Berater:innen bei der Arbeit: Die Tagessätze der Consultant-Branche schwanken gewaltig je nach Auftrag.

Berater:innen bei der Arbeit: Die Tagessätze der Consultant-Branche schwanken gewaltig je nach Auftrag. (Bild: BullRun - stock.adobe.com)

Engagiert ein Unternehmen eine Beraterin oder einen Berater, so werden Tagessätze fällig. Diese differenzieren je nach Auftragsgröße, Spezialisierung, Komplexität oder strategischer Bedeutung der Projekte und steigen je nach Unternehmensgröße und Hierarchieebene. Die Bandbreite der Honorare ist daher insgesamt sehr groß. Besonders vom Hierarchie-Level der beratenden Person hängt einiges ab.

 

Große Unterschiede der durchschnittlichen Tagessätze je nach Hierarchie-Level

Die Honorare, die in der Regel auf Basis eines 8-Stunden-Arbeitstages in Rechnung gestellt werden, steigen kontinuierlich mit jeder Hierarchiestufe. Im Jahr 2022 wurde ein Junior-Consultant mit einem Master-Studienabschluss beispielsweise mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 1.350 Euro abgerechnet, wie eine Studie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) ergeben hat. Für eine Projektleiterin oder einen Projektleiter auf der Manager-Ebene wurden im Schnitt 1.950 Euro angesetzt. Auf der Hierarchiestufe Geschäftsleitung/Partner hat das Tageshonorar im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 2.550 Euro gelegen.

Hinter den durchschnittlich vereinbarten Honorarhöhen der Consultingfirmen verbirgt sich allerdings naturgemäß eine große Spanne an Tagessätzen. Dabei fließt eine Vielzahl von Einflussfaktoren wie die Komplexität des Beratungsprojektes, Größe der Unternehmensberatung oder der Beratungsschwerpunkt ein.

Die hieraus resultierende Bandbreite der Honorare, die für die Hierarchieebene Junior-Consultant in der Regel berechnet werden, reicht beispielsweise von 750 Euro bis 2.200 Euro. Für einen Projektleiter variiert der Tagessatz zwischen 900 Euro und 2.700 Euro.

Für alle Kategorien gilt: In Ausnahmefällen kann der vereinbarte Tagessatz außerhalb dieser Bandbreite liegen.

Auftragsgröße ist der wichtigste Faktor bei der Preisbildung

Der komplexe Prozess der Preisbildung im Consulting wird maßgeblich von fünf Einflussfaktoren bestimmt. In der Studie mussten die Marktteilnehmer angeben, welche Faktoren immer beziehungsweise häufig berücksichtigt werden:

Den größten Einfluss auf die Preisgestaltung hat demnach die Größe des Auftrags, welche von rund jedem zweiten Consultingunternehmen berücksichtigt wird. Die strategische Bedeutung des Kunden spielt bei 39,9 Prozent eine wichtige Rolle. Bei 33,9 Prozent wird bei der Preisgestaltung die Dauer der Kundenbeziehung einbezogen. Jeweils mehr als ein Viertel der Marktteilnehmenden bezieht sich auf die Situation des aktuellen Wettbewerbs sowie die für das Beratungsprojekt benötigte Expertise.

Die Relevanz des Kundenstandortes (9,8 Prozent) ist seit 2019 rückläufig und lässt sich auf die veränderten Arbeitsbedingungen seit der Covid-19-Pandemie zurückführen.

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Hintergrund: Die BDU-Studie

Rund 190 Consultingunternehmen aus der gesamten Unternehmensberatungsbranche mit einem Gesamtumsatz von knapp drei Milliarden Euro haben an der Online-Befragung `Honorare im Consulting` im Zeitraum Juli – September 2022 teilgenommen. Die 40-seitige Studie enthält Kennzahlen zur Höhe und Entwicklung der Tagessätze, zur Preisgestaltung sowie zur Abrechnung von Nebenkosten - aufgeschlüsselt jeweils nach Unternehmensgröße und Beratungsfelder.

Jeweils 7 Prozent der Teilnehmenden kamen aus größeren Unternehmensberatungen mit mehr als 100 Millionen Euro sowie aus der Umsatzklasse 15 bis 100 Millionen Euro Jahresumsatz. 38 Prozent der Studienteilnehmenden entfallen auf die Größenklasse 2 bis 15 Millionen Euro Jahresumsatz, 48 Prozent auf die Umsatzklasse unter 2 Millionen Euro.

Quelle: BDU

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