Importpreise sinken spürbar
Investitionsgüter bleiben unter Preisdruck
Der Rückgang bei den Importpreisen setzt sich fort. Besonders Investitionsgüter verbilligen sich im Jahresvergleich – mit spürbaren Auswirkungen auf die Industrie.
Ausgeführte Investitionsgüter wie Werkzeugmaschinen verteuerten sich im August 2025 um 0,4 % gegenüber August 2024, gegenüber dem Vormonat blieb das Preisniveau hier unverändert, meldet Destatis.
(Bild: fahmy - stock.adobe.com - KI-gerneriert)
Wie stark sanken die Importpreise im August 2025?
Die Importpreise lagen im August 2025 laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) um 1,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch im Vergleich zum Vormonat Juli 2025 wurde ein Rückgang von 0,5 Prozent verzeichnet. Damit setzte sich der Trend aus den beiden Vormonaten fort, in denen die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr jeweils bei -1,4 Prozent lag.
Im Fokus steht dabei vor allem ein Bereich: die Investitionsgüter. Im Vergleich zu August 2024 wurden sie um 0,5 Prozent günstiger importiert. Zwar zeigt sich im Monatsvergleich ein leichter Anstieg um 0,1 Prozent, doch die längerfristige Entwicklung bleibt rückläufig.
Was beeinflusst die Preisentwicklung bei Investitionsgütern?
Die Importpreise für Investitionsgüter sind ein zentraler Indikator für die wirtschaftliche Lage im Maschinenbau und der industriellen Fertigung. Sinkende Preise in diesem Segment deuten auf verbesserte Einkaufskonditionen hin, was sich mittelfristig positiv auf Margen und Investitionsentscheidungen auswirken kann.
Im Unterschied zu Konsum- oder Agrargütern bleibt der Preisverfall bei Investitionsgütern jedoch moderat. Der Rückgang um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist deutlich geringer als der bei Energie oder Vorleistungsgütern. Im Monatsvergleich stiegen die Preise sogar leicht um 0,1 Prozent, was auf eine beginnende Stabilisierung hindeuten könnte.
Welche Rolle spielt Energie beim Preisrückgang?
Der größte Treiber des allgemeinen Rückgangs bei den Importpreisen war die Energie. Im Vergleich zu August 2024 sank das Preisniveau hier um satte 15,6 Prozent. Alle Energieträger – von Steinkohle (-20,9 Prozent) über Erdöl (-20,5 Prozent) bis zu Strom (-5,3 Prozent) – verzeichneten deutliche Rückgänge.
Im Vergleich zum Vormonat Juli 2025 war der Rückgang mit -5,0 Prozent ebenfalls markant. Besonders Erdgas verbilligte sich stark (-8,0 Prozent).
Für die Bewertung der Investitionsgüterpreise ist dieser Rückgang essenziell: Günstigere Energiepreise senken Produktions- und Transportkosten – sowohl bei der Herstellung als auch beim Import entsprechender Maschinen, Anlagen oder Komponenten.
Investitionsgüter im Vergleich zum Vorjahr
Mit -0,5 Prozent gegenüber August 2024 zeigen sich importierte Investitionsgüter vergleichsweise preisstabil. Damit bleibt dieser Bereich deutlich hinter dem Preisverfall bei Energie oder Vorleistungsgütern zurück.
Ein Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zu Juli 2025 signalisiert zugleich, dass sich hier eine Seitwärtsbewegung andeutet – eine Phase der Stabilisierung nach Monaten rückläufiger Entwicklungen.
Diese Entwicklung könnte ein Indikator dafür sein, dass sich in der industriellen Fertigung neue Gleichgewichte etablieren. Preisbewusste Beschaffung bleibt dennoch ein zentrales Thema – gerade im Maschinen- und Anlagenbau.
Wie entwickeln sich die Exportpreise für Investitionsgüter?
Während die Importpreise für Investitionsgüter leicht rückläufig waren, zeigt sich auf der Exportseite ein gegenläufiger Trend: Hier stiegen die Preise im Vergleich zu August 2024 um 0,4 Prozent. Im Monatsvergleich blieben sie jedoch unverändert.
Diese Entwicklung deutet auf stabile internationale Nachfrage und eine robuste Position deutscher Investitionsgüter im Weltmarkt hin. Die Exportindustrie kann damit weiterhin von einer günstigen Kombination aus sinkenden Importkosten und stabilen Exporterlösen profitieren.
Rückgang der Energiepreise als Treiber
Die Einfuhrpreise ohne Energie blieben im Vergleich zum Vorjahr und Vormonat unverändert. Das unterstreicht die Rolle der Energiepreise als wesentlicher Impulsgeber für den Gesamttrend.
Lässt man lediglich Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, ergibt sich ein Rückgang von 0,6 Prozent zum Vorjahr und 0,4 Prozent zum Vormonat. Das verdeutlicht, wie stark einzelne Energieträger die Preisstruktur beeinflussen – auch für Industrieprodukte wie Investitionsgüter.
Stabile Preise trotz globaler Schwankungen
Trotz volatiler Energiepreise und unterschiedlicher Entwicklungen bei Konsum- und Agrarprodukten zeigen sich Investitionsgüter vergleichsweise robust. Die moderate Preisdynamik schafft Planbarkeit und eröffnet Potenzial für langfristige Investitionen im Maschinen- und Anlagenbau.
Vor diesem Hintergrund können Beschaffungsstrategien neu justiert werden: Wer auf Effizienz, Timing und Rohstoffkosten achtet, kann die aktuelle Lage als Chance nutzen.
Warum sind Konsumgüter vom Trend ausgenommen?
Im Gegensatz zu Investitionsgütern verzeichneten Konsumgüter deutliche Preissteigerungen. Importierte Verbrauchsgüter waren im August 2025 um 2,0 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Insbesondere Nahrungsmittel legten massiv zu: Orangensaft (+46,7 Prozent), Kaffee (+39,8 Prozent) und Geflügelfleisch (+29,8 Prozent) sind nur einige Beispiele.
Diese Entwicklung zeigt: Während Industrie- und Investitionsgüter vom Preisverfall profitieren, sind die Endverbraucherpreise volatil und oft stark abhängig von Rohstoffmärkten und globalen Lieferketten.
Mit Material von Destatis
FAQ – Häufige Fragen zu den Import- und Exportpreisen
Wie stark fielen die Importpreise im August 2025?
Im Jahresvergleich sanken die Importpreise um 1,5 Prozent, gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent.
Welche Güter trugen am meisten zum Preisrückgang bei?
Energie hatte mit -15,6 Prozent den größten Einfluss auf den Rückgang.
Wie entwickelten sich die Importpreise für Investitionsgüter?
Sie lagen 0,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, stiegen aber leicht um 0,1 Prozent zum Juli 2025.
Was ist der Unterschied zwischen Import- und Exportpreisen bei Investitionsgütern?
Exportierte Investitionsgüter verteuerten sich um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während importierte günstiger wurden.
Warum bleiben die Preise für Investitionsgüter stabiler als bei Energie?
Investitionsgüter unterliegen langfristigeren Verträgen und sind weniger abhängig von kurzfristigen Rohstoffpreisbewegungen.