Mann, der in einer modernen Buchhandlung Bücher auswählt und liest.

Viele Führungskräfte greifen auf Expertenwissen aus Büchern zurück. (Bild: Dusko - stock.adobe.com)

Haben Sie sich auch Vorsätze für Ihre Firma für das neue Jahr gesetzt? PRODUKTION stellt fünf Bücher vor, die bei Themen der Unternehmensführung unterstützen können.

Jessica Lackner: Fachkräftemangel oder Machkräftemangel? Warum Personalprobleme oft hausgemacht sind – Eine Sache ist Jessica Lackner besonders wichtig: Der Erfolgsfaktor Mensch. Doch dabei gibt es ein Problem: „Vielen Unternehmen fehlen schlicht die richtigen Mitarbeiter – und es fehlen gute, praxistaugliche Strategien, um diese Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden und zu motivieren“, schreibt sie in ihrem Buch. „Führungskräfte verfügen häufig nicht über das notwendige Verständnis für den Menschen, es fehlt ihnen die Bereitschaft, sich voll und ganz um ihre Mitarbeiter zu kümmern, und darüber hinaus die Fähigkeit, deren Potenzial zu erkennen.“ Genau das will sie mit ihrem Buch ändern.

Cover zu Fachkräftemangel oder Machkräftemangel
(Bild: Gabal Verlag)

Sie erklärt, warum es wichtig ist, nicht nur eine Führungskraft, sondern auch eine Machkraft zu sein. Aber was macht eine Machkraft eigentlich aus? Für Lackner sind das Personen, die unter anderem „all in“ gehen, eine gesunde Fehlerkultur pflegen und ihre Mitarbeitenden gerne aus der Komfortzone schubsen.  In ihrem Buch beschäftigt sie sich deshalb zum Beispiel mit Themen wie „Das neue Recruiting“, „Wirklich gute Meetings“ und „Bessere Arbeitsatmosphäre schaffen und bewahren“.

Sie erklärt außerdem ihre zehn Diamanten, wie sie ihr persönliches Leitbild nennt. Diese sollen helfen, die Mitarbeiter „zu echten Machkräften zu machen“.  

Lackner berichtet aus ihren Erfahrungen als Coach und Speakerin und von Erfahrungen anderer Unternehmerinnen und Unternehmer. Im Buch finden sich deshalb viele Erzählungen aus dem Führungsalltag.

Christoph Quarch: Begeistern! Wie Unternehmen über sich hinauswachsen – Mitarbeiter zu motivieren und sie für das Unternehmen zu begeistern ist auch eines der Themen von Jessica Lackner gewesen. Christoph Quarch beschäftigt sich in seinem Buch noch detaillierter mit dem letzten Punkt. Er geht den Fragen nach, was Begeisterung eigentlich ist, ob und wie man sie generieren kann und ob Begeisterung auch gefährlich werden kann.

Das Buch ist aus philosophischer Sicht geschrieben, aber dennoch für Führungskräfte interessant. Denn Quarch beleuchtet auch die Begeisterung in Unternehmen. Dabei geht er auf die Frage ein, wie authentische Begeisterung in Unternehmen möglich ist.

Er erklärt zum Beispiel: „Nirgends wird der Geist eines Unternehmens greifbarer als in seinen Produkten. Jede noch so gut gemeinte Unternehmensphilosophie ist nichts wert, wenn sie sich nicht in den Produkten zeigt. (…) Niemanden wird ein Unternehmen je begeistern, wenn seine Produkte nicht dessen Geist bezeugen.“

Quarch schreibt unter anderem auch über Räume und Zeiten der Begeisterung und wie das in Unternehmen umgesetzt werden kann. Auch die Themen Gespräche und Feste werden angesprochen.

