterie"
- Siliziumkarbid-Halbleiter ermöglichen größere Reichweiten und schnellere Ladevorgänge von E-Autos. Deshalb fertigt Bosch Siliziumkarbid-Chips jetzt in Serie.
- Peter Carlsson war erst Manager bei Tesla. Jetzt will er mit seiner Firma die grünste Batteriezelle der Welt herstellen. Wie das gelingen soll, zeigt dieser Beitrag auf: "Batterie-Pionier: Die Pläne von Ex-Tesla-Manager Carlsson"
- Für die automatisierte Batterieproduktion kooperieren Kuka und Webasto. Roboter übernehmen die Montage der Batteriezellen. Doch der Clou kommt erst noch. Was der Clou ist, lesen Sie im Beitrag "Wie Kuka und Webasto die Batteriefertigung revolutionieren"
- Immer mehr Elektroautos kommen auf den Markt - und damit auch Batterien. OEMs wie Daimler, VW, Audi und BMW haben verschiedene Strategien entwickelt, um gebrauchte Lithium-Ionen-Akkus anderweitig weiterzuverwenden. Auch Recycling bleibt ein Thema. Genaue Infos dazu gibt es im Beitrag "Elektromobilität: Zweites Leben für Lithium-Ionen-Akkus".
US-Unternehmen setzen auf alternative Antriebe
Alternative Antriebe wie die Brennstoffzelle, die Hersteller Still unter der Marke Fuel Cell anbietet, sind derzeit vor allem in den USA gefragt. In Europa ziehen Unternehmen aber langsam nach.
Die Brennstoffzellen-Technologie des Hamburger Unternehmens erzeugt direkt an Bord des Fahrzeugs den Strom, den die elektrischen Antriebe für Fahren, Hydraulik und die Nebenaggregate benötigen. Getankt wird an der internen Wasserstofftankstelle, das ersetzt den Batteriewechsel.
Wasserstoff-betriebenes Schleppermodell
Ein Beispiel bietet auch Linde Material Handling mit der Wasserstoff-betriebenen Variante des Schleppermodells Linde P250. Die Vorteile der Brennstoffzellentechnik sind dabei unter anderem kurze Betankungszeiten von wenigen Minuten, die für höchste Verfügbarkeit insbesondere im Mehrschichteinsatz sorgen. Außerdem ist die Handhabung an der Wasserstoff-Zapfsäule sicher und sauber.
Weitere Pluspunkte sind die Unabhängigkeit von Stromlastspitzen und die lange Lebensdauer der Brennstoffzellen. Zudem können nationale und europäische Förderprogramme die finanzielle Attraktivität erhöhen. Wird der Wasserstoff aus Elektrolyse mit regenerativem Strom, wie zum Beispiel aus einer Photovoltaikanlage oder Kraftwärmekopplung mit Biogas gewonnen, sinken die CO2-Emissionen, was die Energie besonders umweltfreundlich und nachhaltig macht.
Der vernetzte Gabelstapler
Sind die Gabelstapler-Hersteller bereit für die Digitalisierung?
Die Megatrends Digitalisierung und Automatisierung gehen natürlich an der Branche der Flurförderzeuge nicht vorbei. So ist die neue Generation von Lindes verbrennungsmotorischen Gegengewichtstaplern voll vernetzt. Dabei werden Fahrzeugdaten unter Anwendung höchster Sicherheitsstandards an einen zentralen westeuropäischen Cloudserver übertragen, auf den Kunden und Vertriebspartner Zugriff haben.
Umgekehrt können Daten empfangen und verarbeitet werden. So lassen sich zukünftig Software-Updates 'over the air' einspielen oder Funktionen wie etwa die Lastgewichtanzeige freischalten. Bereits jetzt ergibt sich aus der Vernetzung ein deutlicher Vorteil für den Service: Truck Health Management, Ferndiagnose und vorausschauende Wartung steigern die Fahrzeugverfügbarkeit und helfen, Kosten zu reduzieren.
