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Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten. (Bild: Tobias Arhelger - stock.adobe.com)

Die IG Metall zieht mit einer Forderung nach 8,0 Prozent mehr Geld in die Tarifverhandlungen für die deutsche Metall- und Elektroindustrie. Das hat der Gewerkschaftsvorstand am Montag (11.7.) beschlossen. Der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann begründete die höchste Forderung seit 2008 mit der guten Ertragslage der Unternehmen und der hohen Inflation. Die Beschäftigten brauchten Entlastungen, auch mit Blick auf ihre 2023 nochmals steigenden Rechnungen, erklärte er laut einer Mitteilung. Steigende Einkommen und stabiler Konsum nützten auch der Konjunktur, meinte Hofmann.

Die Tarife der Metall- und Elektroindustrie gelten für rund 3,9 Millionen Beschäftigte in wichtigen Kernbranchen der deutschen Industrie wie Fahrzeug- und Maschinenbau. Zuvor hatten sich bereits die regionalen Tarifkommissionen für die nun beschlossene Höhe ausgesprochen. Auch bei den Verhandlungen zum Haustarifvertrag beim größten deutschen Autobauer VW fordert die Gewerkschaft 8,0 Prozent.

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Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall warf der Gewerkschaft vor, für die Wirklichkeit der Branche blind zu sein. "Die Lage ist so unterschiedlich wie nie zuvor", erklärte Präsident Stefan Wolf. Es sei verantwortungslos, sich bei mehr als 26.000 Unternehmen an den 100 zu orientieren, denen es noch gut gehe. Wolf verwies darauf, dass die Produktion der Branche noch zwölf Prozent unter dem Niveau von 2018 liege, die Beschäftigten aber seitdem mehr als neun Prozent mehr Geld erhalten hätten.

Die regionalen Entgelttarifverträge für die Branche laufen bundesweit zum 30. September aus. Warnstreiks sind nach dem 28. Oktober möglich. In Baden-Württemberg sowie in Berlin-Brandenburg-Sachsen haben die Tarifpartner den 14. September als ersten Verhandlungstermin festgelegt. In aller Regel wird im Laufe der Verhandlungen ein Pilotbezirk vereinbart, dessen Abschluss dann die übrigen Regionen übernehmen.

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dpa