Christian Bruch

Siemens-Energy-Chef Christian Bruch musste bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres einen hohen Verlust bekanntgeben. (Bild: Siemens Energy)

Auch das zweite Geschäftsjahr nach seinem Börsengang hat Siemens Energy tief in den roten Zahlen beendet. Obwohl es zumindest im vierten Quartal finanziell besser lief, steht bei dem Energietechnikkonzern unter dem Strich ein um 15,5 Prozent gewachsener Verlust von 647 Millionen Euro für die zwölf Monate von Oktober 2021 bis September 2022, wie Siemens Energy am Mittwoch mitteilte. Im neuen Geschäftsjahr soll nun zumindest der Verlust schrumpfen.

Dass im vierten Quartal ein Gewinn stand, lag vor allem daran, dass die spanische Windkrafttochter - anders als zuletzt - diesmal nicht mit tiefroten Zahlen auch die Mutter nach unten zog. Dank des Verkaufs von Projekten in Südeuropa hatten Siemens Gamesa (SGRE) im vierten Quartal sogar einen Gewinn beigesteuert.

"In einem Jahr voller Herausforderungen hat unser Gas-and-Power-Segment wieder solide Ergebnisse erzielt, während SGRE die Erwartungen nicht erfüllen konnte", sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch. Zu den Herausforderungen für den Konzern zählte dabei auch der Rückzug aus Russland, der im Gesamtjahr mit rund 200 Millionen Euro auf das Ergebnis drückte.

Auch beim Umsatz machte sich der Rückzug aus Russland bemerkbar. Er schrumpfte auf vergleichbarer Basis um 2,5 Prozent auf 29 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand stieg dagegen weiter an. Mit dem Rekordwert von 97,4 Milliarden Euro liegt er bei mehr als dem dreifachen Jahresumsatz.

Um die Lage bei Gamesa zu verbessern will Energy die spanische Tochter komplett kaufen und von der Börse nehmen. Aktuell läuft ein Angebot für die ausstehenden 32,9 Prozent, das voraussichtlich am 13. Dezember enden soll.

Auch die Aktionäre müssen angesichts der Verluste und Herausforderungen im Konzern verzichten. Der Vorstand will für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende vorschlagen.

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dpa