Das sagt Expertin Lena Weirauch zu KI im Maschinenbau

Auf dem Maschinenbau-Gipfel 2022 in Berlin sprach PRODUKTION-Chefredakteur Stefan Weinzierl mit Lena Weirauch, CEO und Mitgründerin von ai-omatic solutions, einem Spezialisten für Künstliche Intelligenz.

Im Rahmen des Interviews wurde das aufstrebende Thema Künstliche Intelligenz (KI) im deutschen Maschinenbau beleuchtet, das auf dem Maschinenbau-Gipfel 2022 in Berlin viel diskutiert wurde. Der Fokus lag dabei auf der Anwendung von KI in verschiedenen Unternehmensphasen und der Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten mittelständischen Unternehmen.

„Künstliche Intelligenz ist mittlerweile in aller Munde und wird in vielen Vorträgen und Diskussionen erwähnt. Dennoch zeigt sich, dass die Anwendung von KI im deutschen Maschinenbau noch in den Kinderschuhen steckt“, sagte Lena Weirauch. Die KI-Experting ist überzeugt, dass es einige Unternehmen gibt, die sich bereits intensiv mit KI-Anwendungen auseinandersetzen, „der Großteil der Branche ist jedoch noch nicht über den sogenannten 'Proof of Concept'-Status hinausgekommen.“

Ein Grund dafür könnte laut der ai-omatic-Chefin der Standortnachteil des deutschen Maschinenbaus sein, der durch die fehlende Digitalisierung entstehen kann. Die Stärken Deutschlands wie Effizienz, Innovation und Qualität könnten demnach durch eine unzureichende Digitalisierung langfristig verloren gehen. "Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass sich die Unternehmen des Maschinenbaus verstärkt mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und diese in ihre Unternehmen integrieren“, sagte Weirauch.

Dabei spiele die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten mittelständischen Unternehmen eine entscheidende Rolle. "Beide Seiten sollten auf Augenhöhe agieren und sich mit Respekt und Offenheit begegnen." Während Start-ups ihre innovativen Ideen und Technologien einbrächten, verfüge der Mittelstand über umfassendes Know-how und langjährige Erfahrung.

Außerdem sprachen die beiden über die Rolle der Frauen im Maschinenbau. "Obwohl das Thema Frauen in technischen Berufen immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind Frauen in der Branche immer noch unterrepräsentiert. Es ist wichtig, dass Frauen ihre Expertise einbringen und sich in diesem Bereich behaupten, um Vielfalt und Innovation im Maschinenbau weiter voranzutreiben", sagte Weirauch.

Es zeigte sich, dass Künstliche Intelligenz im deutschen Maschinenbau noch in den Kinderschuhen steckt. Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, bedarf es einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen sowie einer höheren Beteiligung von Frauen in der Branche. "Mit Offenheit, Respekt und gemeinsamen Anstrengungen können der Maschinenbau und die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland weiter gestärkt werden."