Im deutschen Maschinenbau schwindet die Hoffnung auf eine schnelle Branchenerholung. Nur 18 Prozent der Unternehmen erwarten eine Rückkehr auf das Umsatzniveau von 2019 bereits im kommenden Jahr, erklärte der Branchenverband VDMA am Montag (28.09.) nach einer Umfrage unter 522 Mitgliedsfirmen. Mitte Juni waren es noch mehr als 30 Prozent gewesen.
"Zuletzt hat sich die konjunkturelle Dynamik im Maschinenbau wieder etwas abgeschwächt, ein "V" scheint zunehmend unwahrscheinlich", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers in Frankfurt. "Viele Unternehmen rechnen mit einem länger andauernden, fragilen Weg aus der Krise und richten ihre Unternehmensstrategie danach aus."
Die Zukunft der Metallbranche liegt in den Händen der Kunden
Entscheidender Faktor für Ausmaß und Tempo der Erholung sei die Bereitschaft der Kunden, wieder zu investieren und neue Projekte anzugehen. Seit Ende Mai sei der Anteil der Unternehmen mit gravierenden Auftragseinbußen und Stornierungen zwar deutlich gesunken. "Dennoch macht die anhaltende Auftragsflaute vielen Maschinen- und Anlagenbauern weiter zu schaffen", sagte Wiechers. 80 Prozent der Firmen erwarten bei der Nachfrage in den nächsten drei Monaten keine Besserung. Es gebe jedoch auch einige Maschinen- und Anlagenbauer, die weitgehend gut durch die Krise gekommen seien und dieses Jahr wohl keine Umsatzrückgänge verbuchen würden.
Die Unsicherheit angesichts steigender Corona-Infektionen belaste auch die Investitionsbereitschaft in der Branche. Wenn überhaupt, wüchsen die Investitionen nur geringfügig. Fast jede vierte Firma habe zudem einen weitergehenden Personalabbau in die Wege geleitet oder plane das in absehbarer Zeit. "Neben Kurzarbeit (64 Prozent) und Einstellungsstopps (62 Prozent) planen etwa drei Viertel der angesprochenen Unternehmen einen Stellenabbau im Umfang von fünf bis 15 Prozent der Gesamtbelegschaft", erläutert der VDMA-Chefvolkswirt.