Intralogistik

LogiMAT 2024: Das sind die Highlights

Volle Gänge auf der LogiMAT, der Leitmesse der Intralogistik. Welche Highlights die Fachbesucher am meisten begeisterten, sehen Sie hier.

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Ein Garant für hohes Besucherinteresse ist die LogiMAT, die internationale Fachmesse für Intralogistiklösungen und Prozessmanagement. Alle Ausstellungsflächen der zehn Messehalle in Stuttgart waren komplett belegt.
Ein Garant für hohes Besucherinteresse ist die LogiMAT, die internationale Fachmesse für Intralogistiklösungen und Prozessmanagement. Alle Ausstellungsflächen der zehn Messehalle in Stuttgart waren komplett belegt.

Auf der LogiMAT 2024 gab es viel Neues zu sehen - wenn man so will, wurde sogar das Rad neu erfunden. Zumindest stießen Flurförderzeuge und deren Bereifung auf großes Interesse - aus gutem Grund. Bei der Software hingegen drehte sich erwartungsgemäß vieles um künstliche Intelligenz. Bei der Identtechnik wurde wiederum viel über Cloud-Labeling nachgedacht und in der Verpackungsindustrie stand das Thema Nachhaltigkeit hoch im Kurs.

Doch schauen Sie am besten selbst, welche Highlights uns auf der Messe aufgefallen sind. Übrigens nicht nur uns, denn die Messe stieß wieder einmal auf größtes Besucherinteresse. Nachfolgend gibt es eine Bildergalerie mit den interessantesten Impressionen von der Intralogistikmesse aus Stuttgart.

