Rheinmetall weiter von Auftragsverzögerungen gebremst
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Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall wird weiter von Auftragsverzögerungen gebremst.(Bild: Tobias Arhelger - stock.adobe.com)
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06.11.2025
Rheinmetall weiter von Auftragsverzögerungen gebremst
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Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall bekommt weiterhin Verzögerungen beim Auftragseingang durch den Regierungswechsel in Deutschland zu spüren. Im dritten Quartal lag die sogenannte Nomination mit 3,88 Milliarden Euro gut ein Drittel unter dem Niveau ein Jahr zuvor, wie das im Dax notierte Unternehmen mitteilte. Diese Kennziffer umfasst neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden. Rheinmetall-Chef Armin Papperger sieht aber die Weichen für ein starkes viertes Quartal gestellt. Die geplanten Großprogramme der Bundeswehr seien mittlerweile in der Finanzplanung des Bundes abgesichert und würden zeitnah in die Beauftragung gehen.
Im dritten Quartal legte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um 19 Prozent auf 360 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 12,9 Prozent, vor einem Jahr betrug sie rund 12,3 Prozent. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 152 Millionen Euro nach 135 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Damit schnitt Rheinmetall etwa wie von Analysten erwartet ab. Der Rüstungskonzern bestätigte außerdem "mindestens" die Jahresprognose, deutete damit also wiederholt Luft nach oben an, falls sich die in diesem Jahr durch die Nato beschleunigte Aufrüstung Europas weiter konkretisieren sollte. (dpa)
Fachkongress Fabrikplanung
(Bild: narong - stock.adobe.com)
Auf dem 21. Fachkongress Fabrikplanung treffen sich unter anderem Fabrikplaner:innen, Werksleiter:innen und Ingnieur:innen, um über die Herausforderungen der Branche zu diskutieren.
Rheinmetall gibt Übernahme-Deal mit Schiffbauer NVL bekannt
Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall hat sich mit der Bremer Werftengruppe Lürssen auf einen Kauf ihrer Militärsparte NVL geeinigt. Der in Düsseldorf sitzende Marktführer gab den mutmaßlich milliardenschweren Deal am späten Sonntagabend bekannt. "Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden streben die Parteien den Vollzug der Übernahme für Anfang 2026 an", heißt es in der Mitteilung. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, angesichts der Milliardenumsätze beider Firmen dürfte aber eine gewaltige Summe an die Lürssen-Eigner fließen.
Mit dem Erwerb des Schiffbauers möchte sich Rheinmetall breiter aufstellen und den Marine-Bereich als zusätzliches Geschäftsfeld erschließen. Der Konzern baut bisher keine eigenen Schiffe, macht aber Geschäfte mit der Marine, etwa mit Schiffsgeschützen und mit Lasermodulen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hat sich der Börsenkurs des Unternehmens etwa verzwanzigfacht. Rheinmetall gehört zu den wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine, bezahlt wird diese Waffenhilfe teilweise von der Bundesregierung.
NVL betreibt vier Werften in Deutschland
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Die private Werftengruppe Lürssen ist seit Oktober 2021 zweigeteilt in die Marinesparte Naval Vessels Lürssen (NVL) und in eine Jachtsparte. NVL ist auf die Konstruktion und Fertigung von Marine- und Behördenschiffen für die Deutsche Marine und Kunden weltweit spezialisiert. In Deutschland gehören zu NVL vier Werften: die Peene-Werft in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern), Teile von Blohm+Voss und die Norderwerft in Hamburg sowie die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven. Hinzu kommen Standorte in Bulgarien, Kroatien, Ägypten und Brunei.
Weltweit beschäftigt NVL nach eigenen Angaben gut 2.100 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Rheinmetall hat laut eigenen Angaben rund 40.000 Beschäftigte an 174 Standorten und machte im vergangenen Jahr 9,8 Milliarden Euro Umsatz. (dpa)
11.09.2025
Renk baut Produktion für steigende Panzer-Nachfrage um
Renk organisiert wegen der steigenden Nachfrage seine Produktion neu. Zur Eröffnung des neuen modularen Produktionskonzeptes im Augsburger Stammwerk wird am Donnerstag auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet.
Renk habe die Produktion von der Manufaktur zur Kleinserie umgestellt, erläuterte ein Unternehmenssprecher das Konzept. Vorstandschef Alexander Sagel hatte angekündigt, dass durch die neue Produktion die Kapazität von früher einigen Hundert Getrieben pro Jahr auf mehr als Tausend steigen werde.
Das Rüstungsunternehmen stellt Getriebe für militärische Ketten- und Radfahrzeuge sowie für Schiffe und für die Energieproduktion her. Renk hat rund 4.000 Mitarbeitende. Das Unternehmen gehörte früher einmal zum VW-Konzern. Der Finanzinvestor Triton brachte Renk Anfang 2024 an die Börse.
