
Ein wesentlicher Bestandteil des Umsatzes im deutschen Maschinenbau fällt auf die Branche der Werkzeugmaschinen zurück. (Bild: Micron - stock.adobe.com)
Der Bau von Werkzeugmaschinen und die Antriebstechnik machten in Deutschland den größten Anteil am gesamten Umsatz der Branche aus – im Jahr 2021 erzielte die Maschinenbaubranche hierzulande je knapp 19 Milliarden Euro Umsatz durch die Antriebstechnik und die Herstellung von Werkzeugmaschinen. Auch der Sektor Fördermittel leistete einen relevanten Beitrag zum hohen Umsatz der Branche.
Gesamtumsatz im deutschen Maschinenbau
Nach einem Einbruch zu Zeiten der weltweiten Finanzkrise stieg der Umsatz im deutschen Maschinenbau nahezu kontinuierlich. Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 zwar auch Spuren im Branchenumsatz hinterlassen, jedoch wurde zuletzt trotzdem etwa doppelt so viel Umsatz in der genannten Branche erwirtschaftet wie noch vor rund 30 Jahren. Der Maschinenbau gehört neben dem Straßenfahrzeugbau, der chemischen Industrie und der Elektroindustrie zu den vier größten Industriezweigen im Verarbeitenden Gewerbe.
Struktur der Branche
Mit dem tendenziell steigenden Umsatz in den vergangenen Jahren stieg auch die Anzahl der Beschäftigten im deutschen Maschinenbau. Angestellt sind die meisten Maschinenbauer in den Sektoren Werkzeugmaschinen, Antriebstechnik und Fördermittel. Insbesondere in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen befinden sich die meisten Betriebe im Maschinenbau. Gleichzeitig werden hier auch die meisten Personen beschäftigt.

Was ist Maschinenbau?
Maschinenbau ist ein Zweig des Ingenieurwesens, der die Prinzipien der Physik, Ingenieurmathematik und Materialwissenschaften anwendet, um mechanische Systeme zu entwerfen, zu analysieren, herzustellen und zu warten. Es ist ein weites Feld, das eine Vielzahl von Teildisziplinen umfasst, darunter Konstruktionstechnik, Produktionstechnik und Steuerungstechnik.
Einige gemeinsame Schwerpunkte im Maschinenbau sind die Konstruktion und Entwicklung von Maschinen, Werkzeugen und Geräten, die Verbesserung von Herstellungsprozessen und die Analyse und Steuerung mechanischer Systeme. Maschinenbauingenieure arbeiten häufig in Branchen wie Fertigung, Automobil, Luft- und Raumfahrt und Energie und können an der Konstruktion und Entwicklung einer breiten Palette von Produkten und Technologien beteiligt sein, darunter Motoren, Robotik und medizinische Geräte.
Platz 10: Textilindustrie

Platz 9: Nahrungsmittelindustrie
Platz 8: Kälte- und Lufttechnik
Platz 7: Armaturen
Platz 6: Pumpen und Kompressoren
Platz 5: Bergbau, Bau- und Baustoffmaschinen
Platz 4: Landmaschinen
Platz 3: Fördermittel
Platz 2: Antriebstechnik
Platz 1: Werkzeugmaschinen

Ukraine-Krieg drückt Bestellungen ins Minus
Der positive Trend des Jahres 2021 wird allerdings durch den Ukraine-Krieg wieder ausgebremst. Denn im März verfehlte der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau erstmals seit Januar 2021 sein Vorjahresniveau. Der gesamte Bestelleingang ging um real 4 Prozent zurück. Die Inlandsorders sanken um 3 Prozent, die Aufträge aus dem Ausland lagen 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau (Euro-Länder: minus 9 Prozent, Nicht-Euro-Staaten: minus 4 Prozent).
"Fehlende Aufträge oder gar Auftragsstornierungen aus Russland und der Ukraine dürften ebenso zu diesem Rückgang geführt haben wie eine allgemein eine stärkere Kaufzurückhaltung verunsicherter Investoren", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. "Außerdem machen sich die ohnehin deutlichen Lieferkettenprobleme wieder stärker bemerkbar, beispielsweise in Folge der Schließung des Hafens von Schanghai", ergänzte er. Hinzu kam ein Basiseffekt, denn das Orderniveau im März 2021 fiel ungewöhnlich hoch aus.
Das sind die 13 stärksten Sektoren im deutschen Maschinenbau

Umsatzranking 2021: Top 13-Branchen im Maschinenbau
- Werkzeugmaschinen: 18,9 Mrd. Euro
- Antriebstechnik: 18,6 Mrd. Euro
- Fördermittel: 17,6 Mrd. Euro
- Landmaschinen: 14,5 Mrd. Euro
- Bergbau-, Bau- und Baustoffmaschinen: 13,2 Mrd. Euro
- Pumpen und Kompressoren: 12,3 Mrd. Euro
- Armaturen: 11,9 Mrd. Euro
- Kälte- und Lufttechnik: 10,6 Mrd. Euro
- Nahrungsmittelmaschinen: 5,6 Mrd. Euro
- Textilmaschinen: 4,2 Mrd. Euro
- Öfen: 2,3 Mrd. Euro
- Maschinen für das Papiergewerbe: 1,5 Mrd. Euro
- Metallerzeugung und Walzwerkeinrichtung: 1,3 Mrd. Euro
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