Wegen des stockenden Hochlaufs der E-Mobilität und der angespannten Konjunktur hält sich der Technologiekonzern Bosch mit den Jahreszielen zurück. "Die Märkte entwickeln sich verzögert – das ist bei der Elektromobilität so, das ist bei Wasserstoff und Wärmepumpe nicht anders», sagte Bosch-Chef Stefan Hartung anlässlich der Bilanzpressekonferenz. Man sehe in diesen Bereichen zwar weiterhin große Wachstumschancen. 2024 bleibe aber anspruchsvoll.
Der weltweit größte Autozulieferer will seinen Umsatz im laufenden Jahr um fünf bis sieben Prozent steigern. Die Prognose fällt damit zurückhaltender aus als im Vorjahr. Das liege auch daran, dass man keinen nennenswerten Rückenwind aus der Weltwirtschaft erwarte, sagte Bosch-Finanzchef Markus Forschner.
In den ersten drei Monaten 2024 sei der Umsatz der Gruppe im Vorjahresvergleich sogar leicht gesunken. Bei der Profitabilität stehen die Zeichen auf Stagnation: Forschner sieht das Unternehmen höchstens auf dem Niveau von 2023.
Fachkonferenz: Die CO2-neutrale Fabrik
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Die nächste Fachkonferenz findet 2025 statt. Hier gibt es weitere Informationen: Fachkonferenz CO2-neutrale Fabrik
Bosch muss sein Geschäft teils radikal neu aufstellen
Im vergangenen Jahr machte der Konzern wie bereits bekannt einen Umsatz von rund 91,6 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 4,8 Milliarden Euro. Dafür sei der Einsatz aller Kräfte nötig gewesen, hatte Hartung früher im Jahr gesagt. Unter dem Strich blieben rund 2,6 Milliarden Euro übrig - deutlich mehr als im Vorjahr. Die Rendite - in dem Fall der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz - lag bei 5,3 Prozent.
Sie ist eine wichtige Kerngröße für den Konzern, der aktuell mit seinen finanziellen Kräften haushalten muss, um den Wandel an verschiedenen Stellen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Bosch muss sein Geschäft teils radikal neu aufstellen und investiert dafür Milliarden - unter anderem in den Bereichen E-Mobilität, Wasserstoff, Chips und Wärmepumpen. Bis sich die Investitionen auszahlen, dürfte aber noch einige Zeit vergehen.
2026 will Bosch eine Rendite von mindestens sieben Prozent erreichen - und damit zwei Jahre später als angepeilt. Diese ist Hartung zufolge nötig, um aus eigener Kraft offensiv in Zukunftstechnologien, etwa für den Klimaschutz, investieren zu können.
Das sind die Industrietrends 2024
- Welche Herausforderungen gibt es 2024 für die Industrie? Und welche Rolle spielt das 60-Milliarden-Euro-Loch im Bundeshaushalt bei möglichen Investitionen? Die Antworten gibt es hier: "Industrie erklärt: Mit diesen Herausforderungen kämpfen wir"
- Welche Rolle spielt China in den Planungen der Unternehmen? Gibt es Änderungen in der China-Strategie? Wir haben bei VDMA, VDW, ZVEI, Trumpf, Schunk und Bürkert nachgefragt: "Industrie erklärt: So hat sich das China-Geschäft verändert"
- Automatisierung spielt in der Industrie eine immer größere Rolle. Wie das Thema beim Fachkräftemangel hilft, welche Ziele die Unternehmen haben und wie sie die Konjunktur 2024 einschätzen, erfahren Sie hier: "Steigende Automatisierung: Das plant die Industrie"