An dieser Ottomotoren-Linie wird die neueste Generation des sogenannten EA211 TSI evo gefertigt.

Volkswagen sucht für seine Batteriezellsparte Beschäftigte mit unterschiedlichen Profilen. (Bild: Volkswagen AG)

Der Hochlauf der E-Mobilität bringt bei VW und anderen Autobauern Chancen für neue Berufsgruppen. Entwicklung und Bau eigener Batteriezellen erhöhen den Bedarf an Mitarbeitenden mit chemischem Spezialwissen. Zum Aufbau seiner Zellfertigung und des Konzern-Batteriezentrums mitsamt Forschung, Einkauf und Recycling in Salzgitter wirbt das Unternehmen um Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet - und um Menschen, die solche Fachleute werden wollen.

"Salzgitter entwickelt sich vom Leitwerk Motor zum Leitwerk Batteriezelle", sagte Werkschef Andreas Salewsky der Deutschen Presse-Agentur. "Um die fachlichen Anforderungen sicherzustellen, bauen wir ein Ausbildungszentrum Chemie mit Laboren auf." Mehr Qualifizierung in dem Bereich hatte VW kürzlich im Grundsatz schon bekanntgegeben. So bildet der Konzern - neben der "Transformation" der bestehenden Belegschaft - künftig auch Chemielaborantinnen und -laboranten als Lehrlinge aus und nimmt die Fachrichtungen Chemie und Chemieingenieurwesen in sein Programm dualer Studiengänge auf.

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"Perspektivisch Zehntausende Mitarbeiter" rund um Zelltechnologien

Verschiedene Autohersteller planen eine hausinterne Zusatzproduktion von Akkuzellen ihrer Elektromodelle, um die bisher hohe Abhängigkeit von Lieferanten aus Asien zu senken. VW rechnet damit, dass bis 2030 "perspektivisch Zehntausende Mitarbeiter" rund um Zelltechnologien allein in Europa benötigt werden. Auf dem Heimatkontinent sollen zunächst sechs eigene Zellfabriken entstehen. Eine davon wird jetzt in Salzgitter hochgezogen, weitere sind für Nordschweden und Spanien gesetzt, zudem sollen Standorte in Osteuropa gute Aussichten haben.

Technikvorstand Thomas Schmall hatte zu Beginn der Woche angekündigt: "In den kommenden Jahren machen wir Salzgitter zum weltgrößten Trainingscamp für Batterietechnologie." Bei großen Zulieferern sind Chemieberufe in bestimmten Sparten bereits häufiger vertreten - bei den Autoherstellern selbst ist dies im Vergleich etwa zu Ingenieuren, Technikern oder Physikern bisher eher weniger der Fall. Gesucht werden wegen der Fahrzeugvernetzung auch immer mehr IT-Fachleute. In einigen klassischen Bereichen baut der VW-Konzern dagegen Stellen ab.

"Der Wettbewerb am Markt ist intensiv", so der Leiter der VW-Akademie Braunschweig/Salzgitter, Christoph Lerche. "Die eigene Ausbildung von Chemielaboranten ermöglicht den Aufbau von umfangreichem Fachwissen und die frühzeitige Bindung." Der Betriebsratschef des Standorts Salzgitter, Dirk Windmüller, meinte: "Der Anfang ist gemacht - jetzt gilt es, diesen Weg weiter auszubauen." Personalvorstand Gunnar Kilian sprach von "vollkommen neuen Berufsprofilen" für Volkswagen.

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dpa