Warum diese Firma 5.500 Angestellten jetzt Extraurlaub gönnt
5.500 Mitarbeiter hat Rolls-Royce Power Systems (RRPS). Das Geschäft läuft gut – so gut, dass die Arbeit sich in den Fabriken türmt. In der Fertigung fehlen Fachkräfte. Dennoch kriegen die 5.500 Beschäftigten von RRPS jetzt Extraurlaub.
"Wenn das ganze Jahr über Urlaub wäre, wäre das Vergnügen so langweilig wie die Arbeit", sagte einst William Shakespeare. Bei RRPS gibt's dennoch drei Extra-Tage Urlaub. -(Bild: Pixabay)
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Es gibt sie wirklich: Diese Kollegen, die schon im Oktober den Urlaub des nächsten Jahres planen.
Sie kramen Kalender hervor. Mit Textmarkern streichen sie die Tage bunt an, an denen es über den Brenner gen Italien, per Flieger nach Mallorca oder einfach nur mit der Bimmelbahn zur Großtante nach Castrop-Rauxel gehen soll. 5.500 Mitarbeiter von RRPS, zu denen auch die Angestellten von MTU Friedrichshafen zählen, dürfen sich jetzt drei zusätzliche Tage im Kalender markieren.
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Betriebsratschef Thomas Bittelmeyer hat vor kurzem auf einer Betriebsversammlung erklärt, dass RRPS Extraurlaub für seine Mitarbeiter in diesem Jahr gewährt. Das berichtet die Zeitung Südkurier.
Die Sondererholung ist als Belohnung für die Mitarbeiter zu verstehen. Denn der Antriebsspezialist hat im vergangen Erfolge eingefahren und laut Bittelmeyer ein „geniales Ergebnis für 2017“ erreicht. Auch die Prognose für 2018 sei sehr gut. Und zwar so gut, dass laut Medienberichten in der Fertigung Fachkräfte fehlen, um die Produktion im benötigten Umfang hochzufahren. Ist es unter diesen Bedingungen so clever 5.500 Mitarbeitern mit je drei Tagen Sonderurlaub zu belohnen? Gibt es keine anderen Möglichkeiten?
Geld statt Urlaub
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Weit üblicher als den Mitarbeitern ein paar Extra-Tage Urlaub zu gewähren, sind Mitarbeiterprämien. -(Bild: Pixabay)
Mitarbeiter mit mehr Urlaub zu belohnen ist zumindest recht ungewöhnlich. Üblicher sind Erfolgsprämien. Besonders hervortun sich da die Autobauer.
Daimler beteiligte beispielsweise seine Mitarbeiter am Geschäftsjahr 2017 mit der höchsten Gewinnbeteiligung der Firmengeschichte. Vorstand und Betriebsrat haben beschlossen, den anspruchsberechtigten Mitarbeitern eine Erfolgsprämie von bis zu 5.700 Euro zu zahlen.
Da geht aber noch mehr: Porsche zahlte im vergangenen Jahr seinen Mitarbeitern für das Rekordjahr 2016 einen Bonus von 9.111 Euro. Innerhalb des VW-Konzerns, zu dem der Sportwagenbauer gehört, und in der Autobranche liegen die Porsche-Mitarbeiter damit ganz vorn.
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Toppen kann das nur ein Unternehmen: Liqui Moly. Ernst Prost, Chef des Unternehmens, erklärte unlängst: „Und weil nicht nur ich, sondern die ganze Mannschaft, meine 835 Kolleginnen und Kollegen, hart gearbeitet, gut gewirtschaftet und deshalb einen herausragenden Mannschaftserfolg produziert haben, kommt jetzt die Zeit um – salopp formuliert – die ‚fette Beute‘ zu verteilen. Jeder meiner Mitunternehmer erhält – wie auch schon im letzten Jahr – eine sogenannte Siegesprämie, eine Sonderzahlung von 11.000 Euro brutto.“
Es gibt einige Beispiele für solche Mitarbeiterprämien. Gleichwohl ist RRPS nicht das einzige Unternehmen, das ein paar Extra-Tage für Sommer, Sonne, Strand gewährt. Ein japanisches Unternehmen sorgte im vergangenen Jahr für Aufsehen, weil sie ihren Angestellten sogar sechs zusätzliche Urlaubstage gönnt – das hat aber nur bedingt mit dem Erfolg der Firma zu tun.
