Was ist TrackMotion?
Beim TrackMotion Automationssystem fährt eine sogenannte TransLift-Einheit auf einem Schienensystem („Track“) durch die Maschinen. Der TransLift übernimmt die Funktionen
1) Teilegreifen in unterschiedlichen Höhen
2) Positionieren
3) Wenden des Werkstücks
Das Automationssystem ist modular aufgebaut und kann an unterschiedliche Bauteile und Fertigungslinien angepasst werden. Ein wesentlicher Vorteil ist zudem, dass die Konstruktion und Produktion vollständig im eigenen Haus erfolgt und das gesamten Bearbeitungssystems aus einer Hand geliefert wird.
Rasend schnell bewegt sich der TransLift, ein Hub-Wendewagen mit programmierbarem Elektrogreifer, auf einer Schiene hin und her. 150 Meter legt der TransLift in der Minute zurück und transportiert Teile zwischen den Maschinen und dem Teilespeicher hin und her. Der TransLift ist Teil des TrackMotion Automationssystems von EMAG und eine ganze neue Art und Weise Automation zu „denken“ – eine Denkweise, bei dem der vollständige Fertigungsprozess vom Roh- zum Fertigteil im Fokus steht.
Wie man das Bauteil auf die Schiene bringt
Betrachtet man das TrackMotion Automationssystem im Detail, fällt einem sofort die einfache, aber geniale Konstruktion ins Auge. Im Grunde besteht das System nur aus zwei Komponenten, dem namensgebenden „Track“, also einem Schienensystem, und dem Hub-Wendewagen „TransLift“, der sich auf dieser Schiene bewegt.
Der TransLift ist es auch, der dieses System so flexibel macht. Dieser sorgt nicht nur für den Teiletransport, er kann zudem das Werkstück drehen und ist mit einer Z-Achse ausgestattet, die einen Hub bis zu 650 mm ermöglicht. Damit ist der Einsatz von Stackern bei der Teilezu- und -abfuhr oder auch der Einsatz von Mess- und Markierstationen entlang des Tracks mit unterschiedlichen Höhen möglich.
Apropos Schiene, diese wird in den Maschinen direkt hinter dem Arbeitsraum verlegt. Um das zu ermöglichen wurde der Energiecontainer der modularen Maschinen vom restlichen Maschinenkörper abgesetzt. Der so geschaffene „Tunnel“ ermöglicht nun den zügigen Teiletransport auf der Schiene direkt durch die Maschine. Durch diese extrem dichte Anordnung von Automation und Maschine können Fertigungssysteme auf engstem Raum realisiert werden – einer der vielen Vorteile des TrackMotion Automationssystems. Einen Eindruck vermittelt diese Animation.
Modularität auf der ganzen Linie
Wie die modularen Maschinen ist auch das TrackMotion Automationssystem modular aufgebaut. So wird das Schienensystem aus verschiedenen Tracks zu je 1200, 600 und 300 mm Länge zusammengestellt. An dessen Anfang und Ende werden standardisierte Endstücke angebracht, die jeweils die Elektromotoren für horizontale Bewegung des TransLifts beinhalten. Der TransLift selbst wird in zwei Varianten angeboten, die sich aus dem Werkstückspektrum der modularen Maschinen ergeben.
Dass der E-Greifer leicht programmierbar an den jeweiligen Werkstückdurchmesser anpassbar ist, ist selbstverständlich. Doch nicht nur hinsichtlich des Aufbaus ergänzen sich die beiden modularen Systeme ideal. Dank angepasster Schnittstellen ist auch das Einrichten des Gesamtsystems stark vereinfacht und findet zentral über die Maschinensteuerung statt. So erhält der TransLift die Informationen über das zu transportierende Werkstück (z.B. Durchmesser) direkt von der Maschinensteuerung und wird entsprechend programmiert.
Betrachtet man das Gesamtsystem aus Maschine und Automation, wird das Planen von kompletten Fertigungssystemen fast so einfach, wie das Bauen mit Legosteinen. Das Bauteil definiert die Größe, Anzahl und die notwendigen Technologien der Maschinen, das TrackMotion Automationssystem wird dann nur noch an die Länge des Fertigungssystems und an den Bauteildurchmesser angepasst. (den positiven Flow nicht abreißen lassen) Auch in der Praxis ist es deutlich einfacher, als vergleichbare Lösungen mit herkömmlichen Automationslösungen.
Fertigung mit System – TrackMotion im Einsatz
Ein komplettes Fertigungssystem mit TrackMotion besteht aus drei perfekt aufeinander abgestimmte Einheiten: die modularen Maschinen, das TrackMotion Automationssystem und die Zu- und Abführbänder.
Diese als Teilespeicher fungierenden Bänder können flächig (bei großen Werkstücken) oder dreidimensional als „Stacker“ für kleinere Werkstücke ausgelegt werden. Gerade letztere Variante bietet enorme Leistung auf engstem Raum, bei der sich mehrere hundert Werkstücke zwischenspeichern lassen.
Einen guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit eines solchen Gesamtsystems vermittelt hier z.B. die neuste Entwicklung aus dem Hause EMAG, die VL 1 TWIN in diesem Blog-Beitrag.
Die Maschinen selbst werden in der Regel mit einer L-Shuttle (Förderband) - ausgestattet, die für den Zu- und Abtransport der Teile zur Pick-up-Station eingesetzt wird. Beobachtet man nun das Gesamtsystem in Aktion, wird dessen Effektivität deutlich. Da nur eine sehr geringe Zahl von Werkstücken im Gesamtsystem unterwegs ist, kann jederzeit der Zustand eines jeden Werkstücks nachvollzogen werden. Dies bietet hinsichtlich des Qualitätsmanagements eine starke Vereinfachung, da Teile mit abweichenden Werten leicht identifiziert werden können.
Mit dem TrackMotion Automationssystem zeigt EMAG eindrucksvoll, wie mit cleveren Ideen und technisch perfekter Umsetzung ein echter Mehrwert geschaffen werden kann. Dies galt schon bei der Entwicklung der modularen Maschinen und wird mit dem bewährten Automationskonzept TrackMotion fortgesetzt. Noch nie war die Entwicklung von kompletten Fertigungssystemen so einfach, wie es durch die Kombination der modularen Maschinen und des TrackMotion Automationssystems möglich wird.
Mit TrackMotion führt EMAG das Erfolgskonzept „Modularität“ fort und zeigt, wie moderne automatisierte Fertigungssysteme aussehen.