Werkseröffnung bei Audi

Audi startet in Mexiko die Serienproduktion des neuen Q5

Innerhalb von nur drei Jahren ist auf der mexikanischen Hochebene nordöstlich von Puebla eine moderne Industrielandschaft entstanden. Audi baute ein 400 Hektar großes Werk für die Produktion des neuen SUV Q5.

Veröffentlicht Geändert
Audi Werkseröffnung in Puebla.
Rekordbauzeit dank virtueller Planung und mexikanischer Unterstützung. -

In Sichtweite der hellen Produktionshallen steht das Audi-Trainingscenter. Bereits heute absolvieren dort Hunderte von jungen Menschen eine Ausbildung.

Östlich des Werkes sieht man moderne Hochhäuser in die Weiten des mexikanischen Himmels ragen. Hier wächst die Audi-Modelstadt. Und wenn es nach dem Willen Rafael Moreno Valles, dem ruhelosen Gouverneur von Puebla geht, wird sie einmal zweitgrößte Stadt des Bundesstaates sein.

Auf der anderen Seite des Werkes fertigen im JIS-Park die ersten Lieferanten Bremsleitungen, Hinterachsen und Getriebe – weitere 26 Hektar Industriegebäude. Verbunden mit der 60 km entfernten Distrikthauptstadt Puebla ist das Werk mit einer Autobahn und einer Eisenbahnlinie, über die später einmal bis zu 150 000 SUVs jährlich in die Hafenstadt Veracruz transportiert werden sollen.

Alles Geschenke der Landesregierung, neben einer neuen Feuerwehrstation und einem Krankenhaus. "Die Automobilhersteller werden hier wie Könige behandelt", bemerkt ein ortsansässiger Geschäftsmann, nicht immer zu Recht, jüngst hätte es einen Skandal um einen schlagenden KIA-Chef gegeben.

Audi ist der erste Premiumhersteller im Land. Und die Erwartungen an die Deutschen sind hoch. Der mexikanische Wirtschaftsminister Idelfonso Guajardo spricht von einem Wandel seines Landes hin zu einem der produktivsten Automobilstandorte weltweit.

Besonders erfreut ist man darüber in den angrenzenden Dörfchen. So berichtet die rundliche Verwaltungsangestellte San José Chiapas von den Hoffnungen der Bauern und Handwerker ihrer Gemeinde. "Für viele ist das die Chance ihres Lebens. Und sie sind bereit, dafür etwas ganz Neues anzufangen", sagt die Frau mit dem hüftlangen Haar, eine der zahlreichen Gäste der Festlichkeiten anlässlich der Werkseröffnung.

Das Image des Ingolstädter Konzerns ist extrem positiv, über 25000 Mexikaner haben sich bereits um eine Stelle beworben. "Jeder Mexikaner kennt Audi und möchte hier arbeiten", sagt einer der Gäste in perfektem Deutsch – der Chef einer mexikanischen PR-Agentur hat in Münster studiert. Dann gibt er seinen Kollegen letzte Anweisungen und alles eilt zu den Eröffnungsreden.

Vorstandsvorsitzender Prof. Rupert Stadler, Audi-Geschäftsleiter Alfons Dintner, Produktionsvorstand Prof. Hubert Waltl und der mexikanische Wirtschaftsminister Guajardo beglückwünschen sich gegenseitig zu dem gelungenen Auftakt ihrer langjährigen Partnerschaft. Die Stimmung ist gut, für die Audi-Spitze eine wohltuende Abwechslung zu den spannungsgeladenen Auseinandersetzungen in der Heimat. Dort herrscht dank Dieselskandal, abgedanktem Entwicklungschefs und Beschäftigungsängsten der Belegschaft eher miese Stimmung.

Nicht so in Mexiko, dort ist man stolz auf das bereits Geleistete. "Dank virtueller Planung haben wir es geschafft, das Werk in einem Drittel der üblichen Zeit in Betrieb zu nehmen", so Waltl. Bereits Anfang nächsten Jahres könne man in den Drei-Schicht-Betrieb übergehen. Auch liefern bereits die ersten Lieferanten Zulieferteile just-in-Sequence. "60 Prozent der zugelieferten Teile sollen lokal gefertigt werden", so Stadler.

Das neue Audi-Werk in Mexiko

Audi Q5 auf der Bühne
Der Audi Q5 auf der Bühne mit Vertretern der mexikanischen Regierung und der Audi Konzernführung während der Einweihungsfeier im Audi-Werk in San José Chiapa. -
Dr.-Ing. Hubert Waltl
Dr.-Ing. Hubert Waltl, Audi-Vorstand Produktion mit Vorstandskollegen im Kreis von Journalisten. -
Endmontage des neuen Audi Q5
Endmontage des neuen Audi Q5 in San José Chiapa. Das neue Audi-Werk hat eine Fertigungskapazität von 150 000 Audi Q5. -
Audi-Presswerk
Das Audi-Presswerk verfügt über eine Pressenstraße im XL-Format. Stahl und Aluminium können hier flexibel und schnell verarbeitet werden. -
Thyssen Krupp fertigt Achssysteme Just-in-Sequence.
In Sichtweite des neuen Audi-Werks fertigt Thyssen-Krupp Achs- und Bremssysteme. Geliefert wird Just-in-Sequence. -
Pick-by-Light-System bei Thyssen Krupp
Zulieferer Thyssen Krupp leitet seine Mitarbeiter durch den Montageprozess mit einem Pick-by-Light-System. -
Der Leitstand bei Audi-Mexico
Der zentrale Leitstand ist der modernste im Audi-Produktionsverbund und steht sinnbildlich für die Audi Smart Factory -
Der Leitstand bei Audi-Mexico
In der Produktion installierte Kameras helfen bei Neuanläufen Fehler schneller zu finden.-
Der Leitstand bei Audi-Mexico
Ein Leitstands-Mitarbeiter beobachtet, ob in der menschenleeren Halle alles reibungslos verläuft. -
Qualitätssicherung am Meisterbock
Am Meisterbock erhalten alle Karosserien den letzten Feinschliff. Mit diesem Referenzwerkzeug werden die Karosserie-Teile perfekt aufeinander abgestimmt -
Audi, Mexiko,Werk,Q5, Produktion,Karosseriebau
Das neue Audi Trainingscenter in Mexiko: Auf mehr als 20 000 Quadratmetern findet künftig die Qualifizierung und Ausbildung der Audi-Mitarbeiter statt -
Lernen mit der Carrera Rennbahn
Spielerisch lernen: jeder Audi-Mitarbeiter durchläuft ein 6-wöchiges Training, bevor er in der Produktion eingesetzt wird. Neben der Carrera Rennbahn gehört modernes Produktionsequipment und Unterrichtsmaterial dazu. -
PVC-Klebepunkte setzen
PVC-Klebepunkte setzen. Hier erwerben künftige Produktionsmitarbeiter das notwendige Feingefühl. -
KFZ-Mechatroniker im Audi-Trainingscenter
Ein Ausbilder schult einen künftigen KFZ-Mechatroniker. Im Audi-Trainingscenter wird die dualen Ausbildung in fünf Berufen angeboten. -
Karosseriebau bei Audi-México.
Im Karosseriebau setzen leistungsstarke Roboter punktgenau kleinste Schweißnähte. -
Luftaufnahme Audi-México
Auf einer Fläche von 400 Hektar produziert Audi den Premium-SUV Audi Q5 in San José Chiapa. -