Intelligentes Lagerverwaltungssystem mit innovativer Internet-of-Things-Technologie zur Identifizierung der Kommissionierung und Lieferung von Paketen

"Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir uns auf nichts mehr so richtig verlassen können", schreibt unser Kolumnist. (Bild: Blue Planet Studio - stock.adobe.com)

Das Jahr hatte schon turbulent angefangen, aber jetzt? Politisch ist es die Zeitenwende, es geht raus aus der Komfortzone, der Wind wird rau! Für unsere Industrie kommt es jetzt noch dicker. Medial geht der Blick immer auf unser Handelsvolumen, aber das ist ja nur ein kleiner Teil des Problems.

Die schon vorher angespannten Lieferketten sind jetzt noch weiteren Spannungen ausgesetzt, ganze Produktionsstätten fallen weg oder befinden sich in den falschen Ländern. Und es wird nicht dabei bleiben, weitere Themen werden auf uns zu kommen.

Vor einigen Jahren haben mein Team und ich eine Untersuchung angestoßen zum Thema Produktionsverbund und Lieferkette. Die These war damals, wir müssen in der Lage sein, global planen und steuern zu können. Bildlich brauchen wir einen Leitstand auf dem Mond mit Blick auf die Erde und unser Netzwerk. Und wir brauchen die entsprechenden „Produktionssteuerer“ mit diesen Fähigkeiten. Obwohl wir damals mit den Ergebnissen viele Gespräche geführt haben und viel Zustimmung erhalten haben, sind wir in der Realität immer noch weit von diesem Ideal entfernt.

Ukraine-Krieg: Alle wichtigen Informationen für die Industrie

Flaggen von der Ukraine und Russland
(Bild: jd-photodesign - stock.adobe.com)

Der Ukraine-Krieg hat die Welt verändert und hat auch Auswirkungen auf die deutsche Industrie und Wirtschaft. Hier finden Sie weitere Informationen:

 

Neue Herausforderungen für die Industrie

Und jetzt benötigen wir diese Fähigkeit dringend. Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir uns auf nichts mehr so richtig verlassen können. Neue Blöcke entstehen, Handelsrouten werden blockiert, Märkte fallen weg, Produktionsstätten werden zerstört und wir müssen reagieren.

Gleichzeitig stecken wir in langlaufenden „Transformationsprojekten“. Neue Prozess- und Software- Projekte binden Ressourcen, Kapital und vor allem Ideen. Auch weil wir den Hang zur Perfektion haben. Ausprobierend und testend fortbewegen können wir nicht. Alles was wir unserer Verwaltung vorwerfen haben wir in dem gleichen Ausmaß in unseren Unternehmen.

Nicht nur die Politik braucht eine Zeitenwende, auch wir als Unternehmen brauchen eine Zeitenwende. Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen und uns ehrlich den Spiegel vorhalten. Haben wir die richtigen Standorte, wie können wir Ausfälle absichern, wie können wir schneller reagieren? Investieren wir in die richtigen Projekte? Muss es immer alles neu sein oder können wir mit den bisherigen Strukturen, Systemen und Prozessen leben?

Ehrliche Kommunikation ist wichtig

Und was kommt jetzt, war am Anfang die Frage. Ich kann nur sagen, wir müssen mit uns ehrlicher werden, die Realität sehen, akzeptieren, annehmen und vor allem dann auch kommunizieren. Warum nicht auch einmal offen zugeben, wir haben uns geirrt. Wie kommen wir hier schnell wieder raus?

Und eines kann ich Ihnen versprechen. Wenn wir alle ehrlich kommunizieren, werden wir die Mitarbeiter mitnehmen, sie werden die Wege mit gehen und in vielen Fällen sogar selber entwickeln.

Wir sehen alle, es ist möglich die Zeitenwende anzugehen, wenn wir alle zusammenhalten. So können wir die Zukunft anpacken und gestalten. Und das ist doch ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten.

Das ist unser Kolumnist Kai-Olaf Dammenhain

Kai-Olaf Dammenhain
(Bild: Dammenhain)
  • Geschäftsführer beNIMBL GmbH – Digital Advisory Techedge Group
  • 60 Jahre alt, Maschinenbau studiert in München mit Fokus R&D und Produktion
  • Über 30 Jahre Berufserfahrung in der Industrie und Beratung
  • Lehraufträge an Fachhochschule und DHBW, TUM Alumni und Mitglied TUM Mentoring Program

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