Noch mehr Buchtipps - diesmal zu unterschiedlichen Industrie-Themen - finden Sie hier:

Cover zu Die Illusion der Unbesiegbarkeit
(Bild: Gabal Verlag)

Andreas Krebs und Paul Williams: Die Illusion der Unbesiegbarkeit. Warum Manager nicht klüger sind als die Incas vor 500 Jahren – Über Erfolg wird gerne gesprochen. Über das Scheitern eher weniger. Doch genau darum geht es in dem Buch der Unternehmer Andreas Krebs und Paul Williams. Die beiden beschäftigen sich in ihrem Buch mit der Frage, warum es kaum eine Firma schafft, dauerhaft an der Spitze zu sein und irgendwann abstürzt. Als Beispiel erklären sie den Fall von Nokia. Sie fragen sich deshalb: Gibt es keinen Aufstieg ohne Fall? Und: Gibt es Warnsignale für den drohenden Untergang?

In ihrem Buch beschäftigten sich die Autoren mit vielen Faktoren eines Unternehmens – zum Beispiel der Vision. Sie stellen die Frage, wer eigentlich für die Vision eines Unternehmens verantwortlich ist und geben den Lesenden einen Visions-Test auf den Weg. Auch in anderen Kapiteln gibt es Tests – beispielsweise zu den eigenen Werten oder der Frage „Leadership oder Leader-Shit“?

Das spannende an jedem Kapitel: Krebs und Williams vergleichen die Firmenabstürze mit den Incas. Das Volk regierte ja bekanntlich jahrhundertelang sein Reich und verschwand dann plötzlich. Im Fall der Vision wies bei den Incas der vom Sonnengott inthronisierte Inca den Weg.

Ein weiteres Thema ist die Nachfolge in Unternehmen. Bei den Incas mussten sich die Nachkommen des Adels erst beweisen. Genauso der potenzielle Thronfolger. Der deutsche Mittelstand tut sich dagegen oft schwer, Nachfolger zu finden. Krebs und Williams beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, was einen guten CEO ausmacht.

Ein Buch, das den Finger in die Wunde legt, aber gleichzeitig Lösungsansätze bietet.

Sofie Klos: Die Wildgans-Strategie. Eine Parabel vom Geben und Nehmen. Wie eine Vertrauenskultur, Kooperation und Teamerfolg zusammenhängen. – Einen etwas anderen Ansatz wählt Sofie Klos. Sie versucht mit ihrer Parabel „Die Wildgans-Strategie“ die Frage zu beantworten, wie ein Miteinander in Teams nachhaltig, gesund und produktiv gestaltet werden kann. Dementsprechend fängt ihr Buch auch anders an und zwar mit den Worten „Es war einmal im Federnland…“.

In ihrer Geschichte – einem Wettflug von Vögeln – zeigt Klos anhand des Verhaltens der Tiere vier verschiedene Kooperationsstrategien auf und analysiert die Erfolgschancen der Strategien. Die Moral der Geschichte: Kooperation und Vertrauen sind erfolgreicher als andauernder interner Wettbewerb.

Cover zu Modernes Projektmanagement in der Praxis
(Bild: Wiley)

Holger Timinger: Modernes Projektmanagement in der Praxis. Mit System zum richtigen Vorgehensmodell – Praxisorientiert ist das Buch von Holger Timinger. Er stellt Projekte und da richtige Projektmangement in den Vordergrund. Das Buch zeigt mit vielen bunten Grafiken, Checklisten und Schaubildern sehr anschaulich, was eine Führungskraft zum Thema modernes Projektmanagement alles wissen muss.

Timinger geht dabei zunächst auf die Grundlagen des Projektmanagements ein und zeigt dann die verschiedenen Bausteine von Vorgehensmodellen auf. Er gibt dabei immer wieder Beispiele aus der Praxis. Und: Es gibt Übungsfragen (samt Lösungen).  

Als Lesende lernt man außerdem die Vor- und Nachteile standardisierter Vorgehensmodelle kennen und erfährt, wie man am besten ein bestimmtes Modell auswählt.

Großes Plus: Im Buch gibt es alle Bausteine zur Konstruktion von Vorgehensmodellen übersichtlich als Steckbriefe. Wer das Buch liest, sollte gewisse Vorkenntnisse im Projektmanagement haben.

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