Programm erreicht nächste Phase
Pegasus: Erstes SIGINT-Flugzeug in Hamburg
Ein Meilenstein für Deutschlands SIGINT-Zukunft: Mit der Ankunft des ersten "Pegasus"-Flugzeugs in Hamburg beginnt die nächste Phase des Hightech-Rüstungsprojekts.
Die erste „Pegasus“-Maschine für die Bundeswehr bei der Landung in Hamburg nach ihrer Überführung aus den USA.
Lufthansa Technik Defence)
Integration des SIGINT-Systems beginnt
Das "Pegasus"-Programm (Persistent German Airborne Surveillance System) erreicht einen entscheidenden Schritt: Das erste Flugzeug ist erfolgreich in Deutschland gelandet. Nach seinem Transatlantikflug aus dem Bombardier-Werk in Wichita, Kansas, traf das Luftfahrzeug am Hauptsitz von Lufthansa Technik in Hamburg ein. Dort beginnt nun die nächste Phase des Projekts: die umfassende Systemintegration.
Beteiligt an diesem ambitionierten Rüstungsprojekt sind drei Partnerunternehmen, die jeweils eine zentrale Rolle einnehmen. Hensoldt, als Experte im Bereich der elektromagnetischen Kampfführung, trägt die Gesamtverantwortung für das Programm. Lufthansa Technik Defense bringt seine umfassende Kompetenz als deutscher MRO-Spezialist (Maintenance, Repair and Overhaul) ein. Die Plattform selbst – das Flugzeug Global 6000 – stammt von Bombardier Defense, dem kanadischen Hersteller von Spezialflugzeugen.
„Diese Lieferung ist ein entscheidender Schritt in Richtung Einsatzfähigkeit“, erklärt Jürgen Halder, Vice President Airborne SIGINT bei Hensoldt. „Mit der Ankunft des ersten Flugzeugs in Hamburg treten wir in die entscheidende Phase der Systemintegration und -qualifizierung ein. Gemeinsam mit unseren Partnern gehen wir nun von der Konzeption und Erprobung zur vollständigen Umsetzung über – und verwirklichen damit die nächste Generation der luftgestützten Aufklärung.“
Fokus auf Integration und Zertifizierung
Bei Lufthansa Technik in Hamburg stehen nun die Integration des SIGINT-Systems auf Basis von Hensoldts „Kalaetron Integral“, der Einbau der Missionskabine sowie die Ergänzung um weitere militärische und Kommunikationssysteme auf dem Plan. Zudem übernimmt das Unternehmen sowohl die zivile als auch die militärische Zertifizierung des Flugzeugs.
Die Rückkehr nach Deutschland markiert damit nicht nur die physische Ankunft des Flugzeugs, sondern auch den Wechsel von der Entwicklungs- zur Umsetzungsphase. In den USA fand die Plattformentwicklung und -konstruktion statt – in Deutschland wird nun die Missionsfähigkeit des Systems sichergestellt.
„Die Rückkehr der "Pegasus"-Flugzeuge nach Hamburg für ihr wichtiges nächstes Kapitel ist ein stolzer Moment für unsere Teams“, sagt Michael von Puttkamer, Vice President Special Aircraft Services bei Lufthansa Technik. „Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer spannenden neuen Phase, in der wir Technologie, Handwerkskunst und Spezialflugzeug-Expertise zusammenbringen, um eine der fortschrittlichsten luftgestützten Aufklärungsplattformen zu liefern, die je gebaut wurden.“
Unterstützung durch globale Expertise
Bombardier Defense bringt sein umfassendes Know-how im Bereich Engineering und Flugtests in das Projekt ein. Die verwendete Plattform Global 6000 gilt weltweit als leistungsstarke Lösung für militärische Spezialmissionen. „Die leistungsstarken Global-Flugzeuge von Bombardier sind die erste Wahl für die anspruchsvollsten Regierungsmissionen weltweit“, betont Steve Patrick, Vice President, Bombardier Defense. „Wir sind stolz darauf, mit Hensoldt und Lufthansa Technik zusammenzuarbeiten, um dieses Signalaufklärungsflugzeug der nächsten Generation für die Bundeswehr bereitzustellen.“
Vorbereitung auf den operativen Einsatz
Parallel zur technischen Integration laufen bereits die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme. Dazu zählen die Schulung des technischen und fliegenden Personals sowie die Erstellung und Bereitstellung technischer Dokumentation. Diese Maßnahmen sollen den reibungslosen Übergang in den operativen Betrieb gewährleisten.
Gesamtverantwortung bei Hensoldt
Im Rahmen des Programms übernimmt Hensoldt als Generalunternehmer nicht nur die Verantwortung für das Waffensystem "Pegasus" selbst, sondern auch für die zugehörige Bodenstation, die Ausbildungseinrichtungen und die Fähigkeiten zur Datenanalyse. Lufthansa Technik Defense agiert als Hauptauftragnehmer und ist zuständig für die Beschaffung und Modifikation des Flugzeugs sowie für die Integration des Hensoldt-Aufklärungssystems.
Die Struktur des Programms basiert somit auf einer klaren Aufgabenverteilung zwischen den drei Industriepartnern, wobei die Bündelung der jeweiligen Kernkompetenzen als entscheidender Erfolgsfaktor gilt.
Mit Informationen von Hensoldt, Lufthansa Technik Defence und Bombardier
FAQ zu "Pegasus"
Was ist das „Pegasus"-Programm? - „Pegasus“ steht für „Persistent German Airborne Surveillance System“ und ist ein Programm zur luftgestützten Signalaufklärung der Bundeswehr.
Wer sind die Hauptpartner im „Pegasus“-Programm? - Hensoldt, Lufthansa Technik Defense und Bombardier Defense arbeiten gemeinsam an der Umsetzung.
Welche Rolle spielt Hensoldt? - Hensoldt ist Generalunternehmer und verantwortlich für das gesamte Waffensystem, inklusive Bodenstation und Datenanalyse.
Was passiert nach der Landung des ersten Flugzeugs in Deutschland? - In Hamburg erfolgt die Integration des SIGINT-Systems, der Einbau der Missionskabine sowie die Zertifizierung.
Welche Plattform wird im Projekt verwendet? - Zum Einsatz kommt die Global 6000 von Bombardier Defense, ein bewährtes Spezialflugzeug für Regierungs- und Militärmissionen.
Wann wird das System einsatzbereit sein? - Ein konkreter Zeitpunkt wird nicht genannt, jedoch hat mit der Integration in Hamburg die finale Umsetzungsphase begonnen.
Was bedeutet SIGNIT? - SIGINT steht für Signal Intelligence, also signalbasierte Aufklärung. Der Begriff bezeichnet die Aufklärung und Überwachung durch das Abfangen, Analysieren und Auswerten elektromagnetischer Signale – etwa Funk-, Radar- oder Satellitenkommunikation.