Für 2025 rechnet Renk mit einem Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Ergebnis von 210 bis 235 Millionen Euro. Mitte des Jahres meldete Renk einen Auftragsbestand von 5,9 Milliarden Euro - etwa eine Milliarde mehr als zum Jahresende 2024. Das Unternehmen berichtete von einer "unvermindert hohen Nachfrage nach militärischen Anwendungen". (dpa)
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(Bild: mi-connect)
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Rüstungsboom beschert Renk weiter volle Auftragsbücher
Die anhaltend hohen Ausgaben der Staaten für Verteidigung sorgen beim Rüstungszulieferer Renk für sehr gut gefüllte Auftragsbücher. So stieg das Neugeschäft im ersten Halbjahr um rund 47 Prozent auf 921 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Augsburg mitteilte. Der gesamte Auftragsbestand belaufe sich nun auf 5,9 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um gut ein Fünftel auf 620 Millionen Euro zu.
Das Unternehmen stellt unter anderem Panzergetriebe her, ist aber auch im zivilen Geschäft tätig. Das Rüstungsgeschäft sei jedoch weiterhin der Wachstumsmotor des Konzerns, so Renk. (dpa)
07.08.2025
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Rheinmetall verfehlt Erwartungen: Aufträge aus Deutschland ziehen sich hin
Mitten im Rüstungsboom verliert Rheinmetall auf seinem Wachstumskurs an Tempo. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um fast neun Prozent auf 2,43 Milliarden Euro, wie Deutschlands größter Rüstungskonzern mitteilte. Das operative Ergebnis kletterte um gut zwei Prozent auf 276 Millionen Euro nach oben. Die zugehörige Marge ging von 12,1 auf 11,3 Prozent zurück.
Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 131 Millionen Euro nach 62 Millionen ein Jahr zuvor. Rheinmetall bestätigte die Jahresprognose, stellt aber weiter eine Anpassung der Ziele in Aussicht, wenn sich die geplante Aufrüstung in Europa konkretisiert.
Mit den Kennziffern blieb Rheinmetall hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Auch beim Auftragseingang machten sich Bremsspuren bemerkbar: Die sogenannte Nomination, die neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden umfasst, lag im zweiten Quartal mit 2,64 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 11,44 Milliarden.
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Rheinmetall verwies darauf, dass die Auftragsvergabe in Deutschland nach den Neuwahlen im Frühjahr erst verspätet anlaufen werde. Außerdem machten sich Vorzieheffekte bemerkbar. (dpa)
29. April
Rheinmetall schneidet besser ab als gedacht
Di, 29.04.2025, 9:57: Der Rüstungsboom hat Rheinmetall im ersten Quartal kräftige Zuwächse beschert. So dürfte der Umsatz vorläufigen Berechnungen zufolge um rund 46 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gestiegen sein, wie das Unternehmen ,mitteilte. Die Erlöse mit Militärtechnik seien um fast 73 Prozent nach oben gesprungen, hieß es. Das operative Ergebnis sieht Rheinmetall um fast die Hälfte höher bei 199 Millionen Euro. Dabei dürfte sich das Ergebnis aus dem Rüstungsgeschäft fast verdoppelt haben. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis liegen den Angaben zufolge deutlich über den Markterwartungen.
Rheinmetall begründete das starke Wachstum im Rüstungsgeschäft vor allem mit Vorzieheffekten vom zweiten auf das erste Quartal. Das Unternehmen verzeichnete zudem dank Aufträgen aus Deutschland ein starkes Neugeschäft, der Auftragsbestand erreichte einen neuen Höchstwert von 62,7 Milliarden Euro.
Vor diesem Hintergrund bestätige der Vorstand "mindestens" die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2025 mit einer Steigerung des Konzernumsatzes von 25 bis 30 Prozent und einer operativen Ergebnismarge von ungefähr 15,5 Prozent. Im ersten Quartal lag diese bei 8,7 Prozent.
