Ingenieure sind für die deutsche Industrie unverzichtbar. Wir haben die beliebtesten Studien-Fachrichtungen der Ingenieurswissenschaften zusmamengetragen.

Ingenieure sind für die deutsche Industrie unverzichtbar. Wir haben die beliebtesten Studien-Fachrichtungen der Ingenieurswissenschaften zusmamengetragen. (Bild: Old Man Stocker - adobe.stock.com - KI-generiert)

Die Entwicklung der Studierendenzahlen in den Ingenieurwissenschaften in Deutschland zeigt in den vergangenen zehn Jahren einen interessanten Trend. Während die Gesamtzahl der Ingenieurstudierenden seit dem Wintersemester 2020/21 rückläufig ist, sind deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Fachrichtungen erkennbar.

„Klassische“ Ingenieurdisziplinen wie Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen verzeichnen einen signifikanten Rückgang. Besonders drastisch fiel der Rückgang im Maschinenbau aus, wo die Studierendenzahlen seit 2014 um etwa ein Fünftel sanken. Elektrotechnik und Bauingenieurwesen erlebten ebenfalls einen Rückgang von rund 13 Prozent bei den Erstsemesterzahlen im Vergleich zu vor zehn Jahren.

Demgegenüber erfreut sich die Informatik wachsender Beliebtheit: Die Studierendenzahlen in diesem Bereich stiegen seit 2014 um beeindruckende 26 Prozent. Im Wintersemester 2023/24 wurde im Fach Informatik ein Anstieg der Erstsemesterzahl um 9.300 verzeichnet, verglichen mit dem Vorjahr. Im Sommersemester 2024 lag die Gesamtzahl der Studierenden in der Fachrichtung Ingenieurwissenschaften-Informatik bei 247.063.

Für die kommenden fünf Jahre sind einige Herausforderungen abzusehen. Experten prognostizieren eine wachsende Fachkräftelücke, insbesondere in klimarelevanten Technologien. Gleichzeitig wird ein Rückgang der Absolventenzahlen prognostiziert, was die Situation weiter verschärfen könnte.

Die Verschiebung von traditionellen Hardware-Fächern zu softwareorientierten Studiengängen, wie etwa der Informatik, wird sich voraussichtlich fortsetzen. Dies könnte die Lücke in klassischen Ingenieurberufen weiter vergrößern. Zudem wird die Rolle internationaler Studierender für den Standort Deutschland als zunehmend relevant erachtet. In einigen Fachrichtungen, wie etwa dem Bergbau und Hüttenwesen, ist bereits heute festzustellen, dass die Hälfte der Studierenden aus dem Ausland stammt.

Die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre wird in der Sicherung der Innovationsfähigkeit Deutschlands trotz rückläufiger Gesamtstudierendenzahlen bestehen. Hierzu sind gezielt Maßnahmen zur Förderung klimarelevanter Studiengänge zu ergreifen und verbesserte Rahmenbedingungen zu schaffen, um insbesondere internationale Absolventen im Land zu halten und für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Sie möchten gerne weiterlesen?