Das verwundert nicht, aus zweierlei Gründen: Zum einen rückt der Lichtaspekt erst in den Vordergrund, wenn etwas schiefläuft: Man denke etwa an blendende Beleuchtung, Flackern oder irritierende Schatten. Andererseits ist eben das Allgemeinverständnis von Ergonomie noch eher auf Bereiche wie Körpergröße oder Greifraum beschränkt. Zudem ist der kausale Zusammenhang zwischen der Fehlerrate im Prozess oder Häufung von Krankheitsbildern und fehlerhaftem Licht nicht leicht erkennbar. Daher möchten wir im Folgenden die Aufmerksamkeit auf die Belastung der Mitarbeiter durch mangelhafte Beleuchtung in der Industrie lenken. Wer einige Grundprinzipien beachtet und ergonomische LED-Leuchten einsetzt, punktet gleich doppelt: Mitarbeiterschutz und Produktivitätssteigerung gehen Hand in Hand.
Im Fokus: Lichtstärke
Der naheliegendste Faktor, der ins Auge fällt, ist zweifelsohne die Lichtstärke. Einerseits muss die Lichtstärke der Sehaufgabe angemessen sein. Andererseits: Blickt der Werker in eine zwar hell erscheinende, aber stark blendende Industrieleuchte, so passiert Folgendes: Jedes Mal, wenn er neues Material holt, das in der Nähe der Leuchte bereitgestellt wird, kommt es zum Verlust der sogenannten „Adaption“. Eine solche liegt vor, wenn wir uns an die aktuelle Leuchtdichte, sprich: wahrnehmbare Helligkeit, in unserem Blickfeld gewöhnt haben. Bei einem Verlust dieser Adaption müssen sich die Augen erneut anpassen.
Dies geht auf Dauer mit einem empfindlichen Konzentrationsverlust einher. Daher bedeutet ein kontinuierlicher Wechsel der Leuchtdichte eine Beeinträchtigung, die keinem Mitarbeiter zugemutet werden sollte. LED-Leuchten müssen aus diesem Grund unbedingt so konzipiert sein, dass die schädliche Blendung minimiert wird. Hier kommt Abschirmung und Ausrichtung eine wichtige Rolle zu. Mithilfe der Verbindung von Diffusorscheibe und Parabolspiegelraster entsteht eine weitgehende Blendfreiheit. Hinzu kommt, dass durch die Kombination mit einer integrierten Gelenkfunktion, wie sie etwa die LED-Leuchten von item Industrietechnik aufweisen, das Licht ganz gezielt eingesetzt werden kann. Idealerweise ist im eingeschalteten Zustand die Leuchte selbst kaum wahrnehmbar, während sich der Arbeitsbereich mit der zum Arbeitsinhalt passenden Leuchtstärke präsentiert. So entstehen Verhältnisse für eine optimale Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter.
Lichtfarbe bei LED-Leuchten für die Industrie
Neben der Lichtstärke am Arbeitsplatz gerät die Lichtfarbe beziehungsweise Farbtemperatur allzu schnell aus dem Blick – und das zu Unrecht. Denn auch sie verfügt über einen erheblichen Einfluss auf das Leistungsvermögen an manuellen Arbeitsplätzen. Warmweißes Licht besitzt eine beruhigende Wirkung, kaltweißes Licht hingegen wirkt anregend. Bezüglich der Lichtfarbe im industriellen Kontext haben sich Standards etabliert.
Hier wird eine Lichtfarbe um 4000 Kelvin empfohlen. Diese abstrakte Zahl wird deutlich greifbarer, wenn man sie mit in Bezug mit Beispielen aus dem Alltag setzt. So weist das warme Licht einer handelsüblichen Glühbirne einen Wert von 2500 bis 2700 Kelvin auf. Normales Tageslichtweiß liegt im Bereich zwischen 5800 bis 6500 Kelvin. 4000 Kelvin befinden sich also genau zwischen diesen beiden Polen. Durch eine solch ausgeglichene Lichtfarbe können die Werker arbeiten, ohne vorschnell zu ermüden. Deshalb steigen Wohlbefinden und Motivation deutlich.
Taktfrequenz und Multischatten
Was die Höhe der Taktfrequenz bei LED-Leuchten für die Industrie anbelangt, so gibt die ergonomische Perspektive, die wir hier einnehmen, eine eindeutige Antwort: Der Einsatz von flimmerfreiem Licht ist ein absolutes Muss. Ansonsten wird die Konzentration der Mitarbeiter erheblich beeinträchtigt. Schon ein Flimmern (bei einer Frequenz um 100 Hz), das wir bewusst gar nicht wahrnehmen, kann ein sicherer Auslöser für stressbedingte Kopfschmerzen sein. Durch den Einsatz hochwertiger Vorschaltgeräte für Leuchtstoffröhren und LED-Treiber wird die Wahrnehmungsschwelle deutlich überschritten, sodass harmonische Lichtbedingungen für ein angenehmes Arbeitsklima gegeben sind.
Zum Abschluss sei noch das Phänomen des Multischattens genannt. Darunter versteht man eine Überlagerung von mehreren Schatten. Doch wann kommt es konkret dazu? Nehmen wir das Beispiel von LED-Industrieleuchten, die mit zahlreichen Spots arbeiten. Jeder dieser Spots ist folglich eine eigene konzentrierte Lichtquelle mit einem eigenen harten Schattenwurf. Diese überlagern sich in einem unruhigen Muster auf der Arbeitsfläche. Gerade bei feinen Arbeiten ist hier eine starke psychische Belastung mit einhergehender wachsender Fehlerhäufigkeit vorprogrammiert. Daher kommt in diesem Fall ein ganzer Arbeitstag mit dieser Beanspruchung einer Belastungsprobe gleich. Durch die Verwendung eines leistungsfähigen Diffusors vor eng verteilten LEDs wird ein weiches, homogenes Licht erzeugt, das aus einer einzigen Lichtquelle zu kommen scheint. So lässt es sich ausdauernd und entspannt arbeiten.
Kriterien für gutes Licht
Folgenden Faktoren kommt bei der Auswahl von LED-Leuchten für die Industrie große Bedeutung zu:
● Leuchtstärke (abhängig von der Sehaufgabe)
● Blendfreiheit
● Ausrichtbarkeit
● Diffusion und Homogenität
● Flimmerfreiheit
● Lichtfarbe
Wenn alle diese Kriterien hinreichend und dem Arbeitsinhalt entsprechend beachtet werden, entsteht mit der Auswahl der richtigen Arbeitsplatzbeleuchtung ein Instrument zur Entlastung der Mitarbeiter und Steigerung der Motivation und Effizienz.
Bei der Planung und Auswahl setzt man idealerweise auf einen Anbieter, der neben den entsprechenden Produkten auch eine umfassende Beratungsexpertise zur Beleuchtung und deren praktischen Anwendung mitbringt.
item Redaktion