Die diesjährige Fabrik des Jahres findet am 22. und 23. März statt.

Die diesjährige Fabrik des Jahres findet am 22. und 23. März statt. (Bild: Anna McMaster)

Unternehmen sehen sich ihre Supply Chain unter anderen Aspekten an, als sie es noch vor drei, vier Jahren getan haben. Damals lag der Fokus meist auf den Kosten. Durch die Erfahrung aus den letzten Jahren sowie der aktuellen Situation findet nun ein Umdenken statt, wie man sie resilienter aufstellen kann“, sagt Daniel Stengel, Director bei Kearney, über das dominierende Thema der 31. ‚Fabrik des Jahres‘.

Und so suchen die teilnehmenden Unternehmen die Lösungen auf Supply-Chain-Risiken nicht länger in den Beständen, sondern reagieren proaktiv mit Intelligenz und Kooperation. Dass die enge und offene Zusammenarbeit mit Lieferanten kombiniert mit einer transparenten Supply Chain für den Unternehmenserfolg wichtiger ist denn je, zeigt sich nicht nur beim Gesamtsieger Rational. Auch Kearney reagiert auf die Bedeutung der Supply Chain Resilienz und trägt dieser mit einer von insgesamt zwei neuen Sieger-Kategorien Rechnung.

Entgegennehmen darf den Preis für ‚Exzellenz in Supply Chain Resilienz‘ Siemens Smart Infrastructure. In der Factory Zug ist die Fertigungstiefe mit Leiterplattenbestückung und Montage zwar gering, die Abhängigkeit von Lieferanten für Spritzgußteile, Elektronikkomponenten, Kabel et cetera dafür umso höher. Durch das Zusammenspiel aus frühzeitiger und proaktiver Priorisierung, kollaborativer Arbeit mit Lieferanten sowie dem Einsatz digitaler Tools und Services, konnte man nicht nur die Jury überzeugen, sondern auch die Versorgung mit von Disruptionen betroffenen Komponenten sicherstellen.

Fabrik des Jahres

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(Bild: SV Veranstaltungen)

Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt. Der nächste Kongress wird am 18. und 19. März 2025 stattfinden.

 

Nutzen Sie Ihre Chance und melden Sie sich jetzt zum Wettbewerb an! Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Website der Fabrik des Jahres: Hier klicken!

 

Mehr zu den diesjährigen Siegerwerken lesen Sie hier!

 

Hören Sie sich auch die Podcast-Sonderfolge zur Fabrik des Jahres an. Johann Kraus von Rohde & Schwarz erklärt darin unter anderem, wie auch Ihr Werk gewinnen kann. Hier kommen Sie zu Industry Insights!

Nachhaltigkeit wandert auf der Agenda nach oben

Ebenfalls in den vergangenen Jahren bereits als Bewertungskriterium berücksichtigt, nun aber mit einer eigenen Sieger-Kategorie im Wettbewerb vertreten, ist die Nachhaltigkeit. Ihre Bedeutung ist bei so gut wie allen teilnehmenden Unternehmen auf der Agenda weit nach oben gewandert. „Dies ist zum einen ein Stück weit getriggert durch die höheren Energiekosten. Auf der anderen Seite auch durch den Markt, der sie erkennen lässt, dass sie in Zukunft nachhaltiger sein müssen, um manche Kunden weiterhin bedienen zu können, oder auch um die Endkunden zufriedenzustellen, die gewisse Ansprüche daran haben“, begründet Marc Lakner, Partner bei Kearney, den neuen Fokus der Unternehmen.

Voith erhält den Preis für ‚Exzellenz in Nachhaltigkeit’ nicht nur deshalb, weil das Unternehmen dieses Jahr sein ambitioniertes NetZero CO2-Ziel erreicht hat. Im Werk in Garching konnten auch Gas- und Ölverbrauch deutlich reduziert sowie Strom zu 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Und so wie Voith arbeiten viele an Maßnahmen, um den Ressourcenverbrauch sowie Emissionen zu reduzieren.

Datenbasiert den Energiebedarf senken

Das Energie-Team von BSH Hausgeräte, dem Gewinner der Kategorie ‚Hervorragende Transformation: Standort‘, entwickelt zum Beispiel innovative Lösungen, um datenbasiert den Energiebedarf zu senken. Für kunststoffverarbeitende Unternehmen, wie den Kategoriesieger ‚Hervorragende Serienfertigung‘ Egeplast, liegt im Hinblick auf Nachhaltigkeit der Schwerpunkt auf der stofflichen Verwertung anfallender Abfall- und Ausschussmaterialien im Produktionsprozess.

Der GEO-Award Gewinner, der Geschäfts­bereich Power Systems von Rolls-Royce mit seinen Werken in Friedrichshafen, richtet sich mit dem Aufbau eines zukunftsorientierten Geschäfts- und Produktportfolios der Marke MTU sogar komplett neu aus und stützt sich dabei unter ­anderem auf die Säulen Footprint und Sustainability.

Die Sieger der Fabrik des Jahres 2022

Dieses Jahr warten die Trophäen in München, um von den Siegern in Empfang genommen zu werden.
(Bild: Anna McMaster)
  • Gesamtsieger: Rational, Werk 1-3 Landsberg am Lech
  • GEO Award: Rolls Royce Power Systems, Werk 1 und 2 Friedrichshafen
  • Hervorragende Transformation: Standort: BSH Hausgeräte, Werk Bad Neustadt
  • Standortsicherung durch Digitalisierung: Wilo, Standort Dortmund
  • Hervorragende Serienfertigung: Egeplast,Werk Greven
  • Exzellenz in Nachhaltigkeit: Voith Group, Werk Garching bei München
  • Exzellenz in Supply Chain Resilienz: Siemens Schweiz, Werk Zug

Gesamtsieger Rational: Vorbildliche Mitarbeiterbindung

Dass eine vorbildliche Mitarbeiterbindung und -förderung auch einer der Erfolgsfaktoren in der Fabrik des Jahres ist, bestätigte sich vor allem beim Gesamtsieger Rational. In der Fabrik in Landsberg werden Prämien an das Team immer in Form von Budgets für gemeinsame Aktivitäten oder Anschaffungen ausgezahlt. Durch das so gestärkte Gemeinschaftsgefühl, führte ein institutionalisierter und teamorientierter Verbesserungsprozess mit der Einbindung aller Funktionen und Ränge zu bemerkenswerten Ergebnissen in der Produktion.

Die Digitalisierung ist Enabler für viele Lösungen im Bereich Supply Chain Resilienz und Nachhaltigkeit, unterstützt aber auch die Mitarbeiterbindung. Sei es zum Beispiel durch die Visualisierung von Arbeitsplänen, um sprachliche Barrieren zu überwinden, oder in Form von eigenen Firmen-Apps, mit denen sich Krankmeldungen entbürokratisieren oder allgemeine Informationen unkompliziert und schnell verbreiten lassen.

Aber auch die digitalisierte Darstellung fabrikrelevanter KPIs in Echtzeit auf Live-Dashboards, wie sie beim Sieger in der Kategorie ‚Hervorragende Transformation: Digitalisierung‘ zu finden ist, zielt auf die Einbindung der kompletten Belegschaft ab: Mit digitalisierten Gemba Boards erreicht Wilo selbst die Mitarbeiter im Homeoffice.

Der Kongress zur Fabrik des Jahres 2022 mit Ehrung der Siegerwerke findet am 22. und 23. März 2023 in München im Hochhaus der Süddeutschen Zeitung statt. Mehr Informationen und Tickets gibt es unter diesem Link: Hier klicken!

(Bearbeitet von Anja Ringel.)

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