Komponente für intelligente Fabrik

Darum wird der Boden in der Smart Factory intelligent

Die Smart Factory basiert auf Intelligenz, Kommunikation sowie autonomen und automatisierten Prozessen. Nun wird sogar der Boden in der Fabrik intelligent.

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Intelligenter Boden Bosch Rexroth
Alles neu macht der - Boden! Zur Smart Factory gehören bisher Maschinen und AGV, ja selbst Kisten, die alle miteinander kommunizieren können. Und selbstfahrende Transportmittel, Lager, die sich selbst wieder auffüllen und natürlich 5G, Big Data Cloud Computing. Nun aber soll es einen intelligenten Boden geben, der sämtliche Gerätschaften nicht nur mit Strom und Medien versorgt, sondern auch die Steuerung übernimmt. -
Intelligenter Boden Bosch Rexroth
Im Untergrund: Für den modularen Aufbau des Bodens wird jede Platte autark versorgt und gesteuert. Dafür sorgt die IP65-geschützte FieldPower-Funktionseinheit. Strom, Kabel, Leitungen et cetera sind im 'doppelten Boden' untergebracht und ermöglichen eine freie Oberfläche. -
Christian Deppermann Weidmüller
„Durch die Flexibilisierung, Modularisierung und Mobilisierung werden Fertigungsprozesse gerade kleiner Losgrößen deutlich effizienter als in derzeit oft noch starren Produktionsumgebungen“, sagt Christian Deppermann, Key Account Manager bei Weidmüller. -
Redundante Stromversorgung Weidmüller
Mit dem redundanten Aufbau der 24 V Last- und Steuerspannung als Smart Factory Grid bietet das FieldPower-System von Weidmüller eine hohe Ausfallsicherheit. -
Javier Stillig Bosch Rexroth
Heute sei mehr Wandelbarkeit in den Produktionsanlagen und -prozessen erforderlich. "Diese Wandelbarkeit wird unter anderem durch mobile und universell einsetzbare Produktionsmittel erreicht. Das bedeutet: Maschinen müssen sich frei auf der Fertigungsfläche bewegen können und werden mit Medien und Material berührungslos versorgt, sagt Javier Stillig", Engineering and Solutions for Factory of the Future bei Bosch Rexroth. -
FreeCon Contactless Weidmüller
Der intelligente Boden ermöglicht auch eine berührungslose Energieübertragung: FreeCon Contactless bietet kompakte Abmessungen und maximale Effizienz für eine zuverlässige und berührungslose Übertragung von bis zu 240 W Leistung. -
Javier Stillig und Christian Deppermann
Javier Stillig (links) und Christian Deppermann bei Funktionstests des 'FreeCon Contactless'. Dieses bietet kompakte Abmessungen und hohe Effizienz für eine zuverlässige und berührungslose Übertragung von bis zu 240 W Leistung. -
Intelligenter Boden
Der intelligente Boden beim Testaufbau. -

In der Fabrik der Zukunft sind alle Maschinen und Systeme mobil und modular, jederzeit lassen sich Produktionslinien hinzufügen oder erweitern. Fahrerlose Transportsysteme (AGVs) sorgen dafür, dass alle Waren dorthin gelangen, wo sie benötigt werden. Die Basis dafür: Ein intelligenter Boden als weiterer Baustein von Industrie 4.0.

Sollen auf herkömmlichen Böden Geräte umgestellt werden, müssen entweder neue Kabelkanäle bündig in den Boden eingelassen oder die Kabel gar auf der Oberfläche verlegt werden. Bosch Rexroth und dessen Partner Weidmüller arbeiten an einem Bodensystem, das Geräte und Maschinen erkennt und verwaltet, Daten mit ihnen austauscht und sie nicht nur mit Strom versorgt, sondern auch mit Kühlwasser, Druckluft oder Schmierstoffen.

Industrie 4.0 um intelligente Komponente erweitert

Javier Stillig, Engineering and Solutions for Factory of the Future bei Bosch Rexroth erklärt dazu: "Der Boden wird aus ein Quadratmeter großen Modulplatten zusammengesetzt. Jede von ihnen besitzt ihr eigenes Steuerungssystem. Ein übergeordnetes Steuerungssystem in der Produktionshalle oder in der Cloud, der Grid Controller, berechnet die Anforderungen anstehender Aufträge."

Da jede Platte die auf sie einwirkende Kraft kontinuierlich überwacht, kann der Boden auf äußere Umstände reagieren und beispielsweise dafür sorgen, dass fahrende Transportgeräte anhalten oder ausweichen, wenn sich ein anderes Objekt nähert.

Die komplette Info über den intelligenten Boden

Sie wollen mehr über den intelligenten Boden erfahren? Warum er beispielsweise auch eine Wiegefunktion beinhaltet. Oder über eine redundante Energieversorgung verfügt. Dann lesen Sie diesen Beitrag in unserem Schwesterportal KE next.

Redundanter Aufbau der Stromversorgung

Während der laufenden Produktion markieren Leuchtstreifen die Wege und Arbeitszonen für Bediener und leiten die AGVs durch die Fabrik. Um weitere Produktionsanforderungen wie Wasser-, Druckluft- und Schmiermittelversorgung zu berücksichtigen, verfügt die intelligente Oberfläche über einen Doppelboden. In dessen Zwischenraum werden die nötigen Versorgungsleitungen verlegt.

Apropos Versorgung: Es gibt einen redundanten Aufbau der 24-Volt-Stromversorgung. Die Planung der Bodenelektrifizierung fällt in das Aufgabengebiet von Weidmüller, wie Deppermann darstellt. "Dazu haben wir unser modulares Fieldpower-System integriert, in dem die komplette Elektronik sitzt."

Industrie 4.0 reicht ins Feld und in den Untergrund

"Wir haben festgestellt, dass die Produktion wesentlich einfacher und reibungsloser funktioniert, wenn mehr Intelligenz aus den Geräten und Maschinen in den Boden verlagert wird, auf dem sie stehen. So können etwa die AGVs auf komplexe Ortungssysteme, große Akkus und leistungsstarke Computer verzichten – sie benötigen lediglich eine Steuereinheit", sagt Stillig.

Dank dieser könnten sie in einem dynamischen Spursystem aus integrierten LEDs navigieren und würden wie an einer 'elektronischen Hundeleine' geführt.