Torsten Krzywania, Leiter Planungssysteme, Produktionssystem BMW

Torsten Krzywania, Leiter Planungssysteme, Produktionssystem, nimmt den Preis entgegen. - (Bild: ROI)

Immer wieder erlebt man, dass Industrie 4.0-Projekte zwar technologisch weit entwickelt, aber nicht ausreichend in der Gesamtorganisation verankert sind. Sei es, weil entsprechende Initiativen an den tatsächlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter im Shopfloor vorbeigehen oder das Wissen in den Fachbereichen versandet anstatt unternehmensübergreifend genutzt zu werden.

User-Zentrierung als oberstes Gebot

Um dem entgegenzuwirken, hat die BMW Group im Werk Regensburg den Innovationsprozess dorthin verlagert, wo die Ideen später auch tatsächlich eingesetzt werden sollen – in den Shopfloor. Dort hat der Autobauer ein sog. Innolab eingerichtet, das genauso funktioniert wie eine klassische Entwicklungsabteilung – mit dem Unterschied, dass die Impulse zur für neue Lösungen hier direkt von den Mitarbeitern stammen.

Dort können ihre Ideen zur Prozessverbesserung direkt einbringen und sie gemeinsam mit den Experten vor Ort entwickeln lassen. Dadurch wird sichergestellt, dass die digitalen Helfer den Bedürfnissen der Mitarbeiter ideal entsprechen.

Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Smart Watches, die den Mitarbeiter informieren, wenn sich ein Fahrzeug mit außergewöhnlichen Anforderungen nähert. Daneben setzt das Unternehmen weitere Industrie 4.0-Lösungen in der Montage ein:

  • Pro Glove: Steigerung der Effizienz durch geringere Handhabungszeit

  • Mensch-Roboter-Kollaboration: Einsatz von kollaborativen Industrierobotern

  • Smart Maintenance: Mobile Anwendung für die Instandhaltung (inkl. werksübergreifender Wissensdatenbank, digitale Anlagendokumentation, Ersatzteilbestellung per Barcode)

Open Innovation im globalen Werksverbund

Gleichzeitig dient das Innolab als Kommunikationsplattform. Sowohl für die Mitarbeiter vor Ort, die sich in der Erlebniswelt über die bisher eingesetzten Lösungen informieren können und Hilfestellung im Umgang mit den Devices erhalten. Als auch für das Gesamtunternehmen: Mithilfe von webbasierten Tools stellt das Innolab die in Regensburg entwickelten Lösungen im globalen Werksverbund zur Verfügung und sorgt dadurch für effektives, werksübergreifendes Best-Practice Sharing – so entsteht ein einzigartiges Open Innovation Netzwerk.

ROI und Produktion präsentieren die Sieger des Industrie-4.0-Award 2018: Das BMW Group Werk Regensburg sichert sich den Sonderpreis "Mensch & Kommunikation" für seine einzigartiges Innolab. Erfahren Sie im Video, wie das Unternehmen dort Mitarbeiter im Shopfloor direkt an der Entwicklung von neuen Industrie-4.0-Lösungen beteiligt und das weltweite Best-Practice-Sharing vorantreibt.

Co-Creation Ansatz für den Shopfloor

Die enge Einbindung der Mitarbeiter in den Innovationsprozess und die konsequente Wissensteilung überzeugte die Jury des Industrie-4.0-Awards und brachte dem Standort Regensburg den Sonderpreis "Mensch & Kommunikation" ein. In der Begründung betont die Jury: "BMW hat mit dem InnoLab einen vorbildlichen Prozess zur Umsetzung von Industrie-4.0-Projekten etabliert, der wie kein anderer, den wir bisher gesehen haben, die Mitarbeiter einbezieht. Dadurch wird sichergestellt, dass die Digitalisierung vor Ort höchst wirksam eingesetzt wird und somit die Mitarbeiter gezielt unterstützt".

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