Wo es noch mehr Extraurlaub gibt
Das Päuschen zum Qualmen einer Zigarette gibt es überall auf der Welt, auch in Japan. Dort gewährt aber nun eine Firma ihren Nichtrauchern einige Tage Extra-Urlaub. -(Bild: Pixabay)
Welcher Nichtraucher hat sich nicht schon einmal geärgert, dass die rauchenden Kollegen sich für ihre Sucht täglich das ein oder andere Päuschen genehmigen. Und wie addiert sich das hochgerechnet auf einen Arbeitstag oder gar aufs ganze Jahr?
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Eine japanische Marketingfirma hat diese Frage für sich geklärt. Sie gewährt den Nichtrauchern in der Belegschaft als Ausgleich für die Zigarettenpausen der Kollegen zusätzlich sechs bezahlte Urlaubstage pro Jahr. Das berichtet die Zeitung Telegraph.
Seit September 2017 gilt diese Regelung bei der in Tokio ansässigen Marketingfirma Piala Inc., nachdem sich zuvor Nichtraucher beschwert hatten, dass sie mehr arbeiten würden als ihre Kollegen, die rauchen.
CEO Takao Asuka nahm diese Anregung auf – denn der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in der 29. Etage eines Bürogebäudes, sodass jede Zigarettenpause rund 15 Minuten dauert – und entschied sich für den Zusatzurlaub.
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Die 10 Aktiengesellschaften mit der besten Reputation
Platz 10: Die Deutsche Telekom. Das Telekommunikationsunternehmen sicherte sich mit einem Wert von 68 den Einzug in das Ranking. Mit rund 218.300 Mitarbeitern ist der Konzern in über 50 Ländern weltweit vertreten.(Bild: Deutsche Telekom, Faktenkontor/ Capital)
Platz 9: BASF. Mit einem Wert von 69 liegt der größte Chemiekonzern der Welt knapp vor der Deutschen Telekom. Seit der Gründung 1865 hat BASF in mehr als 80 Länder expandiert und beschäftigt heute über 114.000 Mitarbeiter.(Bild: BASF, Faktenkontor/ Capital)
Platz 8 sicherte sich der Technologiekonzern Siemens. Das Unternehmen mit den Schwerpunkten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung erreichte ebenfalls einen Wert von 69. Rund 372.000 Mitarbeiter arbeiten derzeit in mehr als 200 Ländern und Regionen für Siemens.(Bild: Siemens, Faktenkontor/ Capital)
Das Gas- und Engineeringunternehmen Linde belegte in diesem Ranking Platz 7. Es wurde ein Wert von 70 ermittelt. Mit rund 60.000 Mitarbeitern ist der Konzern in mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.(Bild: Linde, Faktenkontor/ Capital)
Mit einem Wert von 72 landete Allianz auf Platz 6. Der Versicherungskonzern hat damit nur knapp den Einzug in die Top 5 verpasst. Die Allianz-Gruppe besteht seit 125 Jahren und ist in mehr als 70 Ländern vertreten.(Bild: Allianz, Faktenkontor/ Capital)
Platz 5 ging an den Automobil- und Motorradhersteller BMW. Seit über 100 Jahren existiert und expandiert der Konzern in die ganze Welt und produziert heute bereits in 31 Produktions- und Montagestätten in 14 Ländern.(Bild: BMW, Faktenkontor/ Capital)
Lufthansa sicherte sich mit einem Wert von 73 Platz 4. Die Gruppe unterhält mehr als 550 Tochterunternehmen und Beteiligungsgesellschaften auf der ganzen Welt und beschäftigt über 124.000 Mitarbeiter.(Bild: Lufthansa, Faktenkontor/ Capital)
Auf Platz 3 schaffte es das Unternehmen Daimler. Der Autokonzern erreichte ebenfalls einen Wert von 73 und bekam damit die Bronzemedaille verliehen.(Bild: Daimler, Faktenkontor/ Capital)
Die Silbermedaille ging mit einem Wert von 75 an Adidas. Für das Unternehmen arbeiten rund 60.000 Mitarbeitern in über 160 Ländern auf der ganzen Welt. Nur ein einziges Unternehmen genießt ein höheres Ansehen in der Öffentlichkeit als der Sportartikelhersteller…(Bild: Adidas, Faktenkontor/ Capital)
… Die Goldmedaille ging an einen der größten Automobilzulieferer der Welt. Mit einem Wert von 77 sicherte sich Continental den Sieg. Damit genießt kein anderes börsennotiertes Unternehmen in Deutschland mehr öffentliches Ansehen als der momentane Platz 1.(Bild: Continental, Faktenkontor/ Capital)