Der Ausblick berücksichtige noch nicht ein höheres Marktpotenzial, das sich insbesondere in den für Rheinmetall besonders relevanten Märkten in Europa, Deutschland und der Ukraine aufgrund der geopolitischen Entwicklungen in den zurückliegenden Wochen voraussichtlich ergeben werde. Daher werde das Unternehmen mit einer zunehmenden Konkretisierung der jeweiligen Bedarfe der militärischen Kunden im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls Prognoseanpassungen vornehmen. (dpa)
Rheinmetall nicht in Sorge wegen US-Zollpolitik
Der Rüstungskonzern Rheinmetall macht sich wegen der Zollpolitik der Vereinigten Staaten keine Sorgen. "Auch in den USA sind wir ein wichtiger Player und agieren dort als voll-amerikanischer Anbieter", sagte Firmenchef Armin Papperger der 'Rheinischen Post' (Dienstagausgabe). "Mit Zöllen haben wir insofern kein Problem." Rheinmetall rechne sich gute Chancen in Großprogrammen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten aus. "Von der US-Regierung erhalten wir sehr positives Feedback, von daher sehe ich uns gut aufgestellt", sagte der Manager. (dpa)
7. April
Rheinmetall übernimmt Hagedorn-NC
Die Rheinmetall AG übernimmt die Hagedorn-NC GmbH mit Sitz im niedersächsischen Osnabrück. Das Traditionsunternehmen produziert in Lingen an der Ems seit über 100 Jahren industrielle Nitrocellulose für zivile Anwendungen. Im Zuge der Übernahme sollen relevante Teile der Produktion auf militärische Anwendungen umgestellt werden. Der Düsseldorfer Technologiekonzern stärkt mit der Übernahme seine Kapazitäten zur Herstellung von Treibladungen für alle Munitionstypen, insbesondere für 155 mm Artilleriemunition.
Ein entsprechender Kaufvertrag wurde jetzt zwischen Rheinmetall und der Hagedorn AG, Osnabrück, als Verkäuferin geschlossen. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Mit der Übernahme schließen wir einen strategischen Engpass in der Treibladungspulver-Fertigung. Mit dem Erwerb sichern wir uns den Zugang zu einer wichtigen Rohstoffquelle und fokussieren uns auf die gesamte Wertschöpfungskette der Munitionsherstellung. Wir freuen uns darauf, die derzeit rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hagedorn-NC im Rheinmetall-Konzern willkommen zu heißen und ihnen eine sichere Perspektive zu bieten.
Nitrocellulose ist ein wesentlicher energetischer Bestandteil von Treibladungspulvern. Diese werden unter anderem als Antrieb für Artilleriemunition verwendet. Nitrocellulose wird durch Reaktion von Cellulose mit Nitriersäuren hergestellt. Rheinmetall stellt Nitrocellulose derzeit an drei Standorten her: Wimmis (Schweiz), Murcia (Spanien) und Wellington (Südafrika). Durch die Übernahme kommt ein weiterer Standort hinzu.
Bestehende Kunden der Hagedorn-NC GmbH im zivilen Bereich werden zunächst weiter beliefert. In den kommenden Monaten wird die Produktion schwerpunktmäßig auf militärische Nitrocellulose umgestellt. Mit diesem Schritt baut Rheinmetall nach eigenen Angaben seine Position als einer der weltweit führenden Hersteller von Mittel- und Großkalibermunition weiter aus und sichert die langfristige und unabhängige Versorgung mit wesentlichen Komponenten für die Produktion. Als Systemhaus bietet Rheinmetall den „Full Shot“ aus einer Hand: Geschoss, Zünder, Spreng- und Treibladung. (Rheinmetall)
26. März
Renk will dank hoher Nachfrage weiter zulegen
Der Panzergetriebe-Hersteller Renk sieht sich angesichts prall gefüllter Auftragsbücher auf Kurs zu weiterem Wachstum. Im laufenden Jahr soll der Umsatz auf mehr als 1,3 Milliarden Euro steigen, wie der seit Wochenbeginn im Mdax notierte Konzern mitteilte. Im vergangenen Jahr kletterten die Erlöse, wie bereits bekannt, um fast ein Viertel auf 1,1 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) soll 2025 nach 189 Millionen Euro im Vorjahr nun zwischen 210 und 235 Millionen Euro liegen.
Allerdings berücksichtige dieser Ausblick noch nicht das Potenzial durch höhere Verteidigungsausgaben in der Europäischen Union. Renk lässt in der Folge seine Mittelfristziele unverändert. 2028 soll der Umsatz weiterhin bei rund zwei Milliarden Euro liegen, das bereinigte operative Ergebnis erwartet der Panzergetriebe-Hersteller 2027 noch immer bei 300 Millionen Euro.
Vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr bestätigte Renk - und kann sich vor allem über einen rekordhohen Auftragseingang freuen. Unter dem Strich verdiente der Mdax-Konzern 2024 54,8 Millionen Euro nach 32,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Aktionäre sollen für 2024 eine um 40 Prozent höhere Dividende von 0,42 Euro je Aktie erhalten. (dpa)
Kongress Digitale Fabrik
(Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com)
Auf dem Kongress "Digitale Fabrik" treffen sich jährlich Expertinnen und Experten der digitalen Produktions- und Fertigungsplanung zum intensiven und vor allem persönlichen Austausch.