Bilderstrecke: Die Highlights der LogiMAT 2024

Brightpick
Mit dem Preis 'Beste Produkte' wurde der Brightpick Autopicker in der Kategorie 'Lagertechnik' ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist verdient, denn er ist der weltweit erste autonome mobile Kommissionierroboter für die Auftragsabwicklung. Er kann die Aufträge direkt in den Lagergängen kommissionieren sowie konsolidieren. Der AMR ist mit 3D-Kameras und KI ausgestattet und schafft 50 bis 100 Picks pro Stunde. Er kann alles picken, was in einer Verpackung ist, meldet aber auch Probleme, wenn er etwas nicht greifen kann.
Still
Still setzt auf eine vereinfachte Automatisierung mit der neuen Inbetriebnahme-Software iGO easy. Damit lässt sich die Automatisierung sowohl flexibel als auch einfach vom Anwender oder Servicetechniker gestalten. Ändern sich Prozesse, kann die Route oder der Einsatzbereich per Drag & Drop geändert werden. So etwas musste früher noch programmiert werden. Im Bild ist ein Preview des AXV iGo, ein automatisierter Hubwagen ohne Deichsel, der 2025 auf den Markt kommt.
Swisslog
Swisslog präsentierte das Item PiQ: Dabei pickt ein Kuka-Roboter völlig autonom Gegenstände und kann diese kommissionieren. Der Clou dabei ist die Kontext-Awareness des Roboters, der mithilfe von KI 'weiß', was er pickt. Gelangt ein falsches Objekt in seine 'Kiste', so merkt er dieses, meldet den Vorfall und legt dieses falsche Objekt beiseite, um dann dennoch normal weiterzuarbeiten. Der Mensch muss somit nicht unmittelbar agieren (zum Beispiel in der Nacht) und kann sich später um dem Vorfall kümmern. Die Rede ist von 'Pre-Picking' - der Mensch brauch sich demnach nur um 'den Rest' zu kümmern.
Interroll
Interroll stellte einen AMR mit Fördersystem vor. Der AMR ist vom Hersteller MIR und das oben aufgesetzte Fördersystem von Interroll. Beide Komponenten kommunizieren miteinander. Das System ist auf Plug & Play ausgelegt. Kommt beim Materialfluss ein Paket von einem Förderband, so übernimmt das 'LCP AMR Top Module' dieses und fährt es zur Übergabe. Der Clou: Nachdem das Top Module selber ein Förderband hat, benötigt der Anwender keine Übergabeeinrichtung. Die Höhe ist variabel, Transportgewichte von bis zu 50 Kilogramm sind möglich. Auch hier ist die Einrichtung einfach.
Skylift
Die Skylift-Hubstation von SEH Engineering kann verschiedenste Fahrsysteme aufnehmen. Die auf der Messe ausgestellte neueste Version kostet nur noch halb so viel wie das Vorgängermodell, weil es auf das Minimum reduziert worden ist. Denn der Automotive-Standard ist zu hoch und damit zu teuer. Doch nun könne sich auch Mittelständler aus dem non-automotive Bereich die Hubstation leisten. Die Standard-Hubhöhe liegt bei sechs Metern und die Hubstation ist mit anderen Fördertechniken kombinierbar.
LEApedia
Mit dem Preis 'Beste Produkte' wurde auch Logistics Reply für die erste bidirektionale Open AI-Sprachsteuerung mit dem Produkt LEApedia (Kategorie 'Software, Kommunikation, IT') ausgezeichnet. Der Clou: Der intelligente Chatbot für das Warehouse Management System reagiert auf Befehle und Fragen in natürlicher Sprache, antwortet aber fachlich genau. So findet man sich leichter im System zurecht. Dies ist ein großer Vorteil für neue Mitarbeitende oder auch Mitarbeitende, die die Sprache nicht hundertprozentig beherrschen.
Kuka
Kuka hat mit der KMP 3000P eine brandneue mobile Plattform vorgestellt, die Lasten von bis zu drei Tonnen transportieren kann. Neu ist auch das induktive Ladeprinzip, das sie 24/7 einsatzbereit macht. Flexibilität auch auf engstem Raum ermöglicht der omnidirektionale Antrieb. Die Standardkommunikationsschnittstelle VDA 5050 sorgt für größtmögliche Kompatibilität des AMR mit unterschiedlichen Steuerungen.
Bär
Leichtbauroboter trifft auf AMR. Oder: Wie mache ich meinen Leichtbauroboter mobil? Dies demonstrierte Agile Robots und BÄR Automation. Dabei wird ein Leichtbauroboter durch einen AMR mobil gemacht. Der Clou dabei: Der AMR liefert den Roboter an der Handlingstation ab und kann dann andere Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise einen Trolley zu transportieren. Dieser multifunktionale Use case reduziert natürlich Investitionslosten. Im Bild ist das Contrax Module One zu sehen.
Linde MH
Linde MH präsentierte unter anderem den automatisierten Hochhubwagen L-Matic C. Dieser wird Ende des Jahres auf den Markt kommen. Laut Hersteller soll er durch eine sehr schnelle Inbetriebnahme überzeugen und somit durch einen normalen Servicetechniker in Betrieb genommen werden können. Neu ist auch der vollintegrierte Lithium-Ionen-Akku. Zudem ist er preissensibel, denn der Hochhubwagen ist günstiger als der 'normale' L-Matic mit Deichsel.
ek robotics
Ek robotics setzt auf modularen Aufbau des Vario Move. Der Vario Move hat eine Traglast von 1,6 Tonnen bei einer Höhe von fünf Metern. Beim X Move gibt es auch geringere Lasten von 150 Kilogramm bis zu zwei Tonnen. In der X Move-Version gibt es den Fahrzeugtypen sowohl in einer AGV- als auch in der AMR-Version.
CMC Packaging
CMC Packaging Automation ist der nächste Sieger beim Preis 'Bestes Produkt'. In der Kategorie 'Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung' hat die Maschine CMC CartonWrap Duo gewonnen. Sie ist die erste auf dem Markt erhältliche Maschine, die im selben Arbeitsablauf sowohl formgerechte Kartons als auch Umschläge entsprechend den Abmaßen der zu verpackenden Artikel herstellen kann.
Almer
Almer biete die Augmented Reality-Brille 'Almer ARC2'. Sie überzeugt durch ein sehr geringes Gewicht (179 Gramm) sowie durch höchste Bildqualität auf dem transparenten Display. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich von Remote Support und Workflow-Unterstützung bis über 20 Schritte bis hin zu Logistikanwendungen zur Pick-Fehler-Minimierung.
United Robots Group
Mobile Robots gehört zur United Robots Group und hat eine flexible Palettierung mittles AGV vorgestellt. Dieses ist mit einem 6-Achs-Cobot und Vakuumgreifer ausgestattet. Eine Hubachse sorgt noch für die siebte Dimension, die Traglast liegt bei 20 Kilogramm. Der Vorteil liegt darin, dass alles aus einer Hand geliefert wird und der Palettenplatz ist einfach zu verschieben, da es keine Verankerungen im Boden gibt.
Stöcklin
Stöcklin liefert für sämtliche Intralogistikaufgaben Komplettlösungen mit höchstem Automatisierungsgrad. Das Familienunternehmen legt Wert darauf, dass die Lösungen auch den Zukunftsansprüchen genügen. So gibt es weniger einzelne Produkte, sondern Gesamtlösungen. Vor allem in Bestandsanlagen in der Produktion ist stets Retrofit möglich. Im Bild ist Damaris Potocnik-Grütter von Stöcklin.
Toyota MH
Ein breites Spektrum an Logistikmöglichkeiten präsentierte Toyota MH. Am Stand war unter anderem zu sehen, wie einfach und sicher die Betankung von Flurförderzeugen mit Wasserstoff sein kann. Beim Traigo kommt jetzt eine KI-basierte Rückfahrkamera zu Einsatz, die Personen erkennt - auch wenn diese beispielsweise durch einen medizinischen Notfall am Boden liegen sollten.
Genkinger
Genkinger zeigte auf der Messe den Sherpa, einen praktischen, kleinen Elektrotransporter für Indoor- und Outdoor-Einsätze. Dabei handelt es sich um ein Sonderfahrzeug oberhalb der Massenhersteller. Der Sherpa ist beispielsweise für Logistiker und Instandhalter gedacht und löst Transport- und Automatisierungsprobleme.
Dematic
Dematic präsentierte eine neue Bin to Picker AMR-Lösung. Autonome mobile Roboter übernehmen dabei die Entnahme und Lagerung von Behältern aus einem Regallager. Dazu gehört auch Software,, die die Roboter geschickt durch das Lager bewegt, um ausgewählte Behälter sicher zur Picking-Station zu transportieren.
SSI Schäfer
SSI Schäfer hat den Lagerlift 'SSI Logimat' vorgestellt. Er dient der effizienten Lagerung und Kommissionierung von Kleinteilen. Neu dabei ist die LogiOne-Software-Lösung. Dies ist eine webbasierte autonome Möglichkeit, den Lift stand alone zu nutzen. Somit ist die Benutzer-, Bestands- und Artikelverwaltung einfach am Lift zu handeln.
Soti
Das Soti XSight Live View ermöglicht es Unternehmen, Abläufe in Echtzeit zu visualisieren. Das Tool von Soti kann auch Geräte aus der Entfernung in Betrieb nehmen. Auch der Akkustand oder die Lebensdauer einer Batterie kann durch Predictive Maintenance erkannt werden. Ebenso wird die Sicherheit unterstützt: Wird ein Gerät unerlaubt aus einem Betrieb entfernt, wird es automatisch gesperrt. Auch das mobile Verhalten einer Flotte wird angezeigt, wodurch sich Optimierungsmöglichkeiten der Route ableiten lassen.

