Wilo Aufmacherbild 34. Montagekongress

Der auf dem 34. Deutschen Montagekongress in München vorgestellte und prämierte Arbeitsplatz von Wilo gilt als Prototyp eines Standardarbeitsplatzes für leistungsgewandelte Mitarbeitende. (Bild: Wilo)

Im Rahmen des Wettbewerbs ‚Beste Montageidee‘ im Rahmen des SV-Events (Süddeutscher Verlag) ‚Montagekongress‘ hat sich Wilo mit einem speziellen Arbeitsplatz beworben, an welchem vorhandene, intelligente Systeme durch eine adaptive Werkerassistenz neu miteinander kombiniert wurden, um leistungsgewandelten Mitarbeitenden bessere Arbeitsbedingungen ermöglichen zu können. Mit dieser Idee belegte Wilo den dritten Platz und teilte diesen mit dem Unternehmen Brose. Erster wurde BMW vor Siemens auf Rang zwei.

Deutscher Montagekongress

Montagekongress
(Bild: industrieblick - stock.adobe.com)

Deutschland ist einer der größten Maschinenproduzenten der Welt. Die Montage als bedeutende Wertschöpfungsstufe am Ende der Produktherstellung ist den gestiegenen Anforderungen an Vielfalt, Dynamik und Agilität bzw. Effizienz und Kostenführerschaft ausgesetzt und gilt als der Faktor für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und für die Sicherung des Produktionsstandorts.

 

Der 35. Deutsche Montagekongress findet am 27. und 28. Mai 2025 in München statt.

 

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Eventuelle Fehler werden direkt angezeigt

„Der Arbeitsplatz von Wilo zeichnet sich dadurch aus, dass vorhandenes Equipment, welches den Mitarbeitenden bekannt ist, an einem Arbeitsplatz angeschlossen und mit Hilfe einer übergeordneten Intelligenz, der adaptiven Werkerassistenz, miteinander verknüpft wurde“, sagt Dr. Mahmud Al-Haj Mustafa, Senior Vice President Group Operations. Die Augmented-Reality-Komponenten wie etwa Beamer unterstützen dabei die Mitarbeitenden visuell, sodass ihnen eventuelle Fehler direkt angezeigt werden. Kamerabasierte Qualitätskontrollen garantieren die korrekte Montage aller Komponenten.

Wilopark Produktion Mechanische Fertigung
In dieser Montagelinie hat Wilo die in München ausgezeichnete adaptive Werkerführung vollumfänglich im Einsatz. (Bild: Wilo)

Werkerassistenz reduziert Anlernzeit um über 90 Prozent

Die adaptive Werkerassistenz zeichnet sich durch ihre einfache und intuitive Bedienbarkeit aus und lernt gemeinsam mit den Mitarbeitenden. Dies bedeutet, dass der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter je nach Skill-Level unterschiedliche Inhalte angezeigt werden, sie oder er aber mit wachsendem Level weitere Berechtigungen erhält. Darunter fallen etwa spezielle Qualitätskontrollen, visualisiert durch kleine Videoabschnitte. Durch den Einsatz der adaptiven Werkerassistenz konnte die Anlernzeit um über 90 Prozent reduziert werden.

Dr. Mahmud Al-Haj Mustafa
Dr. Mahmud Al-Haj Mustafa ist Senior Vice President Group Operations bei Wilo. (Bild: Wilo)

Dazu Dr. Mahmud Al-Haj Mustafa: „Der Innovationsgrad der adaptiven Werkerassistenz ist sehr hoch. Das automatische Upgrade der Mitarbeitenden sowie die Adaption der dargestellten Inhalte und die Freischaltung für spezielle Qualitätskontrollen ist einzigartig.“

Mitarbeitenden gewöhnen sich deutlich schneller an neue Arbeitsplätze

Am vorgestellten Arbeitsplatz wurden zwei zuvor voneinander getrennte Projekte miteinander verbunden. Das erste Projekt sollte das Know-how erfahrener Mitarbeitender sichern. Das zweite betraf die Entwicklung einer adaptiven Werkerassistenz. Das erste Problem bestand darin, dass leistungsgewandelte Mitarbeiter nicht mehr produktiv und vollumfänglich in der Endmontage arbeiten konnten. „Dies ist vor allem durch die Größe, Geometrie und Gewichte der zu fertigenden Produkte zu erklären“, so Dr. Mahmud Al-Haj Mustafa. „Hierfür wurden Baugruppen innerhalb der Montage detektiert, welche sich für einen Vormontageprozess ausgliedern ließen.“ Anschließend wurden Hilfsmittel ermittelt, welche die Mitarbeitenden aus ihrer vorherigen Arbeit kannten und sie am neuen Arbeitsplatz unterstützen sollten. Dies hatte zur Folge, dass sich die Mitarbeitenden deutlich schneller an die neuen Arbeitsplätze gewöhnen konnten.

Werkerassistenz: Erfahrene Mitarbeitende nicht länger ausbremsen

Das zweite Projekt behandelte die adaptive Werkerassistenz. Zuvor gab es eine starre Werkerführung, welche alle Mitarbeitenden auf die gleiche Weise durch den Prozess geleitet hat. Neue Mitarbeitende profitierten von einer detaillierten Arbeitsanweisung, die jedoch gerade für erfahrene Mitarbeitende störend und ausbremsend wirkte. Aufgrund der Produktkomplexität und der hohen Variantenvielfalt war es nicht möglich, alle Mitarbeitenden manuell zu einzuordnen, wie es bisher immer noch Stand der Technik ist. Hierfür wurde die adaptive Werkerassistenz entwickelt, welche automatisch das Skill-Level der Mitarbeitenden detektiert, einordnet und dementsprechend weniger Arbeitsinhalte anzeigt. So werden erfahrene Mitarbeitende nicht länger ausgebremst. Zudem erleichtern und unterstützen KI-Tools die Einordnung der Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Skill-Level.

Prototyp eines Standardarbeitsplatzes

Der auf dem 34. Deutschen Montagekongress in München vorgestellte Arbeitsplatz gilt als Prototyp eines Standardarbeitsplatzes für leistungsgewandelte Mitarbeitende. Die adaptive Werkerassistenz soll bei Wilo als Standard ausgerollt werden und auch in anderen Werken zum Einsatz kommen. Des Weiteren werden neue Einsatzgebiete der KI zusammen mit der adaptiven Werkerassistenz untersucht.

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