Automatisierung der Intralogistik
Jungheinrich wiederum verankert in seiner Strategie 2025+ die Automatisierung der Intralogistik als ein zentrales Zukunfts- und Wachstumsfeld für den Konzern. Gleichzeitig intensiviert der Konzern seine Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung und forciert in diesem Bereich die Entwicklung neuer Produkt- und Geschäftsmodelle. Priorität liegt dabei auf der konsequenten Fortentwicklung des 'digitalen Lagers' unter anderm mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Big Data. Das Hamburger Unternehmen baut sein Angebot an digitalen Produkten im Bereich der Warehouse-, Flotten- und Batterie-Management-Systeme aus und plant die Erweiterung seines Portfolios bei Sicherheits- und Assistenzsystemen.
Was sind Flurförderzeug-Hersteller?
Flurförderfahrzeuge sind Transportmittel, die vorwiegend in Lager- und Produktionshallen eingesetzt werden. Unterschieden wird zwischen horizontalen und vertikalen Transport- und Flurfördermitteln. Mit Gabelstapler und Hubwagen wird horizontal gearbeitet, also auf der Ebene. Mit einem Teleskopstapler werden Arbeiten in mehreren Metern Höhe verrichtet. Verschiedene Hersteller produzieren diese Art von Transport- und Fördermitteln. Zu den umsatzstärksten Herstellern gehören Mitsubishi Nichiyi, Kion Group und Toyota Industries.
Autonomes Fahren im Einsatz in der Intralogistik
Beim Thema autonomes Fahren ist die Branche den Automobilherstellern weit voraus. Ob ganzer Routenzug, automatischer Schlepper oder Mitfahrplattformen: Viele Transportsysteme kommen heute ohne Fahrer aus. Genannt sei hier beispielsweise das Fahrerlose Transportsystem (FTS) AGV Proant von Insystems Automation. Das autonom navigierende Fahrzeug kann neben einzelnen oder gestapelten Behältern Bodenroller in den Maßen 600 mal 400 Millimeter bis zu einem Gesamtgewicht von 100 Kilogramm vom Boden aufnehmen.
Ideal für den innerbetrieblichen Materialfluss kleiner Bauteile, von Schüttgut oder zur Beschickung von Bauteilen bei Montagevorgängen und kommt ohne Übergabestationen oder Förderbänder aus. Der Algorithmus erkennt Kisten oder Paletten in der Umgebung und steuert diese an.
Wie das Leasing von Gabelstaplern funktioniert
Bereits seit Jahren steigt die Anzahl der Flurförderfahrzeuge, die über Leasing finanziert werden. „Grundsätzlich lohnt es sich vor jeder einzelnen Anschaffung zu prüfen, ob Leasing für das jeweilige Unternehmen Sinn macht“, erläutert Vertriebsleiter der Nürnberger Leasing GmbH, Thomas Koch. Neben den klassischen Vorteilen der Finanzierungsform, beispielsweise, dass Firmen ihre Eigenkapitalquote schonen und damit bei Banken und Partnern ihr Rating verbessern, sieht Koch vor allem die Auslagerung von Risiken als Vorteil.
"Es gibt immer wieder technologische Veränderungen bei den Staplern, etwa bei der Antriebstechnik. Es ist durchaus möglich und üblich, das Fahrzeug während eines laufenden Vertrags gegen ein effizienteres oder ergonomischeres Modell zu tauschen“, erläutert Koch. Die Nürnberger Leasing Gruppe verleast mehr als 250 Flurförderzeuge im Jahr.
Klassischerweise werden Leasingverträge über 36 oder 48 Monate abgeschlossen. „Ein überschaubarer Zeitraum, für den die eigene Markteinschätzung realistisch bleibt“, so das Mitglied der Geschäftsleitung. Die monatliche Leasingrate richtet sich nach den Betriebsstunden, die ein Fahrzeug ableistet. Optional können Leasingnehmer auch beispielsweise Versicherungen, Wartung und Service einpreisen lassen.
Beim Leasing outgesourct wird aber auch die Vermarktung des Altfahrzeugs. Endet die Laufzeit des Vertrags, kann das Fahrzeug zurückgegeben werden oder ein Dritter kann dieses erwerben. Im Rahmen des Leasings können Full-Service-Verträge abgeschlossen werden, die das Risiko von wartungs- oder reparaturbedingten Ausfällen minimieren.
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