Das Wochenendbier der "Produktion" - in diesem Webcast-Format sprechen die Chefredakteure Claus Wilk und Stefan Weinzierl meinungsstark und unabhängig über die Themen aus Maschinenbau und Industrie, die in der laufenden Woche in der Redaktion hochploppen, recherchiert werden und die Branche beschäftigen. In dieser Ausgabe: Die Technische Sauberkeit ist eine viel zu wenig beachtete Disziplin. Das stellen unsere beiden Redakteure eindringlich fest.

Die Bedeutung der Technischen Sauberkeit in der Produktion

In unserer neuesten Ausgabe vom "Produktion"-Webcast "Das Wochenendebier" haben die Chefredakteure Claus Wilk und Stefan Weinzierl die Gelegenheit genutzt, um über Stefans Erfahrungen auf dem Kongress "Technischen Sauberkeit" zu sprechen. Der Kongress, organisiert von unserer Schwesterfirma SV Veranstaltungen, bot faszinierende Einblicke in ein oft übersehenes, aber immens wichtiges Thema.

Technische Sauberkeit: Mehr als nur Sauberkeit

Stefan betont, dass Technische Sauberkeit weit über das einfache Reinigen hinausgeht. Es umfasst die Detektion und Beseitigung von Partikeln, Staub und Verunreinigungen in der Produktion. Besonders beeindruckend war für ihn die Komplexität und das hohe Niveau der Experten auf dem Kongress. Die Fachleute beschäftigen sich mit der Präzision und Reinheit in allen Aspekten der Produktion, von den Produktionsstraßen bis zur Logistik.

Der Unsichtbare Feind: Partikel und Verunreinigungen

Ein zentraler Punkt des Kongresses war die Diskussion über die Herkunft und Detektion von Verunreinigungen. Technische Sauberkeit betrifft nicht nur die Produkte selbst, sondern auch deren Verpackung und den gesamten Produktionsprozess. Die Disziplin gewinnt besonders in Bereichen wie der Batteriefertigung und der Präzisionstechnik massiv an Bedeutung. Unachtsamkeit oder Unwissenheit können hier schwerwiegende Folgen haben, wie etwa Kurzschlüsse in Batteriepacks, die zu Bränden führen können.

Die Notwendigkeit eines Bewusstseinswandels

Obwohl Technische Sauberkeit in vielen Unternehmen noch nicht auf dem Radar ist, zeigt sich bei genauerem Hinsehen ihre immense Bedeutung. Viele Produktionsverantwortliche erkennen die Risiken nicht, bis Probleme auftreten und Kundenreklamationen eintreffen. In vielen Unternehmen gibt es noch kein systematisches Konzept für Technische Sauberkeit. Einige große Unternehmen wie Schaeffler haben jedoch bereits spezialisierte Teams und Labore eingerichtet, um Partikelkontaminationen zu analysieren und zu verhindern.

Fazit: Ein Blick in die Zukunft

Abschließend stellt Stefan fest, dass das Verständnis und die Begeisterung für Technische Sauberkeit auch in ihm gewachsen sind. Es ist klar, dass dieses Thema weit über die Elektroindustrie hinausgeht und in jeder präzisionsorientierten Branche eine Rolle spielt. Beide Moderatoren stimmen überein, dass mehr Aufmerksamkeit auf diese "Randdisziplinen" gelegt werden sollte, um die Qualität und Sicherheit der Produktion zu gewährleisten.

Eine weitere SV-Veranstaltung in Sachen Sauberkeit, die sich zu besuchen lohnt: Die 7. Fachkonferenz Filmische Verunreinigung am 12. und 13.11.2024 in Bad Gögging. Die Themenschwerpunkte der Veranstaltung:

  • Spezifikation der Sauberkeit (Grenzwerte, Normen, Standardisierungen)
  • Innovative Messtechnik und -verfahren
  • Reinigungsprozesse (z.B. flüssigkeitsbasiert, trocken…)
  • Reinigungsverfahren bei filmischen Kontaminationen (z.B. bei elektronischen Baugruppen)
  • Prozessführung und -lenkung – Anforderungen an die Prozesskette in Theorie und Praxis
  • Sauberkeitsanforderungen und Reinigungsverfahren bei Fügeprozessen [Kleben, Beschichten, Lackieren, (Ultraschall-)Schweißen]
  • Schadensbilder
  • High-Purity-Anforderungen und deren Anforderungen an die Reinigungs- und Begleitprozesse
  • Vorserienentwicklung und neue Anforderungen an Prototypen unter Beachtung der Herstellprozesse/Lieferketten
  • Verpackung und Logistik

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