Leoni-Fabrik in Celaya, Mexiko

Leoni hat sein Kabelgeschäft verkauft. - (Bild: Leoni AG)

Der lange Zeit angeschlagene Automobilzulieferer Leoni verkauft große Teile seines Kabelgeschäfts, das nicht für die Autoindustrie arbeitet. Die Leoni-Sparte Business Group Industrial Solutions gehe an den Investor BizLink Holding Inc., teilte Leoni am Freitag (1.10.) in Nürnberg mit. Der Unternehmenswert sei auf 450 Millionen Euro taxiert worden, Leoni erwartet nach Abzug von Schulden und Pensionslasten einen Mittelzufluss von 300 Millionen Euro.

Der Unternehmensteil fertigt an 20 Standorten in zehn Ländern mit insgesamt 3000 Mitarbeitern Kabel für verschiedene Branchen, sagte ein Unternehmenssprecher. Das Leoni-Kerngeschäft, die Fertigung von Bordnetzsystemen für die Automobilindustrie, bleibe von dem Verkauf unberührt.

Leoni galt lange Zeit wegen der Transformationsprozesse in der Auto- und Automobilzulieferindustrie sowie wegen der Folgen der Corona-Pandemie als angeschlagen und musste sich mit staatlicher Hilfe über Wasser halten. Im April 2020 wurden dem Unternehmen Kreditlinien über 330 Millionen Höhe bereitgestellt, die zu 90 Prozent über Bürgschaften der öffentlichen Hand abgesichert waren.

Leoni erwartet positives Ergebnis für 2021

In diesem Jahr arbeitete sich das Unternehmen allerdings aus den zeitweise tiefroten Zahlen und schrieb im ersten Quartal wieder Gewinne. Auch für das Gesamtjahr geht Leoni von einem positiven Ergebnis aus. Der Verkauf der Industriegeschäfte soll mit 200 Millionen Euro zum Ergebnis beitragen.

Leoni ist einer der weltweit führenden Spezialisten für Bordnetzsysteme bei Autos. Die Unternehmensgruppe beschäftigt derzeit rund 100.000 Mitarbeiter in 30 Ländern und erzielte 2020 einen Konzernumsatz von 4,1 Milliarden Euro.

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dpa