Bosch baut weiter Stellen ab. Der Automobilzulieferer kämpft mit einer schwachen Konjunktur, China-Konkurrenz und der E-Mobilitätswende.

Bosch baut weiter Stellen ab. Der Automobilzulieferer kämpft mit einer schwachen Konjunktur, China-Konkurrenz und der E-Mobilitätswende. (Bild: Bosch)

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Bosch ist im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro eingebrochen. 2023 hatte Bosch noch einen operativen Gewinn von 4,8 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Damit blieb der Konzern laut Hartung hinter seinen Zielen zurück.

Ende 2024 beschäftigte die Bosch-Gruppe weltweit 417.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - 11.500 weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland sank die Mitarbeiterzahl um 4.400 auf 129.800 (minus 3,3 Prozent). Seit mehr als einem Jahr hatte das Unternehmen immer wieder angekündigt, Stellen in verschiedenen Bereichen abbauen zu wollen. Bis Ende 2032 könnten weltweit mehr als 12.000 Arbeitsplätze wegfallen. In Deutschland seien gut 7.000 Stellen betroffen, hieß es Ende Januar.

„Wir werden um weiteren Stellenabbau nicht herumkommen“, sagte Bosch-Chef Stefan Hartung der „Stuttgarter Zeitung“ und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Er begründete dies in den Blättern mit der schwachen Weltkonjunktur im Automobilsektor, der wachsenden Konkurrenz aus China und der Verunsicherung der Verbraucher.

Das Problem mit der E-Mobilität

Auch die Transformation vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb werde zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen führen, so Hartung in dem Gespräch. Positiv wirke sich aber aus, dass die E-Mobilität nicht so schnell komme wie erwartet. Hierdurch könne die bestehende Verbrenner-Produktion länger ausgelastet werden.

Zudem würden viele Mitarbeiter in Rente gehen, bevor wegen der Transformation ihre Arbeitsplätze wegfielen. Die demografische Entwicklung allein werde das Thema aber nicht lösen. An der E-Mobilität führe kein Weg vorbei, und darauf stelle sich das Unternehmen in Gerlingen bei Stuttgart auch ein.

2025 soll besser werden

Trotz anhaltend schwieriger Bedingungen will der Konzern 2025 Umsatz und Gewinn wieder verbessern. Eine konkrete Prognose wird im Mai erwartet. Dann präsentiert Bosch auch die vollständigen und geprüften Jahreszahlen.

Hartung schaut nach Angaben der Zeitungen vorsichtig optimistisch in das laufende Jahr, das er als Übergangsjahr bezeichne, in dem "eine Wende zum Besseren hoffentlich schon sichtbar wird".

dpa

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