CO2-Emissionen von Industrie und Baugewerbe
Deutschland vs. China: CO2-Ausstoß im 50 Jahre-Vergleich
In unserem Ranking ist zu sehen, wie Deutschland seine CO2-Emissionen in den vergangenen 50 Jahren reduziert hat. Bei anderen Nationen ist das Gegenteil der Fall. Was das für die Platzierung von Deutschland im CO2-Ausstoß-Ranking bedeutet.
Während Nationen wie beispielsweise Deutschland vermehrt auf regenerative Energien setzen und ihren CO2-Ausstoß verringern, gibt es in anderen Nationen einen deutlichen Anstieg der CO2-Emissionen. Diesen Sachverhalt zeigt das Ranking deutlich auf.
(Bild: muratart - stock.adobe.com)
Die Treibhausgasemissionen der Industrie und des Baugewerbes sind in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegen. Industrielle Prozesse wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Herstellung von Zement, Stahl, Chemikalien und anderen Materialien sowie die Nutzung von Kühlmitteln und Lösungsmitteln setzen große Mengen an Treibhausgasen frei, insbesondere Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). So hat sich in den letzten 50 Jahren der weltweite CO2-Ausstoß tiefgreifend verändert. Daten auf Basis der EU-Kommission zeigen, dass dies insbesondere auf China zutrifft. Wie die Entwicklung in diesem Zeitraum in Ländern wie den USA, China, Russland, Japan und Deutschland sowie einiger weiterer Länder war, zeigt die nachfolgende Bilderstrecke - mit interessanten Veränderungen in die eine beziehungsweise die andere Richtung.
Veränderung des CO2-Ausstoßes einiger Länder
Welche Länder verzeichnen den größten CO₂-Anstieg?
China steht unangefochten an der Spitze dieser Entwicklung. Von einer Milliarde Tonnen im Jahr 1970 explodierten die CO2-Emissionen des Landes bis 2022 auf über elf Milliarden Tonnen. Diese schwindelerregende Steigerung ist das Resultat eines nie dagewesenen Wirtschaftswachstums, einer rasanten Industrialisierung und eines unersättlichen Kohleverbrauchs. China ist heute nicht nur der größte Verbraucher, sondern auch der weltweit führende Produzent von Kohle – ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite steht der wirtschaftliche Aufstieg, auf der anderen die immer drängendere Umweltkatastrophe.
Auch Indien hat in den letzten Jahrzehnten einen beachtlichen Emissionsanstieg verzeichnet. Zwischen 1990 und 2021 nahmen die Emissionen um satte 310 Prozent zu. Die Parallelen zu China sind offensichtlich: Auch hier befeuern ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum und die zunehmende Industrialisierung diesen Anstieg.
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Welche Fortschritte haben Industrienationen erzielt?
Die USA, der zweitgrößte Emittent der Welt, bewegen sich auf einem schmalen Grat. Während die Emissionen zwischen 1990 und 2021 um 243 Millionen Tonnen sanken, bleibt dieser Rückgang im Vergleich zu den globalen Anforderungen eher moderat. Russlands Emissionskurve gleicht einer Achterbahnfahrt: Nach dem dramatischen Einbruch durch den Zusammenbruch der Sowjetunion stiegen die Werte mit der wirtschaftlichen Erholung erneut an.
Wie hat sich der CO₂-Ausstoß Deutschlands in 50 Jahren verändert?
Japan und Deutschland stehen an der Spitze der Länder, die ihre CO2-Emissionen erfolgreich reduziert haben. Japan konnte zwischen 1990 und 2021 seine Emissionen um 53 Millionen Tonnen senken – dank verbesserter Effizienz, dem Ausbau erneuerbarer Energien und strengerer Umweltvorschriften.
Deutschland hingegen setzt ein noch stärkeres Zeichen: Mit einem Rückgang von 899 Millionen Tonnen CO2 in derselben Zeitspanne – etwa 25 Prozent – geht es hier deutlich voran. Die Ursachen dafür sind vielschichtig: Von der Deindustrialisierung Ostdeutschlands nach der Wiedervereinigung bis hin zu modernisierten Industrien und einem entschiedenen Ausbau erneuerbarer Energien.
Wie beeinflussen Wirtschaftswachstum und Industrialisierung den CO₂-Ausstoß?
Länder wie Indonesien und Iran sehen ebenfalls einen Anstieg ihrer Emissionen, wenn auch nicht in dem Maßstab von China und Indien. Doch auch hier zeigt sich, dass aufstrebende Volkswirtschaften im Klimarennen eher hinterherhinken. Während technologisch fortgeschrittene Nationen ihre Emissionen langsam, aber stetig senken, treiben die rasch wachsenden Schwellenländer die globalen Werte weiter in die Höhe. Somit sind die weltweiten CO2-Emissionen unaufhaltsam gestiegen.
Für China ist festzuhalten, dass es - trotz bisher massivem Emissionsanstieg mit neuem Rekord im Jahr 2023 - einen durchaus dynamischen Ausbau von erneuerbaren Energiequellen gibt. Doch weiterhin gibt es eine hohe Abhängigkeit von Kohle. Demnach hat China heute mehr historische Verantwortung für die Klimaerwärmung als die EU.
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FAQ – Deutschland vs. China: CO₂-Ausstoß im 50-Jahre-Vergleich
1. Wie hat sich der CO₂-Ausstoß entwickelt?
China: massive Zunahme, heute weltweit größter Emittent.
Deutschland: Emissionen seit 1990 fast halbiert.
2. Wie hoch sind die aktuellen Emissionen?
3. Wie unterscheiden sich die Pro-Kopf-Emissionen?
4. Welche Klimaziele gelten?
5. Wie sieht der Energiemix aus?
Deutschland: stark wachsender Anteil Erneuerbarer.
China: Kohle dominiert, aber massiver Ausbau von Solar und Wind.
6. Wer trägt historisch mehr Verantwortung?
7. Welche Herausforderungen bleiben?