EBM-Papst

Die Zentrale von EBM-Papst in Mulfingen: Erst im Mai hatte sich der Ventilatorenhersteller von seinem Chef Rainer Hundsdörfer getrennt. - (Bild: EBM Papst)

Die EBM-Papst Unternehmensgruppe, Weltmarktführer bei Ventilatoren und Motoren, hat das am 31. März zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2015/16 mit einem neuen Rekordumsatz abgeschlossen.

Das Familienunternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Mulfingen erreichte einen Umsatzerlös von rund 1,7 Milliarden Euro - im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 7 Prozent. Die positive Unternehmensentwicklung zeigt sich auch in der Anzahl der Arbeitsplätze: Mit weltweit 12.553 beschäftigte EBM-Papst zum Jahresende knapp 600 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr.

Hans Peter Fuchs, Gruppengeschäftsführer Finanzen und Controlling der EBM-Papst Unternehmensgruppe, betont: "Wir konnten durch eine Vielzahl an Neuentwicklungen unsere Technologie- und Marktführerschaft ausbauen und unseren Umsatz deutlich steigern. Zum Ausbau unserer Kapazitäten und damit zur Ermöglichung weiteren Wachstums haben wir mit 137 Millionen Euro die höchste Summe der Firmengeschichte investiert."

Die Rekordinvestitionen flossen vor allem in Entwicklung und Ausbau des Unternehmens: Am Standort Mulfingen-Hollenbach startete im September 2015 der Bau eines Versandzentrums. Mit der Fertigstellung des Baus wird gegen Ende des Jahres gerechnet. An der Unternehmenszentrale in Mulfingen wurde zudem mit der Planung eines Neubaus für die Forschungs- und Entwicklungs- sowie Verwaltungsbereiche begonnen.

Nach einer Bauzeit von zwölf Monaten eröffnete EBM-Papst im März 2016 den ersten Bauabschnitt seines Werksneubaus in St. Georgen-Hagenmoos. Rund 5 Millionen Euro wurden in den Neubau für die Elektronikfertigung mit einer Fläche von 3.800 Quadratmetern investiert.

Im Oktober 2015 folgte die Eröffnung des zweiten Produktionswerks am Standort Landshut. An dem neuen Standort werden überwiegend Produkte für den Heiztechnikbereich produziert.

In die Erweiterung der osteuropäischen Standorte in Ungarn und Slowenien flossen im Geschäftsjahr Investitionen im Umfang von 6 Millionen Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr plant EBM-Papst Investitionen in Höhe von 192 Millionen Euro.

Wachstum in USA und Asien

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte EBM-Papst ihre Marktanteile in allen Regionen einschließlich Deutschland ausbauen. Allerdings war die Umsatzentwicklung teilweise durch Wechselkurseffekte gestützt. In der Region Asien erzielte EBM-Papst einen Umsatz von 301 Millionen, in der Region Amerika 213 Millionen sowie in Europa (exkl. Deutschland) 756 Millionen Euro. Im Inland erreichte der Technologieführer 410 Millionen Euro.

Starke Wachstumsimpulse für das laufende Jahr erwartet EBM-Papst vor allem aus Asien und Amerika. In Europa und Deutschland rechnet das Unternehmen indes mit einem moderaten Wachstum.

Chef-Nachfolge weiter offen

Fragen zum Chefwechsel beziehungsweise zur Chefsuche bleiben unterdessen bisher unbeantwortet. "Das ist Thema der Gesellschafter, wir sind die falsche Adresse", sagte Vertriebsgeschäftsführer Thomas Borst im Rahmen der Zahlenvorlage. Anfang Mai hatte EBM-Papst überraschend bekannt gegeben, dass sich das Unternehmen von Rainer Hundsdörfer, dem 58 Jahre alten Vorsitzenden der Geschäftsführung, trennt.

Nun rätseln Beobachter darüber, wer an seine Stelle treten wird. Derweil liegen die Geschicke des Unternehmens in den Händen eines sechsköpfigen Gruppen-Geschäftsführer-Gremiums, zu dem seit Mai auch Dirk Schallock gehört, der unter anderem das Werk in Herbolzheim verantwortet.

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