Trumpf und Mercedes: So gelingt Laser-Wartung in Echtzeit
Mercedes-Benz setzt auf ein cloudbasiertes Monitoring aller Trumpf-Laser in seinem globalen Produktionsnetzwerk. Welche Vorteile diese Wartungsmethode hat.
Bei Mercedes-Benz werden an vielen Stellen der weltweiten Produktion Laser von Trumpf genutzt. Wie die Unternehmen zusammenarbeiten, um die Wartung möglichst effizient zu gestalten, erfahren Sie im Artikel.(Bild: Mercedes-Benz AG)
Anzeige
Mercedes-Benz und Trumpf arbeiten seit Jahrzehnten eng zusammen, um den Einsatz der komplexen Anlagen in der Produktion resilienter und effizienter zu gestalten. Im Bereich der Echtzeit-Laserwartung setzen beide Unternehmen im Zeitalter der Smart Factory auf eine vorausschauende digitale Instandhaltung. Das entsprechende Pilotprojekt im Werk Sindelfingen diente hierfür als Blaupause für alle Mercedes-Benz Werke weltweit. Das Verfahren verringert das Risiko ungeplanter Maschinenausfälle deutlich, womit die Resilienz der komplexen Fahrzeugproduktionsprozesse gesteigert wird.
Bislang erfolgten die Wartungen der Laser in fest definierten Zeitintervallen direkt an den Anlagen der jeweiligen Standorte. Die Stammdatenpflege, Dokumentation und der Datenaustausch wurden manuell durchgeführt. Mithilfe des Manufacturing Service Bus (MSB) und zusätzlichen Elementen der globalen MO360 Dateninfrastruktur, ist inzwischen gut die Hälfte der rund 400 bei Mercedes-Benz weltweit eingesetzten Trumpf-Laser und zugehörigen Laser-Optiken in einer Cloud verbunden.
Condition Monitoring ermöglicht eine lückenlose Zustandsüberwachung
Steigern gemeinsam die Resilienz von Produktionsprozessen mit Lasern: Hagen Zimer (links), CEO Laser Technology und Mitglied des Vorstands von Trumpf und Jörg Burzer (rechts), Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion, Qualität & Supply-Chain-Management.(Bild: Mercedes-Benz AG)
"Die Zukunft der Automobilproduktion liegt in vorausschauenden, digitalen Prozessen, dynamischer Wartung und maximaler Ausfall-Absicherung", sagt Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG – Produktion, Qualität & Supply-Chain-Management. "Gemeinsam mit unserem Partner Trumpf treiben wir mit dem innovativen Condition Monitoring die kontinuierliche Prozessoptimierung auch in der Anlagenwartung voran."
In dem von Trumpf entwickeltem digitalen Service Condition Monitoring wird der Zustand der Laser ab sofort dauerhaft und in Echtzeit cloudbasiert überwacht und analysiert. Serviceexperten von Trumpf kontrollieren mithilfe von Algorithmen die vernetzten Laser zentral von einem Punkt aus, und zwar im laufenden Maschinenbetrieb. Auffälligkeiten werden sofort erkannt und unmittelbar an die entsprechende Instandhaltung gemeldet, begleitet von Handlungsempfehlungen.
Anzeige
Mercedes-Benz ist damit in der Lage, zusätzliche Wartungsbedarfe zu erkennen, bevor ein Laser ausfällt. Das Risiko eines Ausfalls ist somit vorhersagbar und kann durch rechtzeitig eingeleitete Wartungsmaßnahmen verhindert werden. Dies vermeidet ungeplante Stillstände in der Produktion und reduziert ganz maßgeblich die Ausfallzeiten. Über 80 Prozent aller Servicefälle können damit vorhergesagt und proaktiv geplant werden.
Darüber hinaus unterstützen die Ergebnisse dieser Analysen Mercedes-Benz dabei, die Laser besser zu betreiben und helfen somit bei der kontinuierlichen Optimierung ihrer Hightech Fahrzeugproduktion.
Anzeige
"Digitale Vernetzung ist der Schlüssel zu mehr Effizienz in der Fertigung", sagt Hagen Zimer, CEO Laser Technology und Mitglied des Vorstands von Trumpf. "Mit Smart-Factory-Lösungen stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden. Durch Condition Monitoring und Datenanalysen unterstützen wir unseren Partner Mercedes-Benz in seiner hochmodernen Produktion und erhöhen die Verfügbarkeit unserer Laser und Maschinen."
Auch der Datenschutz ist bei diesen Lösungen sichergestellt: Dank einer global einheitlichen IT-Architektur und Standardisierung der Komponenten in allen Aufbau- und Fahrzeugwerken weltweit sind die hochkomplexen Produktionsanlagen abgesichert. Produktionsrelevante Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Lediglich die Laser-Zustandsdaten werden zur Analyse an die Trumpf-Cloud geschickt, wobei die Datenströme durch Cloud-Assessments und Audits geschützt sind.