Rauch  und Dreck steigen von einer Fabrik auf

Die Bundesregierung will heute ihr Klimatschutzpaket beschließen. - (Bild: Pixabay)

In der Klimaschutz-Debatte wird es besonders kompliziert, wenn es um den CO2-Preis geht. Er hat das Ziel, den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zu verteuern, damit klimafreundliche Technologien einen Vorteil haben.

In Deutschland sollen damit Heizöl, Benzin, Diesel, Erdgas und Kohle verteuert werden, damit die Menschen sich spritsparende oder elektrisch betriebene Autos kaufen und moderne Heizungen.

Die Union will das über einen "nationalen Emissionshandel" für die Bereiche Verkehr und Gebäude erreichen. Die sogenannten Inverkehrbringer fossiler Heiz- und Kraftstoffe, also zum Beispiel Mineralölkonzerne, müssen dann Verschmutzungsrechte kaufen, wenn sie ihre Produkte in Deutschland verkaufen wollen.

Wie der Handel funktionieren soll

Für jede Tonne CO2, die beim Verbrennen des Öls oder Gases entsteht, müssen sie ein Zertifikat nachweisen. Die Kosten dafür geben die Unternehmen weiter an die Kunden - Heizen mit Öl, Gas oder Kohle und Tanken wird teurer.

Die Grundidee des Emissionshandels ist, das die Zahl der Zertifikate begrenzt ist und nach und nach gesenkt werden kann, so dass der CO2-Ausstoß gedeckelt ist und abnehmen muss. Wenn das Angebot knapper wird und die Nachfrage hoch bleibt, steigt der Zertifikate-Preis, wie bei Aktien an der Börse.

Wer am meisten bietet, bekommt den Zuschlag. Dann lohnt es sich für Bürger und Unternehmen, auf klimafreundliche Antriebe und Heizungen zu setzen.

Wie der deutsche Emissionshandel ganz genau funktionieren soll, ist offen. Es dauert auf jeden Fall eine Weile, so einen Handel aufzubauen. Damit er wirklich wirkt, könnte es eine Preis-Untergrenze geben für die Zertifikate - und eine Obergrenze, damit der Sprit- und Heizöl-Preis nicht durch die Decke geht.

Wenn dann allerdings alle beteiligten Unternehmen den Höchstpreis bieten, müssen mehr Zertifikate als geplant ausgegeben werden, einen CO2-Deckel gibt es dann nicht mehr.

Vorbild EU?

Einen Emissionshandel gibt es schon in der Europäischen Union, aber nur für die Energiewirtschaft und Teile der Industrie. Er wird ETS genannt, die Abkürzung für die englische Übersetzung 'Emissions Trading System'. Unternehmen bekommen oder kaufen Zertifikate und können damit handeln. Wer zu wenige hat, dem drohen Strafen.

Das System der Zertifikate-Zuteilung ist sehr kompliziert, die Standardmethode ist die Versteigerung. Für bestimmte Industriezweige gibt es aber auch eine kostenlose Zuteilung, um sie wettbewerbsfähig zu halten.

Der Preis pro Zertifikat und pro Tonne liegt zur Zeit um 27 Euro. Es gibt mehrere Handelsplattformen, etwa die Energiebörse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig.

Der EU-Emissionshandel umfasst 31 Länder: die 28 EU-Staaten plus Island, Liechtenstein und Norwegen. Er erstreckt sich auf 11 000 Anlagen, etwa Kraftwerke und Fabriken, außerdem die Flüge zwischen den 31 Staaten.

Etwa 45 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU sind abgedeckt.

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dpa