Das Rad kann nicht neu erfunden werden? Auf der LogiMAT bewiesen die Aussteller der Flurförderzeugbranche das Gegenteil - im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. So wurden zahlreiche innovative Neuheiten bei Rädern, Reifen und Antriebsrollen vorgestellt. Reifen mit neuen Gummimischungen aktivieren ab einer Restlaufzeit von etwa 100 Betriebsstunden ein helles Farbsignal auf der Lauffläche. Neu produzierte elastische Vollreifen basieren auf einem Anteil von rund 60 Prozent nachwachsenden und recycelten Materialien.

Künstliche Intelligenz bringt auch in der Intralogistik viele Vorteile

Im Softwarebereich - und das ist keine große Überraschung - setzen die Systementwickler derzeit verstärkt auf die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI). So wurde beispielsweise gezeigt, wie mit Hilfe von KI-Algorithmen große Datenmengen analysiert und Muster erkannt werden können, um Schwachstellen und Engpässe zu optimieren. Die Integration von KI soll so neue Möglichkeiten für bewährte Systeme und ihre Nutzer eröffnen. Der damit realisierte Trend: Die weitere Auswertung vorhandener Daten durch KI-Algorithmen soll Prozesse weiter automatisieren und die Effizienz steigern.

In der Fördertechnik wiederum wollen Hersteller und Systemintegratoren ihre Geschäftsfelder zu ganzheitlichen Lösungsangeboten inklusive Robotik, mobiler Fördertechnik und Software aus einer Hand erweitern. Als aktuelle Trendsysteme bei den Hardware-Exponaten lassen sich neue Palettenshuttles und Hängefördertechnik für die Lagerung und Kommissionierung von Kleinteilen identifizieren.

Cloud-Labeling in der Identtechnik

Im Bereich der Identtechnik konnten die Messebesucher Neuheiten wie Cloud-Labeling, neue Recyclingmaterialkombinationen sowie wieder verwendbare Etiketten und RFID-Tags mit ePaper-Display bestaunen. Bei den Etiketten wurden unter anderem holografische Sicherheitsprodukte und neu entwickelte intelligente RFID-Etiketten mit plastikfreien, recycelbaren lasergeschnittenen Antennen gezeigt.

Nicht zuletzt spielt das Thema Nachhaltigkeit gerade im Verpackungsbereich eine immer größere Rolle. Hersteller und Zulieferer reagieren darauf mit der Integration neuester Technologien sowie umweltfreundlicher Polstermaterialien, Umverpackungen und dem Aufbau von (Mehrweg-) Kreislaufsystemen.

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