Bei großen Investitionen in Anlagen oder Infrastruktur ist die Aufgabe der Instandhaltung, darauf zu achten, dass diese Anlagen möglichst lange und störungsfrei das tun, wofür sie entwickelt und angeschafft wurde(n), mit möglichst hoher Zuverlässigkeit und Funktionalität. So steht es in der VDI-Publikation ‚Instandhaltung – Motor der Nachhaltigkeit‘ von 2023.
Das Instandhaltungspersonal sei nicht nur verantwortlich für Reparaturen und Instandhaltung, sondern auch für die zuverlässige, sichere und störungsfreie Funktion. Instandhaltung betreffe aber nicht nur solch große und teure Investitionen, auch zu Hause gibt es Dinge, die mit wenig Aufwand instandgehalten werden können, um nachhaltig zu handeln. Wenn Nachhaltigkeit also selbst im Kleinen einen positiven Beitrag für den Umweltschutz leisten kann, dann trifft dies umso mit Blick auf eine grüne Industrie zu.
„Effizienz und Lebenszyklus von Industrieanlagen erhöhen und verlängern“
Jan-Jörg Müller-Seiler, Managing Partner und CEO der Robur, zum aktuellen Bericht: „Die Herausforderungen des ökologischen Wandels sind unser Antrieb für die Schaffung effizienter, optimierter und ganzheitlicher Lösungen zum Vorteil unserer Kunden, der Umwelt und nachfolgender Generationen.“ So finden sich Nachhaltigkeitsaspekte in unterschiedlicher Ausprägung in allen Stufen der Robur-Wertschöpfungskette wieder. Die Verantwortlichen bei Robur messen allen identifizierten Nachhaltigkeitsaspekten eine hohe Bedeutung für wertschöpfenden Prozesse bei. „Die trifft insbesondere vor dem Hintergrund zu, dass ein wesentlicher Teil unserer Leistungen dazu beiträgt, die Effizienz und den Lebenszyklus von Industrieanlagen zu erhöhen und zu verlängern und ihre Emissionen zu verringern“, betont Jan-Jörg Müller-Seiler die Bedeutung des Themas für Robur.
Instandhaltung als integraler Bestandteil der Nachhaltigkeit
„Wir bei Bilfinger schaffen Mehrwert für unsere Kunden durch kosteneffiziente und transparente Lösungen, erhöhte Anlagenzuverlässigkeit, ein hohes Maß an Sicherheit, die richtige Qualität sowie Nachhaltigkeit, alles auf Basis der Bilfinger Maintenance Solution – BMS“, sagt auch Oksana Roman, Bilfinger Group Products & Innovation Director und Global Product Manager Maintenance. Bilfinger betrachtet eine effektive Instandhaltung bereits als integralen Bestandteil der Nachhaltigkeit im industriellen Betrieb.
„Wir agieren als strategischer Partner für die Prozessindustrie, indem wir umfassende und nachhaltige Instandhaltungsdienstleistungen anbieten“, so Roman weiter. Indem Bilfinger die Nutzungsdauer von Anlagen verlängert, reduziert das Unternehmen gleichzeitig den Bedarf an neuen Ressourcen für den Bau neuer Anlagen, was wiederum den ökologischen Fußabdruck verringert. Darüber hinaus können gut gewartete Anlagen effizienter arbeiten und verbrauchen weniger Energie, was zu einer Senkung der Betriebskosten und des Energieverbrauchs führt – ein wesentlicher Punkt, wenn es um eine grüne Industrie geht. Dies trägt nicht nur zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit bei, sondern verringert erneut den ökologischen Fußabdruck der Anlage.
