Sie greift, hält, kommuniziert und reagiert auf ihre Umwelt – die menschliche Hand ist ein Wunderwerk der Evolution. Sie künstlich nachzubilden, ist eine Königsdisziplin der Technik.
Innovative Antriebstechnik mit Mikromotoren und adaptiver Steuerung belebt Roboterhände, koordiniert Bewegungen, variiert Greiftechniken und dosiert Kraft präzise.(Bild: Faulhaber)
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FAQ - zu humanoiden Robotern
Was macht Roboterhände „menschlich“? Koordinierte, sensorbasierte Bewegungen mit fein dosierter Kraft — ermöglicht durch kompakte Aktuatoren, präzise Encoder und Echtzeit‑Regelung.
Wie viele Antriebe stecken in einer Hand? Oft mehr als 20, um Finger separat und in Kombination zu steuern.
Warum ist Effizienz so wichtig? Bauraum und Energie sind begrenzt; effiziente Antriebe sichern Laufzeit, Dynamik und Temperaturhaushalt.
Wo liegen die typischen Einsatzbereiche? Service‑/Assistenzrobotik, industrielle Anwendungen und Prothetik.
Mit ihrer Beweglichkeit, Sensorik und Koordination ist die Hand das wohl komplexeste Werkzeug des Menschen. Diese Fähigkeiten in eine künstliche Variante zu übertragen, ist eine der zentralen Herausforderungen moderner Robotik – zugleich aber auch eine ihrer vielversprechendsten Aufgaben. In Bereichen wie Service- oder Assistenzrobotik, industrieller Automation und fortschrittlicher Prothetik sollen robotische Hände das leisten, was der Mensch seit Jahrtausenden perfektioniert: unterschiedliche Griffarten umsetzen, gezielt reagieren und Kraft differenziert dosieren. Dabei ist nicht nur die äußere Gestalt entscheidend, sondern vor allem die Miniaturisierung der Antriebe, eine smarte Steuerung und die Fähigkeit zur dynamischen Anpassung.
Technische Komplexität der menschlichen Hand als Vorbild
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Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen treiben durch Datenvernetzung und Mensch-Maschine-Interaktion Innovationen voran.(Bild: Faulhaber)
27 Knochen, über 30 Gelenke und ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aus Muskeln und Sehnen verleihen der menschlichen Hand ihre einzigartige Präzision. Dieses biomechanische System in einer künstlichen Hand nachzubilden, erfordert ein hohes Maß an technischer Raffinesse. Die Konstruktion muss leicht und gleichzeitig stabil, flexibel wie auch belastbar sein. Hierfür braucht es präzise Elektromotoren, zuverlässige Sensorik und intelligente Steuerungssysteme. Nur so lassen sich natürliche Bewegungsabläufe reproduzieren. Ziel ist eine funktionale Symbiose von Technik und Biologie – sei es zur Kompensation verlorener Funktionen oder zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten. Die Schnittstelle zwischen humanoider Robotik und Prothetik ist dabei fließend, denn beide Felder nutzen vergleichbare Technologien zur Umsetzung menschenähnlicher Bewegung.
Wie Kleinstantriebe hochpräzise Bewegungen ermöglichen
Als Bindeglied zwischen künstlicher Intelligenz und physischer Welt müssen humanoide Roboterhände mehr leisten als bloß greifen. Sie dienen als Kommunikationsmittel und Interaktionsplattformen. Die Qualität ihrer Bewegungsabläufe – ob weich, kraftvoll oder präzise – hängt entscheidend von der gewählten Antriebstechnik ab.
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Faktoren wie Miniaturisierung, Dynamik, Effizienz und exakte Steuerbarkeit sind keine leeren Schlagworte, sondern Grundlage für ein realistisches Bewegungsspektrum. Besonders hohe Energieeffizienz ist gefragt, denn der zur Verfügung stehende Raum ist begrenzt – ebenso wie die Energieversorgung.
Was Antriebe in robotischen Fingern leisten müssen
Damit sich eine robotische Hand möglichst menschlich bewegt, braucht sie ein präzises, fein abgestimmtes Innenleben.(Bild: Faulhaber)
Für die individuelle Steuerung jedes Fingers braucht es eigene Aktuatoren. Um komplexe Bewegungsabläufe zu ermöglichen, kommen oftmals über 20 Antriebe in einer Hand zum Einsatz. Diese bestehen aus Komponenten wie Motor, Encoder, Getriebe, Spindel und Steuerung – alles auf engstem Raum. Nur bei maximaler Kompaktheit lassen sich verschiedene Greifmuster umsetzen: von filigranen Gesten bis hin zu kraftvollem Zugreifen.
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Besonders geeignet für diese Aufgaben sind die DC-Motoren der Serie Faulhaber SXR. Ihre innovative Spulentechnologie, leistungsfähige Selten-Erd-Magnete und Kombinationen mit hochpräzisen Planetengetrieben bieten optimale Voraussetzungen für den Einsatz in künstlichen Händen.
Eine freitragende Kupferspule in Schrägwicklung sorgt in DC-Motoren für höchste Dynamik und einen präzisen, rastmomentfreien Lauf.(Bild: Faulhaber)
Dank kompakter Bauweise und hoher Leistungsdichte eignen sich die Faulhaber-DC-Motoren für vielfältige Anwendungen.(Bild: Faulhaber)
Jahrzehntelange Erfahrung trifft auf Innovation
Faulhaber zählt seit Jahrzehnten zu den Pionieren bei hochpräzisen Antriebssystemen und kennt die besonderen Herausforderungen, die sowohl moderne Prothesen als auch Roboterhände an die Technik stellen. Miniaturmotoren des Unternehmens kommen weltweit in medizinischen High-End-Prothesen wie auch in humanoiden Robotern zum Einsatz. Sie ermöglichen Bewegungen, die einst visionär klangen: stark, feinfühlig und dynamisch – alles auf engstem Raum. Ob im menschlichen Körper oder in einer Maschinenhand – die Qualität jeder Bewegung beginnt mit der passenden Antriebslösung.