Die USA werden für Maschinenbauer aus dem Südwesten nach Verbandsangaben interessanter. Die Frage der Attraktivität des Standorts Deutschland und Baden-Württemberg sei auch im Maschinenbau angekommen, sagte der Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg, Dietrich Birk, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Früher sei es so gewesen, dass der Aufbau neuer Produktionskapazitäten am häufigsten in Europa und danach in den USA stattgefunden habe. Die USA würden in Zukunft deutlich stärker in den Fokus rücken. Subventionsprogramme wie der sogenannte Inflation Reduction Act machten Investitionen außerhalb Deutschlands interessanter.
Für viele Mittelständler sei Deutschland nach wie vor der Standort, an dem sie ihre Perspektive sehen. Aber sie würden sich mit Investitionsentscheidungen schwerer tun. "Die Investitionsbedingungen in Deutschland haben sich verschlechtert", sagte Birk. Als Gründe nannte er unter anderem hohe Energiepreise, einen zunehmenden Fachkräftemangel, ausufernde Bürokratie, hohe Unternehmenssteuern und eine Infrastruktur, die nicht auf Höhe der Zeit sei.
Aktuelle Meldungen aus der Industrie
Energiekrise, Lieferengpässe, Fachkräftemangel: Die Industrie steht vor vielen Herausforderungen. Alle Meldungen aus Maschinenbau und Co finden Sie in unserem News-Blog. Hier klicken!
Ausweis von neuen Gewerbegebieten ist wichtig
"Ich glaube schon, dass da noch Luft nach oben ist", sagte Birk mit Blick auf die Arbeit der Landesregierung. Er forderte eine deutliche Verkürzung der Planungs- und Genehmigungszeiten bei energiewirtschaftlichen Investitionen und den Auf- und Ausbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in den nächsten Jahren.
Zudem sei der Ausweis von neuen Gewerbegebieten wichtig. "Wir machen uns in einem verdichteten Land wie Baden-Württemberg schon auch die Sorge, welchen Stellenwert Industrieansiedlungen haben", sagte Birk. Hier müsse Vorsorge getroffen werden, um genügend Flächen vorhalten zu können und Unternehmen eine Perspektive am Standort zu geben.