"Verbesserung der Sicherheit von Anlagen für soziale Nachhaltigkeit“
Einen weiteren sehr interessanten Aspekt bringt Oksana Roman ins Spiel: „Darüber hinaus trägt die Instandhaltung zur Verbesserung der Sicherheit von Anlagen bei, was Unfälle und Gesundheitsrisiken minimiert und somit zur sozialen Nachhaltigkeit beiträgt.“ Auch die Integration nachhaltiger Praktiken in die Instandhaltung kann die Auswirkungen auf die Umwelt weiter verringern, zum Beispiel durch die Überprüfung und Optimierung des Energieverbrauchs von Anlagen und die Einführung einer kohlenstoffarmen Energieerzeugung. Nachhaltige Technologien wie Predictive Maintenance, also die kontinuierliche Überwachung des Zustands von Anlagen mithilfe von Sensoren, Datenanalyse und maschinellem Lernen, können eingesetzt werden, um potenzielle Ausfälle frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Gute Instandhaltung hat immer Einfluss auf Nachhaltigkeit
Bei Robur haben Nachhaltigkeitsaspekte in den zurückliegenden Jahren einen noch größeren Stellenwert eingenommen und sind sowohl fester Bestandteil der Robur-Unternehmensführung und -Kultur als auch der angebotenen Dienstleistungen geworden. Managing Partner, Senior Partner, Partner und das Robur-Corporate Social Responsibility-Team arbeiten dabei Hand in Hand mit dem gemeinsamen Ziel der kontinuierlichen Weiterentwicklung eines validen Nachhaltigkeitsmanagements. „Als Industrieservicedienstleister verstehen wir uns als Nachhaltigkeits-Enabler und Mitgestalter der politischen Energiewende. Unseren unmittelbaren Beitrag zum ökologischen Wandel leisten wir durch zahlreiche Maßnahmen“, so CEO Müller-Seiler.
„Strategische Relevanz von Nachhaltigkeit über die gesamte Gruppe“
So spiegeln laut Jan Piekenbrock, Head of Health, Safety, Environment, Quality, bei Robur, die für das Berichtsjahr 2022 definierten Nachhaltigkeitsziele als Eckpfeiler des nachhaltigen Handelns „die strategische Relevanz von Nachhaltigkeit über die gesamte Gruppe hinweg wider“. Was die Ziele und Zielerreichung anbelangt, zählen dazu unter anderem die Kompensation von 100 Prozent fluggebundener Mobilitätsleistungen, die Realisierungsprüfung von Elektroladeinfrastruktur an allen Standorten und Betriebsstätten, die Steigerung der Ökostromanteils aller Standorte auf mindestens 50 Prozent sowie die Erarbeitung einer unternehmensweiten Fahrzeug- und Flottenrichtlinie.
Zudem arbeitet man in der Robur-Gruppe an der Reduzierung der Gesamtabfallmenge, des nicht recycelbaren Abfalls und des gefährlichen Abfalls unter Berücksichtigung wechselnder Einflussfaktoren wie Auftragslage, Umsatz und Auftragsspezifika. Aber nicht nur im eigenen Haus werden dem Thema ‚Nachhaltigkeit’ große Relevanz attestiert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Robur hat im vergangenen Jahr auch den Anteil der auf Nachhaltigkeitskriterien überprüften Lieferanten-, Dienstleister- und Subunternehmer weiter erhöht. Weiter arbeitet Robur an einer zentrale Lieferanten- und Beschaffungsrichtlinie einschließlich eines Verfahrens zur Überprüfung einzelner Stufen seiner Lieferanten und Dienstleister auf Nachhaltigkeitskriterien.
„Weg vom reaktiven Handeln hin zu einer vorausschauenden Instandhaltung“
Auch für den Schaeffler-Konzern ist der Klimawandel die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Seine Folgen werden für jeden immer sichtbarer. Schaeffler übernimmt hier ökologische Verantwortung und verfolgt eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie, dazu Sebastian Mergler, Head Of Product Marketing Schaeffler Lifetime Solutions: „Die Dekarbonisierung der gesamten Schaeffler Gruppe bis 2040 hat für uns höchste Priorität. So wollen wir die eigene Produktion (Scope 1 und 2) bereits ab 2030 klimaneutral gestalten - bis 2025 sollen bereits 75 Prozent der Produktionsemissionen vermieden werden. Die in der Lieferkette entstehenden Emissionen der Vorprodukte und Rohstoffe (Scope 3 upstream) werden wir bis 2030 um 25 Prozent reduziert haben und bis 2040 auch in diesem Bereich Klimaneutralität erreichen, wobei wir unter anderem den Fokus auf die Nutzung von grünem Stahl und grüne Energie setzen.“
Nachhaltig wirtschaften bedeutet für Schaeffler aber auch, mit natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll und schonend umzugehen, damit sie auch von künftigen Generationen genutzt werden können. Deshalb ist Nachhaltigkeit auch bei den Dienstleistungen und Lösungen zur industriellen Instandhaltung bei Schaeffler ein zentrales Thema. „Hier geht es darum, unsere Kunden auf dem Weg vom reaktiven Handeln hin zu einer vorausschauenden Instandhaltung zu begleiten“, so Mergler weiter. Mit Schaeffler Lifetime Solutions steht ein umfassendes Angebot an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die industrielle Instandhaltung zur Verfügung, das Instandhaltungsteams über die gesamte Lebensdauer ihrer Maschinen unterstützt.
