Der Wirtschaftswissenschaftler Christian von Hirschhausen hat sich kritisch zu den Plänen für ein Flüssiggas-Terminal auf Rügen geäußert. Der Bau zusätzlicher Anlagen und fester Terminals sei energiewirtschaftlich weder sinnvoll noch notwendig, sagte er am Dienstag bei einer Veranstaltung in Binz. Sinnvoll wäre es 2022 gewesen. Die Lage habe sich aber entspannt, eine Gasknappheit sei nicht mehr zu befürchten. Auch die Pläne für ein industrielles Großprojekt in Mukran mit einem Wasserstoffzentrum passten nicht in die Region, sagte Hirschhausen, der an der TU Berlin lehrt und Forschungsdirektor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist.
Bei der Veranstaltung in Binz machten sich mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Bild vor Ort. Auf dem Programm stand auch eine Exkursion zum rund 15 Kilometer entfernten Fährhafen Mukran. Dort will die Bundesregierung zügig ein LNG-Terminal errichten und dafür das LNG-Beschleunigungsgesetz anpassen. Kritiker fürchten wegen des geplanten LNG-Terminals um die Umwelt und den für die Insel wichtigen Tourismus. Der Bund argumentiert dagegen, die Anlage sei für die Versorgungssicherheit notwendig, um zum Beispiel auch in kalten Wintern oder beim Ausfall anderer Kapazitäten genügend Gas zu haben.
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Fakten zum Thema LNG Terminals in Deutschland
- LNG-Terminals (Liquefied Natural Gas) sind Anlagen, die LNG (Liquefied Natural Gas) empfangen, lagern und verteilen. LNG ist Erdgas, das zur Erleichterung des Transports und der Lagerung in einen flüssigen Zustand heruntergekühlt wurde.
- Ab Juni 2023 wird in Deutschland ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Betrieb sein.
- Laut gas.info befinden sich international 44 LNG-Terminals in verschiedenen Stadien der Planung oder im Bau.
- Zwei weitere Terminals befinden sich in Stade und Lubmin im Bau und sollen bis Ende 2023 fertiggestellt werden.
- Forbes bestätigt, dass das zweite Terminal in Wilhelmshaven bis Ende 2023 fertiggestellt werden soll.
- Auf der Website der Bundesregierung heißt es, dass bis Ende 2023 in Deutschland drei LNG-Terminals in Betrieb sein werden, die jährlich rund 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas importieren können.