So soll das fliegende Testlabor für Wasserstofftechnologien aussehen: Dank Technologieoffenheit und einer modularen Bauweise soll es möglichst vielen Industrie- und Forschungspartnern die Erprobung von Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien ermöglichen.

So soll das fliegende Testlabor für Wasserstofftechnologien aussehen: Dank Technologieoffenheit und einer modularen Bauweise soll es möglichst vielen Industrie- und Forschungspartnern die Erprobung von Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien ermöglichen. (Bild: DLR)

Das DLR plant ein fliegendes Forschungslabor für die Erprobung vielversprechender Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt unter realen Flugbedingungen. Dazu wird ein Regionalflugzeug beschafft und umgerüstet, sodass es als fliegender Wasserstoff-Prüfstand (Flying Testbed) genutzt werden kann.

Möglich ist dies dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK, das für das Projekt 45,2 Millionen Euro bereitstellt. Den entsprechenden Förderbescheid hat die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann, an die Vorstandvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla am 12. Mai 2023 übergeben.

Die Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 ist Teil des BMWK-Luftfahrtforschungsprogramms LuFo Klima, dem zentralen Instrument, mit dem die Bundesregierung die Luftfahrtbranche auf ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität unterstützt. Nach Beschaffung und Umrüstung eines Regionalflugzeugs sollen erste Flugversuche bereits im kommenden Jahr stattfinden.

Feierliche Übergabe: Die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann (2.v.l.) hat einen Förderbescheid in Höhe von 45,2 Millionen Euro an die DLR-Vorstandvorsitzende Professor Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla (2.v.r) übergeben. Mit dabei DLR-Bereichsvorstand Luftfahrt Dr. Markus Fischer (links) sowie BDLI-Hauptgeschäftsführer Volker Thum (rechts).
Feierliche Übergabe: Die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Dr. Anna Christmann (2.v.l.) hat einen Förderbescheid in Höhe von 45,2 Millionen Euro an die DLR-Vorstandvorsitzende Professor Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla (2.v.r) übergeben. Mit dabei DLR-Bereichsvorstand Luftfahrt Dr. Markus Fischer (links) sowie BDLI-Hauptgeschäftsführer Volker Thum (rechts). (Bild: BMWK / Andreas Mertens)

Flugtests auch für KMU und Start-ups möglich

Das fliegende Testlabor wird Industrie- und Forschungspartnern offenstehen – gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Start-ups, die selbst keine Möglichkeit für Flugtests haben. Auf diese Weise können vielversprechende Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt schnell und unter realen Flugbedingungen erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen.

"Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 auch in der Luftfahrt zu erreichen, muss die Technologieentwicklung jetzt auf breiter Front Fahrt aufnehmen", sagte Luft- und Raumfahrtkoordinatorin Christmann bei der Übergabe. "Mit dem neuen fliegenden Wasserstoff-Testlabor und seinem Open-Source-Ansatz gehen wir gemeinsam mit DLR und Industrie einen neuen Weg. Wir wollen mit möglichst vielen Partnern gemeinsam Technologien zu einem frühen Entwicklungszeitpunkt im Flug erproben." Dies sei zugleich eine Einladung an weitere europäische Partner, sich frühzeitig für den nächsten Schritt – die Entwicklung eines Demonstrators für einen Mittelstreckenjet – in ähnlicher Art und Weise zu vernetzen und Kollaborationen aufzubauen.

Vor dem Hintergrund des Pariser Klimaschutzabkommens verfolge das DLR das Ziel einer klimaverträglichen Luftfahrt, betonte Kaysser-Pyzalla. Der Weg dorthin erfordere auch disruptive Ansätze bei der Entwicklung neuer Antriebe und Systeme, einschließlich hybrid-elektrischer Konzepte auf Basis von Wasserstofftechnologien und neuartigen Treibstoffen. "Hier werden etwa zukünftige Systemtechnologien, Brennstoffzellen, Kraftstoffsysteme und deren Integration eine wichtige Rolle spielen", so die DLR-Vorstandsvorsitzende weiter. "Wir freuen uns daher besonders, nun mit dem neuen fliegenden Testlabor einen vielseitigen Flugversuchsträger für diese Wasserstofftechnologien der klimaverträglichen Luftfahrt aufbauen zu können, der den Weg zu einer neuen Flugzeuggeneration ebnet." Mit der Systemkompetenz in der Luftfahrtforschung bringe sich das DLR an zentraler Stelle ein - in enger Abstimmung und in Kooperation mit der Luftverkehrsindustrie, der Luftverkehrswirtschaft ebenso wie mit KMU und Start-ups.

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Einen Überblick über die relevantesten Zukunftstechnologien und deren industrielle Einsatzmöglichkeiten hat unsere Redakteurin Julia Dusold in diesem Kompendium für Sie zusammengefasst: "Das sind die wichtigsten Zukunftstechnologien".

 

Quelle: DLR

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