95 Prozent der CO₂-Emissionen gegenüber neuem Lager sparen
Das Portfolio basiert auf der langjährigen Wälzlager-Expertise von Schaeffler. Es erstreckt sich über Anwärm- und Ausrichtwerkzeuge, die bei der Montage benötigt werden, über Lösungen zur Maschinenüberwachung bis hin zu einer ständig wachsenden Auswahl an Schmierstoffen und intelligenten Schmierstoffgebern. Auch die Wiederaufbereitung von Lagern ist Teil der Schaeffler Lifetime Solutions, mit der laut Schaeffler bis zu 95 Prozent der CO₂-Emissionen gegenüber einem neuen Lager eingespart werden können. Ergänzt um Dienstleistungen in Form einer Vor-Ort- oder Remote-Zustandsüberwachung, unter anderem dank Augmented Reality, und Trainings von Instandhaltungspersonal ergibt sich ein Portfolio an Produkten und Lösungen aus einer Hand für die gesamten Instandhaltungsanforderungen von Unternehmen.
Erfahrung und dem Wissen aus mehr als 400 Instandhaltungsanalysen
Um den Kunden standardisierte, gleichbleibend hochwertige Instandhaltungsleistungen anbieten zu können, hat auch Bilfinger sein umfassendes Know-how aus jahrzehntelanger Erfahrung in einer effizienten und nachhaltigen Lösung gebündelt. Die bereits oben erwähnte Bilfinger Maintenance Solution (BMS) ist ein umfassender, in neun Modulen strukturierter Ansatz und basiert auf der Erfahrung und dem Wissen aus mehr als 400 Instandhaltungsanalysen sowie über 100 laufenden Partnerschaftsverträgen mit den Kunden aus den Branchen Chemie und Petrochemie, Energie, Öl und Gas, Parma und Biopharma.
Oksana Roman erläutert: „Unser ganzheitliches Instandhaltungsangebot umfasst Asset Management, Instandhaltungsstrategie, -organisation und -verfahren sowie die Durchführung von Instandhaltungsarbeiten mit einer Reihe von Dienstleistungen wie Isolierung, Gerüstbau, Anstrich, Rohrleitungen und Mechanik, Inspektionen, Elektrik und Instrumentierung und vieles mehr. Damit steht den Kunden standortunabhängig das gebündelte Know-how des Bilfinger Konzerns zur Verfügung - in gleichbleibend hoher Qualität und angepasst an individuelle Anforderungen. Mit BMS erhöhen wir die Zuverlässigkeit von Anlagen und optimieren so auch ihren ökologischen Fußabdruck.“
"Rollenverständnis als Treiber einer grünen Industrie noch stärker verankern“
Könnte also die Instandhaltung die Vorreiterrolle für eine grüne Industrie spielen? „Die Instandhaltung nimmt diese Vorreiterrolle bereits seit Jahren ein“, sagt Schaeffler-Mann Sebastian Mergler, „denn ihr zentrales Anliegen und Eigeninteresse ist es, nachhaltiges Wirtschaften in den Werken zu gewährleisten. Dieses Rollenverständnis als Treiber einer grünen Industrie muss noch stärker in der Instandhaltung und den hier tätigen Fachkräften verankert werden.“ Auch Oksana Roman sieht dies so: „Ja, die Instandhaltung kann eine Vorreiterrolle für die grüne Industrie spielen, indem sie den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen erleichtert, indem sie die ordnungsgemäße Funktion und Langlebigkeit der Infrastruktur für erneuerbare Energien sicherstellt.“
Dazu kommen für sie Strategien zur Abfallminimierung und zum Recycling, einschließlich Reparaturen anstelle des Austauschs von Geräten und der Implementierung von vorausschauender Instandhaltung zur Vermeidung von Ausfällen. Zudem reduziere die Instandhaltung Emissionen von Schadstoffen und Treibhausgasen, indem sie Verbrennungsprozesse optimiere, Emissionskontrollsysteme wartet und Lecks verhindere. Schließlich führt auch der Einsatz nachhaltiger Technologien wie vorausschauende Instandhaltungssysteme, Fernüberwachung und Diagnose sowie digitale Zwillinge zu einer Verbesserung der Zuverlässigkeit und Leistung von Anlagen und Maschinen sowie zu einer Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und von Umweltauswirkungen.