AR-unterstützte Qualitätskontrolle von Schweißgerüsten von Visometry und Siemens Mobility

Die Montageidee ‚AR-unterstützte Qualitätskontrolle von Schweißgerüsten‘ und die Methode, die eigenen Schweißgerüste auf Richtigkeit zu überprüfen, ist für Siemens Mobility am Standort Nürnberg ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung und dadurch Unterstützung und Entlastung der Mitarbeiter:innen. (Bild: Siemens Mobility & Visometry)

Mit ihrer Montageidee haben Siemens und Visometry dann mit nur wenigen Punkten Unterschied den zweiten Platz erreicht. Konkret geht es in der Idee darum, mittels Augmented Reality die Qualität beispielsweise von großen Schweißgerüsten auf Richtigkeit - Vollständigkeit, Lage und Toleranzen - zu überprüfen.

Weiterer Schritt in Richtung Entlastung der Mitarbeiter:innen

Die Montageidee ‚AR-unterstützte Qualitätskontrolle von Schweißgerüsten‘ und die Methode, die eigenen Schweißgerüste auf Richtigkeit zu überprüfen, ist für Siemens Mobility am Standort Nürnberg ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung und dadurch Unterstützung und Entlastung der Mitarbeiter:innen. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie setzen die Verantwortlichen nur auf Lösungen, die sich nahtlos in die bereits vorhandene digitale Werkzeugkette integrieren.

Zitat

„Hier haben wir bei Visometry eine hervorragende Lösung gefunden. Ausgehend von den schon vorhandenen CAD-Modellen aus der Entwicklung können wir innerhalb von kurzer Zeit die Software Twyn mit dem digitalen Zwilling des zu untersuchenden Objektes - das Schweißgerüst - füttern.“

Peter Merdian, Siemens Mobility GmbH, Entwicklungsingenieur für innovative Fertigungstechnologien in der Traktionsfabrik Nürnberg

Aufgrund der im Digitalen Zwilling abgebildeten Bauteilstruktur lassen sich dann Prüfpläne erstellen, um die Qualitätsprüfung mit dem Tablet durch den Prüfer Schritt für Schritt zu leiten, Checkpunkte zu setzen und gleich eine Prüfdokumentation zu erstellen. „Die innovative AR-Methodik  mit Kantenerkennung und Rendering zeichnet sich durch eine sehr hohe Stabilität aus, die auch in einer realen Fertigungsumgebung eine sehr gute Unterstützung darstellt“, so Merdian weiter.

Auf dem Weg zur richtigen AR-Lösung für die Qualitätskontrolle

„Die anfängliche Herausforderung, den Aufwand für Qualitätskontrolle von komplexen Schweißgerüsten deutlich zu reduzieren und die Fehleranfälligkeit zu minimieren, bestand darin“, erinnert sich Alexander Mahr, Siemens Mobility GmbH, Entwicklungsingenieur für innovative Fertigungstechnologien in der Traktionsfabrik Nürnberg, „aus dem sehr großen Angebot von Vision-Systemen und AR-Lösungen die für uns geeignete Lösung zu finden“ Durch diverse Recherchen, Nutzung des großen Fertigungsnetzwerkes innerhalb der Siemens-Familie, Evaluierung von Messsystemen zur Qualitätskontrolle ist man dann auf Visometry gestoßen.

Deutscher Montagekongress

Montagekongress
(Bild: industrieblick - stock.adobe.com)

Deutschland ist einer der größten Maschinenproduzenten der Welt. Die Montage als bedeutende Wertschöpfungsstufe am Ende der Produktherstellung ist den gestiegenen Anforderungen an Vielfalt, Dynamik und Agilität bzw. Effizienz und Kostenführerschaft ausgesetzt und gilt als der Faktor für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und für die Sicherung des Produktionsstandorts.

 

Der 35. Deutsche Montagekongress findet voraussichtlich im Juni 2025 statt.

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In einer agilen Kooperation konnte Siemens Mobility in Nürnberg schon etwa zwei Monate nach der ersten Kontaktaufnahme die ersten Schweißgerüste in einem Proof-of-Concept untersuchen. „Die Ergebnisse, die einfache Integration der Lösung in unsere IT-Landschaft und die einfache Bedienung haben uns sofort begeistert“, so Mahr weiter. Die einfache Anwendbarkeit auf einem Tablet durch die Mitarbeiter hat auch direkt für eine gute Akzeptanz in der Fertigungsmannschaft gesorgt, „sodass wir nun schon mit mehreren Lizenzen in verschiedenen Bereichen unseres Werkes die Softwarelösung Twyn einsetzen“ (Mahr). Diese Lösung zur Unterstützung von Qualitätskontrollen wird seitens Visometry ständig weiterentwickelt und um neue Features ergänzt. „Hier sind wir mit den Darmstädtern im engen Kontakt“, sagt Alexander Mahr. „Unsere Mitarbeiter:innen schulen wir ständig, um von den Neuerungen in der Software auch zu profitieren. Daneben stellen wir die prämierte Idee zur Qualitätskontrolle auch in unseren Schwesterwerken vor.“

„KI in der Qualitätskontrolle kommt in naher Zukunft“

Vor etwa zwei Jahren hat Siemens Mobility am Standort Nürnberg eine eigene Gruppe gebildet, die sich ausschließlich mit der Zukunft der Produktion und Montage beschäftigt. Natürlich schauen wir uns hier auch das Thema ‚Künstliche Intelligenz‘ an, Peter Merdian erläutert die Situation: „Wir sind ein Betrieb, bei dem wir mit hoher Varianz und geringen Stückzahlen hauptsächlich Motoren und Umrichter für Traktionsantriebe fertigen. Wir sehen bei uns in naher Zukunft den Einsatz von künstlicher Intelligenz besonders in den Bereichen der Qualitätskontrolle, so wie hier in dem vorgestellten Beispiel, und insbesondere in der Auswertung von Zeitreihen.“

Das Traktionswerk hat schon vor vielen Jahren die Relevanz von Daten erkannt und daher massiv in IT-Infrastruktur investiert. Daten aus den Fertigungsprozessen werden dort schon seit vielen Jahren gesammelt. „Nun ist die Zeit der ‚Ernte‘, so Merdian. „Wir sind dabei die vielen Gigabyte an Daten zu analysieren und auf Anomalien hin zu untersuchen, um sowohl schon im Fertigungsprozess die Qualität sicherzustellen und auch bei unseren kapitalintensiven Fertigungsmaschinen eine Predictive Maintenance-Strategie zu fahren. Bei diese Methoden setzen wir auch auf die Möglichkeiten von KI.“

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