Neben einem Stapel Unterlagen liegen zwei Stempel. Auf einem steht "Soforthilfe", auf dem anderen "Covid-19".

Je nach Staat gibt es unterschiedliche Soforthilfen für Firmen, die von der Corona-Pandemie betroffen sind. - (Bild: Adobe Stock/Wolfilser)

Nicht nur Deutschland hat Unternehmen, die von der Corona-Krise betroffen sind, staatliche Hilfe zugesagt. Auch andere Länder beschließen Sofortmaßnahmen. PRODUKTION stellt die unterschiedlichen Regelungen in Dänemark, Spanien, Russland, Australien, Großbritannien, Kanada und Brasilien vor.

Dänemark will mit Soforthilfen Arbeitsplätze erhalten

Die dänische Regierung versucht den Unternehmen mit Lohnausgleich für deren Mitarbeiter aus der Coronakrise zu helfen. „Wir haben großes Verständnis dafür, dass man Mitarbeiter nach Hause schicken will, aber feuert sie nicht“, sagte Regierungschefin Mette Fredriksen laut ‚Der Nordschleswiger‘. Der Staat kompensiert deshalb bei Stundenlöhnern 90 Prozent des Gehalts und bei Festangestellten 75 Prozent. 

Die Obergrenze für die Entschädigungen beträgt auf 30.000 Kronen (rund 4.200 Euro) für beide Arbeitsgruppen. Ende März hatten bereits 11.000 Unternehmen Unterstützung beantragt. Finanzminister Nicolai Wammen rechnet laut ‚Der Nordschleswiger‘ damit, dass die Maßnahme dem Staat fünf Milliarden Euro kosten wird. Die Regelung gilt bis Anfang Juni und nur für Unternehmen, die sonst mindestens 30 Prozent der Belegschaft oder 50 Mitarbeiter entlassen müssten.

Wie auch in Deutschland gibt es zudem Steuererleichterungen. Betriebe können bestimmte Steuern zum Beispiel später zahlen. Besonders betroffene Unternehmen müssen dafür auch keine Zinsen oder Gebühren bezahlen. Zudem wurde die Abgabefrist für die Steuererklärung verlängert.

Coronakrise: Kurzarbeit auch in Spanien ein Thema

Spanien ist eines der Länder, das am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Die Auswirkungen sind inzwischen auch immer mehr auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Im März wurden mehr als 300.000 neue Arbeitslosengeldanträge eingereicht – so viele wie noch nie in einem Monat. Ende März hat die spanische Regierung deshalb das dritte Maßnahmenpaket für strauchelnde Unternehmen beschlossen. Dabei geht es unter anderem um Mieterleichterungen. Bei Selbstständigen kann zudem die Hypothekenzahlung verlängert werden, wenn ihr Umsatz deutlich zurückgegangen ist. 

Kurzarbeit ist in Spanien ebenfalls ein Thema. Von der Corona-Krise betroffene Firmen können diese beantragen, müssen sich dabei aber verpflichten, die Arbeitsplätze nach der Kurzarbeit für mindestens sechs Monate zu erhalten. Bereits drei Millionen Spanier sind in Kurzarbeit.

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Großbritannien zahlt Krankengeld an Infizierte

Der neue Virus trifft Arbeitnehmer in Großbritannien besonders hart: Da es keine gesetzliche Lohnfortzahlung gibt, haben erkrankte Arbeitnehmer nun ein Recht auf Statutory Sick Pay. Dieses wird bis zu 28 Wochen lang gezahlt

Kurzarbeitergeld gab es im Vereinigten Königreich bisher nicht, es gibt jetzt aber ähnliche Regelungen. Bei Beschäftigten, die aufgrund der Corona-Pandemie beurlaubt wurden, übernimmt der Staat 80 Prozent des Gehalts. Es werden bis zu 2.500 Pfund (rund 2.800 Euro) pro Monat gezahlt.

Corona Pandemie: Russische Arbeitnehmer müssen in Zwangsurlaub

In Russland haben die Beschäftigten bis Ende April arbeitsfrei. Das hat Präsident Wladimir Putin in einer Fernsehansprache verkündet. Gehalt soll dennoch gezahlt werden. Noch ist nicht bekannt, wie die Unternehmen den Lohn zahlen sollen. Zu möglichen Hilfsprogrammen hat sich Putin bei seiner Rede ebenfalls nicht geäußert

Arbeitnehmer in Brasilien bauen Minusstunden auf

Brasilien war das erste lateinamerikanische Land, in dem sich Menschen mit Covid-19 infiziert haben. Auch hier hat der Virus Folgen für die Wirtschaft, die die Bundes- und Landesregierungen möglichst gering halten möchten. Diese Maßnahmen wurden unter anderem beschlossen:

  • Unternehmen können Betriebsferien anordnen
  • Es können Minusstunden aufgebaut werden, die nach Ende der Krise innerhalb von 18 Monaten wieder abgebaut werden müssen
  • Die Zahlungen in den Arbeitslosenfonds werden für drei Monate gestundet und müssen ab Juli in sechs Monatsraten zinsfrei nachgezahlt werden

Staatliche Subventionen: Das ist sind die Hilfen in Australien

In Australien können Unternehmen, die vom Corona-Ausbruch betroffen sind, „JobKeeper Payments“ beantragen, um die Gehälter weiter zahlen zu können. Diese staatlichen Subventionen werden für maximal sechs Monate gezahlt. Betriebe können pro Mitarbeiter eine zweiwöchige Zahlung in 1.500 australische Dollar (rund 830 Euro) erhalten.

Weitere Maßnahmen sind unter anderem Zuschüsse für kleinere und mittlere Unternehmen. Um laufende Kosten weiter zahlen zu können, können betroffene Firmen bis zu 100.000 australische Dollar (knapp 56.000 Euro) als Überbrückungshilfe bekommen.

Kanada setzt in der Coronakrise auf Kurzarbeit und Kredite

In Kanada können Unternehmen unter anderem auf das Work-Sharing-Programm zurückgreifen – ähnlich der Kurzarbeit in Deutschland. Bei einer vorübergehenden Reduzierung der Arbeitszeiten, zahlt Service Canada bis zu 55 Prozent des entgangenen Einkommens. Aufgrund der Coronakrise wurde das Programm nun von 38 auf 76 Wochen verlängert.

Zudem hat die kanadische Regierung Kredite von insgesamt 10 Milliarden kanadischen Dollar (6,5 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt. Unternehmen können des Weiteren die Zahlung von Einkommenssteuerbeiträgen aufschieben.

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